Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

östliche Kreis unter dem Superintendenten Schumann 
steht. Gott lasse das Werk in Gnaden weiter 
wachsen! 
Die Leipziger Evangelisch-lutherische Mission, über 
deren erweiterte Thätigkeit im Kilimandjaro-Bezirk 
S. 165 des Kolonialblattes berichtet ist, hat daselbst 
auch in Mwika, das 11½/8 Stunde von ihrer Sta- 
tion Mamba entfernt liegt, die schon früher einge- 
leitete, dann aber wieder sistirte Arbeit neu aufsge- 
nommen und zu einer regelmäßigen Missionsthätig- 
keit gestaltet. Auf einem vom Oberleutnant Merker 
vermessenen Platze Lyangojo, etwa 66 ha groß, — 
der Hektar soll 2 Rupien kosten — hat der neue 
Häuptling Ndemasi nach eigenem Erbieten eine neue 
Schule errichtet, daneben ist von der Mission ein 
kleines Häuschen erbaut, das zur Unterkunft des 
Missionar Krause eingerichtet ist. Derselbe begiebt 
sich von Mamba aus jeden Donnerstag nach dem 
Platze, um bis Sonntag Vormittag dort zu bleiben, 
ferner sollen an jedem Dienstag zwei größere Kost- 
schüler hingehen, so daß nur an zwei Tagen in der 
Woche kein Unterricht ist. Entsprechend einem 
Wunsche des Häuptlings wird Vormittags und Nach- 
mittags unterrichtet, Sonntags wird Gottesdienst ge- 
halten. Die Zahl der Versammelten hat bis jetzt 
zwischen 80 bis 100 geschwankt, meist größere und 
kleinere Burschen und Mädchen, zu denen sich an 
Sonntagen dann und wann auch einige Erwachsene 
gesellen. Große Hülfe beim Unterricht bieten die 
Lesefibeln in Kimamba. Die Schüler freuen sich 
über jedes Wort, das sie nun in ihrer Muttersprache 
lesen können, und schreiten schnell fort. — Auf der 
Station Moschi derselben Missionsgesellschaft soll 
für den Leiter des dort zu errichtenden Seminars 
ein zweites Missionshaus gebaut werden. 
Für die ostafrikanischen Missionsgebiete der 
Weißen Väter entnimmt die Zeitschrift „Kreuz und 
Schwert“ dem jüngst erschienenen Bericht über das 
Jahr vom Juni 1900 bis Juni 1901 nachfolgende 
Zahlen: 
Auf deutschem Gebiete liegen drei Vikariate: 
I. Das Apostol. Vikariat Tanganjika (Migr. Lechap- 
tois). Es zählt sieben Stationen mit 2401 Christen, 
9228 Katechumenen und 43 Katecheten. Im Berichts- 
jahre fanden statt an Taufen: a) von Erwachsenen 
314, b) von Christenkundern 179, c) in Todesgefahr 
591. Chen wurden geschlossen 84, 16 555 Beichten 
gehört, 17 617 Kommunionen und 251 Firmungen 
gespendet. In 49 Schulen wurden a) 1776 Knaben 
und b) 1541 Mädchen unterrichtet. In 19 Anstalten 
sind 21 127 Kranke versorgt worden. II. Das 
Apost. Vikariat Unjanjembe (Msgr. Gerboin) hat sechs 
Stationen mit 1811 Christen, 4127 Katechumenen 
und 52 Katecheten. Taufen im Berichtsjahre: a) von 
Erwachsenen 288, b) von Christenkindern 67, c) in 
Todesgefahr 117. Ehen wurden geschlossen 46, 
182 
  
27 623 Beichten, 26 478 Kommunionen und 251 
Firmungen gespendet. In sieben Schulen wurden 
252 Knaben und 126 Mädchen erzogen; außerdem 
wurden 72 649 Kranke besorgt. III. Das Apost. 
Vikariat Südnyansa (Msgr. Hirth) zählt acht Sta- 
tionen, 2219 Christen, 7414 Katechumenen und 102 
Katecheten. Taufen im Berichtsjahre: a) von Er- 
wachsenen 533, b) von Christenkindern 102, c) in 
Todesgefahr 548. Das Sakrament der Ehe wurde 
85 Paaren, der Beichte 28 141, der Kommunion 
26 399, der Firmung 688 Personen gespendet. In 
27 Schulen wurden 665 Knuaben und 16 Mädchen 
erzogen, außerdem 69 971 Kranke besorgt. — Auf 
englischem Gebiete liegt das Schwesterngebiet dieser 
letzteren Mission: IV. Das Apost. Vikariat Nord- 
njansa (Msgr. Streicher), das fast ganz Uganda 
umsaßt. Es werden angegeben in 13 Stationen 
61 243 Christen (gegen 50 472 im Vorjahre), 
137 591 Katechumenen (120 712 im Vorjahre) und 
732 Katecheten. Taufen fanden statt: a) von Er- 
wachsenen 8721, b) von Christenkindern 3121, c) in 
Todesgesahr 2666. Ehen wurden geschlossen 1023, 
Beichten gehört 287 295, Kommunionen gespendet 
282 231, Firmungen 8533. In 35 Schulen wur- 
den 2729 Knaben und 888 Mädchen unterrichtet. 
V. Das Apost. Vikariat Njassa (Msgr. Dupont) liegt 
cbenfalls auf englischem Gebiete. Es zählt vier Sta- 
tionen mit 197 Christen und 1900 Katechumenen. 
Taufen wurden gespendet im Berichtsjahre a) an 
Erwachsene 51, b) an Christenkinder 27, c) in Todes- 
gefahr 40. Ehen sind 12, Firmungen 292 ver- 
zeichnet. — Eine erfreulichere Thätigkeit als in diesem 
jüngsten Gebiete konnte in dem belgischen VI. Apost. 
Vikariat Ober-Kongo (Msgr. Roelens) entwickelt 
werden. Um sechs Stationen scharen sich 3434 
Christen und 7793 Katechumenen. Im Laufe des 
Jahres konnten Taufen gespendet werden a) an Er- 
wachsene 300, b) an Christenkinder 378, c) in Todes- 
gefahr 643. Ehen wurden 161 eingesegnet und an 
11 Firmlinge das Sakrament der Firmung ertheilt. 
In 16 Schulen wurden 847 Knaben und 823 Mäd- 
chen unterrichtet. 
In derselben Zeitschrift schreibt P. Broyer von 
den Salomons-Inseln: 
Persönlich konnte ich die Insel Bougainville, wo 
ich vorhatte, die P. P. Englert und Meyer zu in- 
stalliren, nicht besuchen. Jedoch wurde die Grün- 
dung einer Niederlassung in Kieta, im Nordosten 
dieser Insel, an einem nach Aussagen der Kaufleute 
dicht bevölkerten Orte, beschlossen, und wahrscheinlich 
sind die zwei Missionäre jetzt dort ansässig. Auf 
einer vorhergegangenen Reise hat P. Forestier einen, 
wie es scheint, sehr schönen Platz gewählt. Ferner 
hat P. Meyer, welcher das Grundstück besichtigen 
und vorbereiten sollte, eine kleine zwischen Buka und 
Bougainville, am Eingange eines herrlichen Hafens 
gelegene Insel käuflich erworben. Deutsche Dampfer 
erwarten nur die Niederlassung der Missionäre da
	        
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