Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

schätzen. Der Preis varlirte zwischen 60 Fres. und 
82,50 Frcs. pro Picul erste Kosten. 
Flores Shells. Diese sind in den letzten 
Jahren ganz außergewöhnlich im Werthe gestiegen, 
noch im Jahre 1897 kosteten sie etwa 18 Frcs. 
per Picul und stiegen dann bis zu 82,50 Frcs. per 
Picul, um dann wieder zurückzugehen auf 45 Frcs. 
bis 50 Frcs., welches heute der ungefähre Preis ist. 
Mit dem enormen Preisaufgang hat auch natürlich 
das Interesse für diese Sorte Shells unter den Ein- 
geborenen zugenommen, doch konnte in manchen 
Fällen nicht so viel angeführt werden, wie gewünscht 
wurde. Die Jahreszufuhren dürften sich auf unge- 
fähr 1200 bis 1500 Piculs beziffern. 
Greensnail Shells kommen hier geregelt an 
den Markt und finden stets einen prompten Käufer, 
zumal jetzt, wo die Werthe in Europa ziemlich er- 
heblich für diese Sorte angezogen haben. Noch vor 
wenigen Jahren wertheten sie nur etwa 10 Frcs. 
bis 12 Frcs. per Picul, während man gegenwärtig 
22,50 Frcs. bis 25 Frcs. per Picul bezahlt. Die 
jährlichen Zufuhren dürften auf 1200 bis 1500 Piculs 
zu schätzen sein. 
Trocas Shells. Ein Artikel, der noch vor 
Kurzem vollständig unberücksichtigt wurde, bis sich 
im Jahre 1899/1900 plötzlich reges Interesse da- 
für zeigte, das veranlaßte, daß unerwartet große 
Quantitäten zum Angebot kamen und infolge der 
sehr starken Nachfrage die Preise unverhältnißmäßig 
in die Höhe getrieben wurden. Wie aber nicht 
anders zu erwarten war, stellte sich bald die Reaktion 
ein und fielen die Werthe zurück von 9,50 Frcs. 
per Picul auf 4,50 Frcs. per Picul, um danach 
auf den jetzigen Preis von 6 Frcs. bis 6,50 Frcs. 
zu gelangen. Im Jahre 1900 sind etwa 15.000 Piculs 
angebracht worden, dahingegen sind die neueren Zu- 
fuhren lange nicht mehr so bedeutend. 
Es sind jetzt noch die Lingah und Muzzle 
Shells zu erwähnen, die hier leider nur in kleinen 
Partien vorkommen. Der Werth liegt zwischen 
4 Frcs. und 4,50 Frcs. für Lingah Shells und 
12,50 Frcs. und 18 Frcs. für Muzzle Shells per 
Picul erste Kosten und dürfte der Fang zusammen 
etwa 500 Picul per Jahr kaum überschreiten. 
Statistiken über die Ausfuhr von Landesprodukten 
werden hier nicht geführt, oder jedenfalls nur 
sehr unzureichend; nach privaten Notizen sollen 
exportirt sein: 
1895 974 Piculs Perlmutter und andere Schalen. 
1896 5954 „ » » » » 
1897 5627 „ R„ „ „ 6 
1898 9489 „ » » » « 
1899 34 420 » » » » 
1900 24903 „ „ « 
Daraus geht zur Genüge hervor, welchen Aufschwung 
die Perlmutterschalenausfuhr genommen hat, seit der 
Fang in größerem Maßstabe betrieben wird. Der 
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außerordentliche Zuwachs seit dem Jahre 1899 ist 
zum weitaus größten Theil den Trocas Shells zu- 
zuschreiben. 
Berschiedene Mittheilungen. 
Deutsch-Ostafrikanische Dampferlinie. 
Der Gesammtverkehr dieser vom Reiche sub- 
ventionirten Linie, Ausreise und Heimreise zusammen- 
genommen, belief sich auf 75 417 t im Werthe von 
46 770 000 Mk. gegen 81 688 t im Werthe von 
47 216 000 Mk. im Jahre 1899. Hierin sind nicht 
mit eingerechnet Edelmetalle und Kontanten im Be- 
trage von 18 704000 Mk. im Jahre 1900, 
33 618 000 Mk. im Jahre 1899. 
Es entfielen auf die Ausreise: 
44 185 t im Werthe von 21 148 000 Mk. gegen 
41 9669t - -23097 000 --- i. J. 1899, 
auf die Heimreise: 
31 232 t im Werthe von 25 622 000 Mk. gegen 
39 719t - - -24119 000 -i. J. 1899. 
Während also auf der Ausreise der Verkehr der 
Menge nach gestiegen ist und nur dem Werthe nach 
etwas nachgelassen hat, zeigt die heimkehrend beför- 
derte Menge eine gewisse Abnahme, die die natürliche 
Folge der kriegerischen Verwickelungen in Südafrika 
bildet. 
Fast die Hälfte der ausgehenden Güter, nämlich 
48,8 pCt. vom Gesammtwerthe der Einladungen in 
den europäischen Häsen, wurde in Hamburg, 12,5 péCt. 
wurden in Amsterdam, 15,5 pCt. in Antwerpen, 
17,1 pCCt. in Lissabon und 6,1 péCt. in Neapel auf- 
genommen. 
Gelöscht wurden auf der Heimreise in Neapel 
10,5 pCt., in Marseille 4,6 pCt., in Lissabon 4,1 pCt., 
in Rotterdam 7,8 pCt., in Hamburg 72,8 pCt. vom 
Gesammtwerthe. 
Die hauptsächlichsten Beförderungsgegenstände 
bildeten auf der Ausreise Verzehrungsgegenstände, 
namentlich Wein, Zucker, Konserven, Kaffee, Butter 2c., 
Spirituosen und Bier, Zeugwaaren, Eisenwaaren, 
Maschinen, Drogen und Chemikalien, Schiffsaus- 
rüstungssachen, Tabak und Cigarren. 
Bei der Heimreise wurden hauptsächlich Wolle, 
Gummi aller Art, Elfenbein, Kaffee, Nelken, Erd- 
nüsse, Häute und Felle, Wachs, Zucker, Kakao, Früchte 
und Obst befördert. 
Von den ausgehenden Gütern waren deutscher 
Herkunft 24 404 t im Werthe von 8 002 000 Mk. 
d. i. 55,2 pCt. des Gesammtgewichts und 37,8 péEt. 
des Gesammtwerthes der auf der Ausreise beförder- 
ten Waaren. 
Von den einkommenden Gütern waren für Deutsch- 
land bestimmt 15 936 t im Werthe von 12 480000 
Mark, d. i. 51 pCt. des Gesammtgewichts und 
48,7 pCt. des Gesammtwerths der auf der Heim- 
reise beförderten Waaren.
	        
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