Gesicht.
etwa eine Stunde.
dann mit ihm zur Besichtigung der Inseln und
Prüfung der für das Gouvernement abgeschlossenen
Kaufverträge an Land. Die Portlandgruppe besteht
aus den Inseln Bellegila, Kulennsa, Tingwon,
Nusammanie und einem kleinen der erstgenannten
Insel nach Süden vorgelagerten bewachsenen Felsen,
den die Eingeborenen Pulitoi nennen. Auf der
westlichsten Spitze der westlichsten Insel Bellegila
befindet sich die Station der Firma Hernsheim & Co.,
vorläufig noch aus Buschmaterial erbaut; es soll je-
doch bei nächster Gelegenheit ein Europäerwohnhaus
errichtet werden, der Platz hierzu ist bereits geklärt.
Wir gingen auf einem quer durch die Insel ge-
schlagenen guten Wege nach der anderen Seite der-
selben, wobei uns einige von Tingwon mit Kopra
herübergekommene Eingeborene begleiteten. Die In-
seln Bellegila, Kulenusa und Nusammanie sind un-
bewohnt; nur auf der letzteren ist etwas Kokosnuß=
palmenbestand, sonst sind dieselben mit leichtem Busch
bestanden, in welchem nur vereinzelt stärkere Baum-
stämme hervorragen, und dessen Klärung nicht viel
Schwierigkeiten bereiten wird. Auf Bellegila und
Kulenusa kam am Strande häufig Cordia subeordata
vor, jedoch sind die einzelnen Stämme noch ziemlich
jung. Wir fuhren dann nach der größeren und be-
wohnten Insel Tingwon. Hier befinden sich drei
Dörser, Teptep, Penamaila und Awibau. Wir lan-
deten bei dem ersteren und trafen daselbst den Häupt-
ling Tomellungarau, mit welchem seiner Zeit der
Kaufvertrag über die Gruppe abgeschlossen worden ist.
In einer Unterredung mit ihm stellte ich fest, daß
der Kaufvertrag sich in Ordnung befindet, er erkannte
ausdrücklich sein Handzeichen unter demselben an.
Die Insel Tingwon ist rings mit einem Kranz Busch
umgeben, in der Mitte befindet sich ein großer
Sumpf, bei den Dörfern ist wenig Kokosnußpalmen-
bestand. Wir durchquerten die Insel von Teptep
nach Penamaila unter Führung des Häuptlings.
Tauben und wilde Enten kamen uns häufig zu
Der Marsch durch den Sumpf dauerte
Von Penamaila gingen wir um
die Insel an der nur durch einen schmalen seichten
Meeresarm von Tingwon getrennten Insel Nusam-
manie vorbei nach Teptep zurück.
Die Größe von Tingwon schätze ich auf etwa
75 ha, Bellegila und Kulenusa auf je etwa 20 ha
und Nusammanie auf etwa 10 ha, Pulitoi ist nicht
zu rechnen. Die Firma Hernsheim & Co. gedenkt
zuerst Kulenusa zur Bepflanzung in Angriff zu
nehmen, später Bellegila und Nusammanie. Nach
Aussage des Händlers leben auf Tingwon etwa
30 Männer, ebenso viele Weiber und etwa 10 Kinder;
Weiber und Kinder kamen uns nicht zu Gesicht.
Eine genaue Zählung war unmöglich, da ein Theil
der Bevölkerung nach der Insel Neu-Hannover ge-
fahren war, mit deren Bewohnern sie stammes-
verwandt zu sein scheinen.
Die Portlandgruppe ist rings mit Riffen um-
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ausbente ergiebt zur Zeit eine Tonne für den Monat.
Nachmittags 3 Uhr dampften wir weiter nach den
Admiralitäts-Inseln
und gingen am 8. Jannar, morgens 6 Uhr, bei der
Insel Komuli vor Anker. Auf der dortigen, der
Firma Hernsheim & Co. gehörigen Station befindet
sich der Händler Schneider, welcher durch Unvor-
sichtigkeit beim Fischeschießen mit Dynamit vor etwa
/4 Jahren seine rechte Hand verloren hat. Ich ging
an Land und fand von den daselbst stationirt ge-
wesenen 17 Polizeisoldaten von Herbertshöhe noch
13 am Leben unter Führung des schwarzen Unter-
offiziers Tom. Zwei Polizeisoldaten waren bei der
Ermordung des Händlers Carlbourn bei Buke
(Zuckerhut-Insel) mit ermordet worden, während
einer auf Komuli an Krankheit gestorben und einer
seiner Zeit mit dem Händler Molde verschollen ist.
Die Polizeisoldaten befanden sich seit über 1½ Jahren
auf Komuli und äußerten den Wunsch, wieder nach
Herbertshöhe zu kommen, weshalb ich mich entschloß,
nach einer Unterredung mit Herrn Thiel und dem
Händler Schneider, dieselben von dort fortzunehmen,
zumal sich Ersterer bereit erklärt hatte, 15 weitere
Arbeiter auf der Station zurückzulassen. Ich theilte
darauf den Polizeisoldaten mit, daß ich sie auf der
Rückreise, auf welcher die „South Australia“ noch
einmal Komuli anlaufen werde, um den Rest der
Produkte an Bord zu nehmen, mit fortnehmen würde.
Ueber die Verhältnisse in den Admiralitäts-Inseln
theilte mir der Händler Schneider mit, daß die
Eingeborenen der südlich von der großen Insel Manus
gelegenen kleineren Inseln von der Greeninsel bis
Buke, welche im Besitze einer Anzahl Gewehre und
Patronen sind, häufige Raubzüge in der Gruppe
unternehmen. Von den beiden Fedarbhäuptlingen
Kannenwu und Kävenu, welche sich früher als den
Weißen befreundet gezeigt hatten, späterhin jedoch
die Bukeleute zur Ermordung des Händlers Carl-
bourn durch Zahlung von Muschelgeld angespornt
hatten, soll letzterer gestorben sein, ersterer hat sich
mit dem Rest seiner Leute außer denen, die sich auf
der Bullinsel gegenüber Komuli angesiedelt haben,
und welche dem Händler Schneider gegenüber ein
freundliches und friedliches Benehmen zeigen, nach
der Insel Jesu Maria zurückgezogen. Auch die Ein-
geborenen von der großen Insel Manus führen fort-
gesetzt Krieg mit den nicht mit Gewehren bewaffneten
Bewohnern der kleineren Inseln. So find vor kurzer
Zeit die Mailantinseln von ihnen überfallen und
10 Männer getödtet und 30 Weiber weggeführt
worden. Trotz aller Feindseligkeiten der Eingeborenen
macht der Händler doch noch ein ganz gutes Ge-
schäft; er lieferte an die Firma Hernsheim & Co.
etwa 28 Tons Kopra und etwa 7000 Stück green
Snmail shells ab.
Am 9. Januar, morgens 9 Uhr, lichteten wir
vor Komuli die Anker, um nach der Birdinsel zu
geben; Ankergrund ist nicht vorhanden. Die Kopra= fahren, wo sich die Hamiltonsche Perlschalenflottille