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Nichtamtlicher Theil.
Personal · Nachrichten.
Deutsch -Ostafrika.
Die Bureauassistenten Schultz, Altmann,
Klenze, Strademann und Siegel, die Zollamts-
assistenten Ebert und Hohl, der Landmesser Kayser,
der Lehrer Müller, der Schweizer Stauffer, der
Maschinist Krüger und der Schiffszimmermann
Gröning sind in Dar-zes-Sal#ám eingetroffen.
Der Bücherwart Hölldobler und der Förster
Steuck sind aus Deutsch-Ostafrika mit Heimaths-
urlaub in Deutschland eingetroffen.
Der Hauptzollamtsvorsteher Broschell, der
Bezirksamtssekretär Lergen und der Streckenaufseher
Gerschat haben das Schutzgebiet mit Heimaths-
urlaub verlassen.
Die Wiederausreise bezw. Ausreise haben am
21. Juni d. Is. von Neapel aus angetreten: Haupt-
mann und Kompagniechef v. Beringe, Stabsarzk
Dr. Schelle und Zahlmeisteraspirant Deininger.
Mit Heimathsurlaub bezw. zur Entlassung sind
in Deutschland eingetroffen: Oberleutnant Küster,
Leutnant v. Beesten, Oberarzt Dr. Feldmann,
Oberseuerwerker Emrich, die Feldwebel Feldmann
und Ullmann und Sanitätsfeldwebel Becher.
Unterosfizier Freisler ist am 10. Juni d. Js.
in Songea verstorben.
Ramerun.
Der Zollbeamte Weber und der Werkmeister
Vetterlein haben das Schußgebiet mit Heimaths-
urlaub verlassen.
Lüdwestafrika.
Der Postbote Hißlinger hat die Ausreise nach
Deutsch-Südwestafrika angetreten und wird dort an
die Stelle des im Telegraphenleitungsaufseherdienste
in Swakopmund verstorben ist.
Der ehemalige Schutztruppen= Unteroffizier Nitschke
ist in Deutsch- Südwestaftita eingetroffen.
Kamoa.
Der Gouverneur Dr. Solf ist am 22. April von
seiner Urlaubsreise in Apia wieder eingetroffen und
hat die Gouvernementsgeschäfte übernommen.
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Holonialrath.
Der Kolonialrath trat am 27. Juni, vorminc#
10 Uhr, im Reichstagsgebäude unter Vorsitz de
Direktors der Kolonial-Abtheilung des Auswärtigen
Anmts Dr. Stuebel zu seiner diesjährigen Frühjahrs-
tagung zusammen. Der Vorsitzende hieß die Mu.
glieder willkommen, wies auf die vorliegenden Be-.
rathungsgegenstände hin und widmete dem in Chin:
verstorbenen Oberstabsarzt Prof. Dr. Kohlstock einer
ehrenden Nachruf. Erster Gegenstand der Tages-
ordnung war die Besprechung der Angelegenheiter
von Deutsch-Ostafrika. Der Direktor der Kolonial=
Abthelilung gab zunächst eine Uebersicht über de
wichtigeren Vorgänge und Maßnahmen der jüngste-
Zeit. Vizeadmiral z. D. Valois trat für die al.
mähliche völlige Beseitigung der Sklaverei ein, worar-
der Vorsitzende erwiderte, daß ein reiches amtliche
Material zu dieser Frage gesammelt sei, das in der
nächsten Tagung des Kolonialraths vorgelegt werder
solle; er bitte mit Rücksicht hierauf, den Gegenstart
einstweilen zurückzustellen. Auf eine Anregung des
Staatssekretärs a. D. v. Jacobi wählte der Kolomoe.
rath eine Kommission, bestehend aus den Herrer
Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, v. Jocob##
Hespers, Lucas, v. Tucher, Staudinger und Strandes
der nach einer Zusage des Direktors der Kolomeal
Abtheilung das vervollständigte Materiol zu eine
Vorberathung vor der nächsten Tagung des Kolom:
raths vorgelegt werden soll. Im weiteren Verla“
der Debatte begründete Konsul Vohsen den Antros,
die ostafrikanische Gouvernementsflottille aufzulöirr
und den Küstenschifffahrtsdienst durch ein Abkomme-
mit einer Rhederei oder kaufmännischen Firma zr#
ersetzen, die es übernimmt, gegen eine mäßige Jahres
subsidie eine regelmäßige vierzehntägige Verbindm
der größeren Küstenplätze zu unterhalten; ferner zur
Herbeiführung von Ersparnissen in der Zollverwel-
tung und zur Konzentration des Küstenhandels nac
den Haupthafenplätzen Tanga, Dar-es-Saläm und
Kilwa die übrigen Häfen für den Auslandsverkert
. . · IzusperrenundinNebenhäfen,dienukdemimcr
beschäftigt gewesenen Postboten Schmidt treten, der
kolonialen Verkehr geöffnet bleiben, umzuwandelr
Der Vorsitzende erklärte die Anregung bezüglich der
Gouvernementsflottille für dankenswerth. Indesser
werde die Flottille nicht ohne Weiteres abgeschaß:
werden können, da zwei von den fünf Küstendampfem
Zollkutter seien, die nicht entbehrt werden können.
und ein weiteres Schiff zur Verfügung des Gouver
der Vorsitzende für ein durchaus gesundes:
neurs bleiben müsse, so daß für die Abschaffung nur
zwei Dampser in Betracht kämen. Es müsse nun
ausgerechnet werden, ob durch deren Ersatz durch das
vorgeschlagene Abkommen Ersparnisse gemacht werder
können. Das System der Einklarirungshäfen erklamte
die