That. Nächst der Gnade Gottes ist dies meist der
umsichtigen Leitung und väterlichen Fürsorge des
PP. Superior, R. P. Anton, zu danken. Hier sieht
man, welch großer Vortheil für die Mission es ist,
wenn der Superior recht lange auf seiner Station
aushält, denn es muß solch ein geistlicher Vater jede
Famtlie, die geistigen und leiblichen Verhältnisse
durch und durch kennen, denn die ganze Mission
bildet ja gleichsam eine Familie, deshalb lebt und
leidet auch solch ein geistlicher Vater mit seinen
Familiengliedern, er ist, um es richtig zu sagen,
geistig damit verwachsen.
Ueber die neue katholische Kirche in Dar-es-
Saläm schreibt die Monatsschrift „Die katholischen
Missionen“:
Die Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika besitzt nun
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.
Dank den Bemühungen der Patres und Brüder von
St. Ottilien eine für afrikanische Verhälmisse wirklich
großartige Kirche, welche rüstig ihrer Vollendung
entgegenschreitet. Bereits grüßt der schlanke Helm
des Kirchthurmes als Wahrzeichen für die Schiffe
weit über das Land und über die Palmen hinaus
den Indischen Ozeau. Von dem in Augsburg an-
gefertigten und im Februar 1901 in die Mission
verschifften Dachstuhle wehen zum Zeichen seiner
nahen Vollendung schon die bunten Fähnchen, und
Taufbewerber
im Innern ist man bereits daran, die selbstver-
fertigten Gewölberippen einzusetzen.
dieser Bau eine der schönsten Kirchen an der Ost-
küste Afrikas bilden.
gesellschaft, ihre Thätigkeit in Kamernn auf das
Hinterland von Edea unter den Stämmen der
Bakok, Babimbi und Basa, sowie auf das Bakondo-
land (Seeengebiet) auszudehnen.
Unstreitig wird
diese Straßen benutzt und sich dem kräftig auf-
blühenden Lome zuwendet, während der Markt in
Keta nicht mehr halb so gut besucht wird wie noch
vor wenigen Jahren. Es sind mir buchstäblich auf
den neuen Verkehrswegen ebenso viele Hunderte von
Lastträgern begegnet wie einzelne Personen auf der
alten Missionsstraße. Welche Aufgaben daraus der
Missionsarbeit erwachsen, liegt auf der Hand.
„Gehet aus auf die Straßen und Märkte und
predigt das Evangelinm!“ An diesen Handelsstraßen
stationirte eingeborene Gehülfen können täglich vor
ihrer Thüre Heidenpredigt halten, wodurch das
ganze Land mit dem Schall des Evangeliums er-
füllt werden wird. Die Verlegung unserer Spedition
von Keta nach Lome ist unter diesen Umständen
eine unabweisbarc Nothwendigkeit. Auch unsere
Geschwister werden bald nur noch auf den neuen
Wegen reisen, so daß für Unterkunftsstätten gesorgt
werden muß. — Der erste Tag auf den Stationen
war durch Besuche der Lehrer, Acltesten, Christen,
und Schüler sowie durch einige
Gegenbesuche ausgefüllt. Der Neger legt auf diese
Förmlichkeiten großes Gewicht. Unter genau inne-
gehaltenem Zeremoniell vollzog sich die Begrüßung
durch die Häuptlinge. Es war mir ein sehr erfreu-
liches Zeichen für das Ansehen unserer Mission, daß
diese „Könige“, ohne besonders dazu aufgefordert
zu sein, den amega der osokos, den Vorsteher der
Missionare, grüßten und meist mit reichlichen Gaben
an Nams, Schafen und Palmwein kamen. Ich konnte
daher überall, ohne Unkosten zu haben, den Schülern
ein Festmahl geben und hatte z. B. in Agu 175
Der „Evangelische Heidenbote“ berichtet über die
Absicht und die ersten Schritte der Baseler Missions-
Die Missionare "
sind daselbst mannigsach schon freundlich als „Gottes-
männer“" begrüßt worden.
Im „Monatsblatt der Norddeutschen Missions-
gesellschaft“ berichtet Missionsinspeltor Schreiber
weiter über seine Reise in Togo. Es heißt in dem
Berichte:
Die deutsche Regierung ist unermüdlich mit der
Gäste! Erfreuliche Erfahrungen durfte ich namentlich
an den Festtagen machen, an denen es nirgends
sehlte. Wie köstlich war der 6. Dezember, als ich
in Waya 26 Heiden, darunter den Häuptling, sowie
4 Heiden= und 2 Christenkinder tausen durfte. Noch
schöner war am vierten Advent das Tauffest in
Agu, wo ich 50 Personen, darunter ebenfalls einen
Häuptling, in die christliche Kirche aufnahm und den
vielen Hunderten innerhalb und außerhalb der
schlichten Buschkapelle predigte. Die günstigen
Eindrücke, welche ich schon an der Küste von unserer
Missionsarbeit gewonnen habe, sind auf den Sta-
tionen im Innern überall bestärkt und vermehrt
Ausdehnung und Verbesserung des Wegenetzes be-
schäftigt. Die Hauptverkehrsstraße Lome —Agu —
Agome— Kpalime — Misahöhe wird zur Zeit unter
Leitung des Herrn Hauptmanus v. Döring durch
400 Leute aus dem Innern, von deren guter Be-
handlung ich mich durch persönlichen Augenschein
und zuverlässige Mittheilungen überzeugt habe, so
in Stand gesetzt werden, daß Automobilverkehr ein-
gerichtet werden kann. Die Straßen können zum
großen Theil einen Vergleich mit unseren heimischen
Kommnmnalwegen wohl wagen und sind jedenfalls
für die hiesigen Verhaltnisse vorzüglich. Kein
Wunder, daß der Handelsverkehr mehr und mehr
worden. Schon äußerlich angesehen, bieten das Togo-
land und unsere Stationen landschaftliche Schönheiten
von hohem Reiz. Je höher, desto schöner und desto
kühler. Die Anlage der Station Ho ist großartig
und hat mich aufs Lebhafteste an die Klosteransiede-
lungen im alten Germanien erinnert, auch wenn die
Mauern fehlen. Daß rechte Missionsarbeit der beste
Kulturträger ist, kann jeder Kritiker in Ho erkennen,
wenn er sicht, wie das Vorbild der Station auf
die Bewohner des Christendorfes gewirkt hat. Auch
am Agu sind beim Hausbau wieder zahlreiche
Schreiner und Maurer ausgebildet worden, die auf
den Plantagen und Regierungsstationen gesuchte Ar-
beiter sind.