bevölkerten Landschaften bereiten. Doch muß etwas
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geschehen, um dort die Arbeit zu fördern, und so
faßt das Komitee für das Jahr 1901 die Anlage
einer neuen Missionsstation in Akpafo ins Auge.
Falls unsere finanzielle Lage es erlauben wird,
sollen dort zunächst zwei Europäerhäuser von je vier
Zimmern erstellt werden. Als Leiter der neuen
Station wird Br. Martin bestimmt, der in den
letzten Jahren unsere Mission in Togo von Anum
aus gepflegt hat; für den Bau der Station soll
ihm ein bauverständiger Bruder beigegeben werden.“
In den „Kirchlichen Mittheilungen aus und
über Nordamerika, Australien und Neu-Guinea“"
heißt es:
„Auf unsern Stationen in Neu-Guinea sind
während des vergangenen Jahres Personal-Ver-
änderungen nicht vorgekommen; unsere Stationen
waren vollständig besetzt, zumal der Sattelberg,
nachdem Miss. Flierl im Jahre 1899 zurück-
gekehrt und Miss. Keyser zu Hilfe gesandt war.
Einen großen Theil der Zeit und Kraft nahmen
immer die äußeren Arbeiten dortselbst weg; sie
wachsen mit Zunahme des Arbeiterpersonals und
der Schülerzahl; doch kommt
Schüler, je mehr Verbreitung religiöser Kenntniß,
je mehr Missionare, um so häusiger auch der Be-
such der Dörfer mit Predigt.
Auf dem Gebiet unserer ältesten Station Sim-
bang hat unser Werk einen ermuthigenden Erfolg zu
verzeichnen; am Jahrestag der ersten Taufe mel-
deten sich sechs andere junge Leute, darunter zwei
letztere Zunahme
natürlich auch der Mission wieder zu gut. Je mehr 4. Botamik; 5. Zoologie; 6. Zelchnen, auch Plan-
— " —
Verheirathete, zur Taufe; durch das Beispiel der
Erstgetauften und durch eigene Erfahrungen wurden
sie hierzu veranlaßt.“
Aus fremden Kolonien und
Produktionsgebieten.
Die britisch indische Sorstschule in Dehra-Dun.
Die im Jahre 1878 zu Dehra-Dun in den
Nordwestprovinzen Vorderindiens gegründete Forst-
schule ist nach den Angaben des in Kalkutta er—
schienenen amtlichen „Kalender“ über diese Schule
zur Heranbildung indischer Forstleute bestimmt. Die
Schule besteht aus zwei Klassen, einer unteren und
einer oberen; für die letztere werden in der Regel
40, für die erstere 10 Schüler angenommen. Die
Gebäulichkeiten setzen sich zusammen aus dem Haupt-
gebäude mit sechs Lehrzimmern, einer Bicherei,
einem Saal für Sammlungen, einem Herbarium-
raum und Nebengelassen, ferner aus dem Labora=
torium, aus Wohnungen für 80 Schüler, einer
Zimmermannswerkstätte mit einigen Schuppen und
aus dem Hospital. Zu der Schule gehören ferner
eine Pflanzschule und ein forstlicher Lehrpark.
— —
Die Schule steht unter der Oberaussicht des
Generalinspekteurs der indischen Forsten, welchem
cin Kollegium von vier Beamten und einem Sekretär
beigegeben ist. Das Direktorium und das Lehrer-
personal setzt sich zusammen aus dem conservator
of forests der Nordwestprovinzen als dem Direktor,
dem deputy director und zwei instructors, welch
letztere Drei Beamte des indischen Forstdienstes sind,
dem vernacular instructor von gleicher Eigenschaft
und dem assistant instructor and curator.
An Kursen ist ein in englischer und ein in hindo-
stanischer Sprache abzuhaltender eingerichtet. Jeder
Kursus dauert 23½ Monate.
Dem englischen Kursus unterzieht sich die obere,
dem hindostanischen die untere Klasse. Die Schüler
des ersten Jahres heißen juniors, die vom zweiten
Jahr seniors.
In den Kursen werden folgende Gegenstände
gelehrt: 1. Forstwissenschaft mit Einschluß der Wald-
baulehre, der Nutzholzwirthschaft sowie der Anfertigung
von Wirthschaftsplänen und deren praktischer Aus-
führung; 2. Mathematik, und zwar elementare
Mathematik, Algebra, Trigonometrie und Mechanik,
soweit sie für den Schulzweck erforderlich sind;
3. Physik, Chemie, Geologie und Mineralogie;
zeichnen und Krokiren; 7. Forst-Ingenieurkunde:
8. forstliche Gesetzgebung, die Anfangsgründe der
allgemeinen Strafgesetzgebung, die Forstorganisation
Indiens; 9. die Anfertigung forstlicher Berechnungen
und Berichte.
Die Jahreszeiteintheilung ist im ersten Jahr fol-
gende: Der Vorbereitungskursus dauert vom 15.April
bis zum 30. Juni; er findet entweder im Schul-
gebäude in Dehra-Dun oder in freier Natur statt;
ihm folgt der Regenkursus vom 1. Juli bis
31. Oktober in Dehra-Dun, hierauf der Winter-
kursus bis zum 22. Dezember, der im Freien ab-
gehalten wird; nach den bis zum 5. Januar
dauernden Ferien beginnt der Frühjahrskursus, der
wieder im Freien abgehalten wird und am 31. März
endigt. Das zweite Studienjahr umfaßt die „hill-
tour" vom 1. April bis 31. Mai, welcher sich
Ferien und zwar bis 30. Juni anschließen, hierauf
folgt der Regenkursus wie im ersten Jahr und der
Frühjahrskursus, welcher am 15. Februar sein Ende
erreicht. Nunmehr folgen bis 31. März die Ab-
gangsprüfungen. Außer diesen finden noch monat-
liche Prüfungen statt. An Zeugnissen werden aus-
getheilt „Dass“ certificates und „honours“ certi-
licates. Es werden auch Preise verliehen.
Aufnahmebestimmungen:
Die Festsetzung der jeweiligen Aufnahmeziffer
unterliegt der Befugniß der oberen Aufsichtsbehörde.
Bezüglich der oberen Klasse werden drei Kategorien
unterschieden: Privatschüler, solche Schüler, die schon
im öffentlichen Forstdienste sich befinden, und solche,
die von den Eingeborenen-Regierungen entsandt sind.
Unter Privatschülern versteht man alle diejenigen,
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