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Nichtamtlicher Theil.
Personal · Nachrichten.
In der Nacht vom 3. zum 4. April d. Is. ist
der Kaiserliche Vizekonsul im Auswärtigen Amte,
Eduard Reiter, an Herzschwäche verstorben. Herr
Reiter, der als Referendar im Jahre 1883 in das
Auswärtige Amt eintrat und der Kolonial-Abtheilung
seit 1891 angehörte, hat sich durch Pflichttreue und
Gewissenhaftigkeit bei seinen Vorgesetzten und Mit-
arbeitern ein bleibendes Andenken gesichert.
Deutsch-Ostafrika.
Der Polizeikommissar Bongard, der Zollbeamte
Püstow, der Schlosser Krüger und der Schweizer
Stauffer haben die Ausreise, der Schiffszimmer-
mann Gröning hat die Wiederausreise nach Deutsch-
OÖstafrika angetreten.
Hptm. u. Komp. Chef Bethe, die Unteroffiziere
König, Schmidt und Müggenburg gen. Groß-
mann sowie Büchsenmacher Böhme sind mit Hei-
mathsurlaub in Deutschland eingetroffen.
Feldwebel Lachenmair hat die Wiederausreise
in das Schutzgebiet angetreten.
Ramernn.
Der Bureaudiätar Langkraer, der Civilsuper=
numerar Nagel, der Techniker Peuckert und der
Bautechniker Frach haben die Ausreise nach Kame-
run angetreten.
Der Landwirth Kummetz und der Zollpraktikant
Baumgarth haben das Schutzgebict mit Heimaths-
urlanb verlassen.
Die Ltis. v. Raben und Graf v. Stillfried u.
Rattonitz sowie die Unteroffiziere Tanck, Bauer
und Dennhardt haben die Ausreise in das Schutz-
gebiet angetreten.
Togo.
Der Regierungs-Civilsupernumerar Hensel und
die Zollassistenten Mucke und Strack haben das
Schutzgebiet mit Heimathsurlaub verlassen.
Der Regierungsarzt Dr. Wendland hat die
Heimreise aus Togo angetreten.
Der Gerichtsaktuar Erbe hat die Ausreise nach
Togo angetreten.
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Lüdwestafrika.
Lt. Graf v. Stillfried u. Rattonitz, Feldw.
Gutmann, der überzähl. Sergeant Dewor sowie die
überzähl. Unteroffiziere Fuchs, Schmelter, Wieja,
Voigt, Heinrich, Münzberg und Bauer sind
mit Heimathsurlaub in Deutschland eingetroffen.
Oberarzt Dr. Bluemchen sowie die Unteroffiziere
Sagner und Plaschke haben die Wiederausreise
in das Schutzgebiet angetreten.
Assistenzarzt Dr. Buerkel ist nach einem Tele-
gramm der Bezirkshauptmannschaft Swakopmund da-
selbst am 8. April d. Is. an Herzschwäche gestorben.
Reiter Reer ist in einem Gefecht südlich Groot-
sontein gegen den dortselbst wohnenden Bastardstamm
im Februar d. Is. gefallen (Dat. im Bericht nicht enth.).
Üeu-Guinea.
Der Bezirksamtmann Berg hat die Ausreise
nach den Karolinen angetreten.
Nachrichten aus den deutschen Schuhgebieken.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deutsch-ltafrika.
deutsch ostafrikanische Bezirksämter und Stationen im
Berichtsjahre 1890/1900.
J.
Tanga.
Die Zahl der im Bezirk lebenden Europäer (200,
davon 122 Deutsche) ist gegen das Vorjahr um 48
gestiegen. Unter den Europäern befinden sich 17 Kauf-
leute (13 Deutsche), 30 Pflanzer (26 Deutsche),
22 Bauunternehmer und 31 Gewerbetreibende, Hand-
werker und Arbeiter.
Der Betrieb der Bahn ist ununterbrochen auf-
recht erhalten, und es fahren wöchentlich sechs Züge,
außerdem noch besondere Arbeitszüge. Den Lasten-
transport ins Innere vom Endpunkt der Bahn aus
besorgt die Firma Zschaetsch.
Das Handelsregister zeigt einen augenblicklichen
Bestand von 8 europäischen Firmen, 104 indischen
Girmen, 14 arabischen Firmen, 1 Suaheli-Firma
In der Organisation der Verwaltung des Bezirks
hat sich nichts geändert, und die bestehenden Ein-
richtungen haben sich gut bewährt.
Pangani.
Im Bezirke wohnen 32 Europäer, von denen
12 in der Stadt Pangani ansässig sind.
Die Bewohner des Bezirks, deren Zahl etwa
53 .000 beträgt, sind zum größten Theil Waseguha,
nördlich des Pangani Warufu, Wabondei, an der
Küste Wasuaheli. In der Nähe der Plantagen
Kikogwe und Makinjumbe haben sich als ständiger
Arbeiterstamm auch einige Wanyamwesi angesiedelt.
Die Neger des Bezirks bauen in erster Linie Mais
und Maniok sowie bei den Dörfern Bananen.
Daneben werden in geringem Maße Bataten, Bohnen,
Sesam, Matama, Reis und Gemüsearten angebaut.
In der Nähe der Küste befinden sich auch einige
größere Palmenwaldungen, von denen die größte die
bei Pangani ist. Auch die Betelnuß wird in Pangani
vereinzelt gepflanzt. Im Ueberschwemmungsgebiet