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besonderer Durchhau für die Linie hergestellt werden.
Der zweite, ebenfalls aus 6—20 Bulis bestehende
Trupp hob die Stangenlöcher aus, setzte die Stan-
gen und richtete sie ein. Der dritte Trupp legte
den Draht aus und spannte ihn straff. Beide Trupps
standen unter der Aufsicht je eines angelernten Hand-
werkers. Der vierte Trupp endlich mit dem Lei-
tungsaufseher band den Draht an den Isolatoren
fest und verankerte die Stangen. Als Fußpunkte
für die Anker fanden große Steine Verwendung.
Die Arbeitszeit dauerte von 6—12 Uhr Vormittags
und von 2—6 Uhr Nachmittags.
Trotz der durch das Klima und das gebirgige Ge-
lände verursachten Schwierigkeiten ist der Bau rasch
gefördert worden. Die Anlage ist für das Gou-
vernement und für den allgemeinen Verkehr von
großem Nutzen; seit der Eröffnung des Betriebes
sind bereits weitere Anschlüsse hergestellt worden, so
daß sich allmählich in dem Plantagengebiet an den
Abhängen des Kamerunberges ein Fernsprechnetz ent-
wickelt.
Deutsch-Südwestafrika.
Raosko--Land-- und Minengesellschaft.
Nach dem Beschlusse der am 20. März d. Js.
stattgehabten Generalversammlung der Kaoko-Land-
und Minengesellschaft setzt sich das Direktorium dieser
Gesellschaft für die Dauer des Geschäftsjahres 1902
aus den nachstehenden Personen zusammen:
1. Herr Wirkl. Geh. Rath Excellenz v. Brandt in
Weimar, Vorsitzender,
Staatsminister Excellenz v. Hofmann in
Charlottenburg, erster stellvertretender
Vorsitzender,
Rechtsanwalt Dr. Scharlach in Hamburg,
zweiter stellvertretender Vorsitzender,
Rittmeister a. D. F. Bugge in Steglitz,
Direktor F. Cornelius in Charlottenburg,
George Cawston in London,
Edmund Davis in London,
Wirkl. Geh. Rath Dr. Paul Fischer, Excell.,
in Berlin,
Freiherr v. Nordenflycht in Berlin,
P. Scheidweiler in Dortmund,
Adolf Woermann in Hamburg.
Zu Revisoren wurden gewählt-
1. Herr Kommerzienrath A. Lucas zu Berlin,
2. .-Direktor Johannes Schwedeler- Meyer zu
Eltoille.
Zu deren Stellvertretern:
1. Herr Konsul Schwabe zu Berlin,
2..= Prokurist Henry Fowler zu Berlin.
Die Gesellschaft hat zu ihrem Bevollmächtigten
für das Schutzgebiet den Landwirth Karl Schlett-
wein bestellt, der seinen Wohnsitz auf der Farm
Warmbad bei Zesfontein hat.
2.
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9.
10.
11.
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Das deutsch-südwestafrikanisch portugiesische Grenzgebiet.
J.
Ueber eine in den Monaten August bis Mitte
November 1901 durch das Ovamboland und den
südöstlichen Theil der Provinz Angola unternommene
Reise berichtet Oberleutnant v. Winkler:
Die Reise durch das Ovamboland und den süd-
östlichen Theil der Provinz Angola machte ich als
Gast des Direktors der Otavi-Minen- und Eisenbahn-
Gesellschaft, Herrn Dr. Hartmann, mit.
Am 25. Juli wurde mit zwei Wagen, zwei
Karren und etwa 20 Pferden Otavi verlassen. Ueber
Goab, Sissekab, Amatoni, den östlichsten Zipfel der
Etosha-Pfanne schneidend, ging es zunächst nach
Nechales Reich.
Haben die müden Ochsen die schweren Wagen
durch den dichten Buschwald nördlich der Etosha hin-
durchgezogen, so befindet sich der Reisende in afrika-
nischer Palmenpracht und zwischen afrikanischen Neger-
sitten. Freundlich wird er empfangen, bereitwilligst
von Werft zu Werft geleitet. Der Zuzug von Neu-
gierigen mit den Fragen über das „Woher“ und
„Wohin“ vergrößert sich stündlich. Vom frühen
Morgen bis zum späten Abend ist er Gegenstand
allgemeinen Interesses. Alles bettelt, und nur rück-
sichtslose Absperrung des Lagers rettet vor den landes-
üblichen Diebstählen.
Von Nechale führte unser Weg zu Kambonde,
dem Herrscher über das westliche Ondonga. Hier
beschloß Dr. Hartmann, von seinem ursprünglichen
Plane, in nordwestlicher Richtung durch die Ovambo-=
stämme hindurch nach dem ersten Katarakt zu gehen,
Abstand zu nehmen und die Route nach Humbe zu
wählen. Gleichzeitig wurde die Expedition wesent-
lich verkleinert. Ein Wagen wurde zurückgesandt.
Er sollte über Outjo und Zeßfontein Sanitatas er-
reichen, um mir Proviant entgegenzubringen, da ich
beabsichtigte, mit dem Rest der Expedition durch das
Kaokofeld den Rückweg zu nehmen.
Nach Besuch der finnischen Missionsstationen,
namentlich derienigen des Herrn Rauthanen, welchem
ich großentheils meine Aufzeichnungen verdanke, über-
schritten wir die deutsche Grenze bei Nama-Kunde
(d. i. Ort der vielen Bohnen) in Usjulus Reich.
Tagelang marschirten wir in saftigem Tsaura-Heip-
Hochwald. Wilde Feigenbäume von noch nie
gesehener Pracht und Fruchtbäume aller Arten
kündigten tropische Vegetation an. Mit Sicherheits-
maßregeln wurde der im Norden von Unkuan-
jama liegende Kamm der räuberischen Ombandjus,
welche erst kürzlich eine portugiesische Karawane ab-
geschossen hatten, passirt.
Am 2. September erreichten wir den Kunene,
Omulonga-Kunene genannt, d. l. großer Strom.
Eigentlich hatten wir mehr von ihm erwartet. Aller-
dings befanden wir uns in der trockenen Jahreszeit.
Seine Breite betrug etwa 80 m, seine Tiefe etwa
1,20 m. Nur das ungefähr 3 km breite Ueber-
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