Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIII. Jahrgang, 1902. (13)

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Mineral, das nach den Proben angeblich den besten 
Johannesburger Goldgesteinen nahekommt. Die beiden 
Fundorte liegen nicht weit von der Grenze, ungefähr 
den Sedatigoldfeldern in Transvaal gegenüber, und 
zwar der eine am Uanetzt, der von Norden dem 
Incomati zufließt und ebenfalls viel Schwemmgold 
enthalten soll, und der andere weiter nördlich am 
Elefantenfluß, der aus Transvaal dem Limpopo zu- 
strömt. Was die erstgenannte Fundstelle anbetrifft, 
welche ein Engländer Wilson und ein Franzose 
Dupont entdeckt haben, so hat sich bereits ein Syn- 
dikat gebildet, das das Weitere veranlassen will und 
dem unter Anderem der vorher genannte Dr. Cabral 
und die portugiesisch-deutsche Firma Breyner & Wirth 
angehören. Den Goldfund am Elefantenstrom hat 
ein Amerikaner Corrie gemacht; auch hierfür ist 
kürzlich ein Syndikat gegründet worden, um zunächst 
eine Expedition mit den nöthigen Geldmitteln aus- 
zurüsten, die nach Schluß der Regenzeit, spätestens 
im Mai, nach der Fundstelle abgehen und daselbst 
regelrecht schürfen soll. 
  
Derschiedene Wikttheilungen. 
Deutscher Rolonialkongreß. 
Ein deutscher Kolonialkongreß, und zwar der 
erste seit Bestehen unserer Kolonialgesellschaften, ist 
von etwa 60 wirthschaftspolitischen Vereinigungen, 
gelehrten Gesellschaften und Handelsinstituten für die 
Zeit vom 16. bis 19. Oktober 1902 anberaumt 
worden. Mit dem Kongreß soll eine Solidarität 
der verschiedenen kolonialen und überseeischen Be- 
strebungen herbeigeführt werden und eine Vertiefung 
dieser Bestrebungen im deutschen Volk. — Die pro- 
grammatischen Verhandlungen umfassen alle über- 
seeischen Interessengebiete, sowohl ethischer wie mate- 
rieller Natur. Dem Kongreßkomitee, unter dem 
Präsidium des Herzogs Johann Albrecht von Mecklen- 
burg, hat sich ein Ehrenkomitee aus hundert Persön= 
lichkeiten aller Rangstufen der Staatsbehörden und 
des öffentlichen Lebens angegliedert, während sich 
hervorragende Persönlichkeiten als Ehrenförderer in 
den Dienst des Kongresses und seiner Ziele gestellt 
haben. Den Vorsitz des Arbeits-Ausschusses hat 
Excellenz Valois übernommen, Kontreadmiral Strauch 
leitet die Beschlüsse des Finanz-Ausschusses, Fabrik- 
besitzer Supf die des Werbe-Ausschusses, Konsul 
Vohsen die des Preß-Ausschusses. Geh. Regierungs- 
rath Prof. Dr. Engler hat die Leitung der Aus- 
stellungskommission, der Gesandte z. D. v. Braun- 
schweig präsidirt dem Fest= und Dr. Alexander Tille 
dem Vortragsausschuß. Mitglieder des Kongresses 
können Herren und Damen gegen Zahlung von 
10 Mk. werden. Mitgliedskarten des Kongresses 
sind erhältlich bei der Geschäftsstelle des Kongresses, 
Berlin W., Schellingstr. 4. Anmeldungen zu Vor- 
trägen nimmt die Geschäftsstelle entgegen. 
— 
  
Tikkerakur. 
Rang= und Quartierliste der Kaiserlich 
Deutschen Marine für das Jahr 1902. 
Nach dem Stande vom 1. Mai 1902. Redigirt 
im Marine-Kabinet. Mk. 2,50. E. S. Mittler 
& Sohn, Berlin. 
Die neue „Rang= und Quartierliste der Kaiser- 
lich Deutschen Marine für das Jahr 1902“ ist 
soeben erschienen. Dieselbe, im Marine-Kabinet re- 
digirt und auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers 
und Königs herausgegeben, ist nach dem Stande 
vom 1. Mai aufgestellt und enthält insbesondere 
auch die Herbstübungsflotte. Bei dem hohen Inter- 
esse, das sich unserer Marine allgemein zuwendet, 
ist diese neueste Uebersicht über die Eintheilung, 
Stellenbesetzung, das Dienstalter 2c. innerhalb der 
deutschen Marine besonderer Beachtung zu empfehlen. 
Das soeben erschienene Ergänzungsheft Nr. 138 
von Dr. A. Petermanns Mittheilungen (Justus 
Perthes, Gotha) enthält eine Abhandlung des Ober- 
leutnants M. Merker über Rechtsverhältnisse und 
Sitten der Wadschagga (Kilimandscharo). Der Ab- 
handlung ist eine Reihe von Figuren und Photo- 
graphien beigegeben. « 
Hofrath J. Tesch: Die Laufbahn der deutschen 
Kolonialbeamten, ihre Pflichten und Rechte. Otto 
Salle, Berlin. 
Jedem, der sich dem deutschen Kolonialdienste 
zu widmen wünscht, wird das von dem sachkundigen 
Verfasser unter Benutzung amtlicher Quellen be- 
arbeitete Buch ein willkommener Rathgeber sein. 
Für die verschiedenen Kategorien der Kolonialbeamten 
ertheilt es über alles Wissenswerthe zuverlässige und 
erschöpfende Auskunft, so über die dienstlichen Ver- 
hältnisse, welche den Beamten im überseeischen 
Deutschland erwarten, über sämmtliche bestehende 
Vorschriften, über die Annahmebedingungen, die Aus- 
rüstung, die Aufenthaltskosten in den Schutzgebieten, 
die Berechtigungen der Beamten, u. s. w. Bei der 
Ausdehnung, welche die Verwaltung unserer Schutz- 
gebiete bereits erlangt hat, kommt das Buch einem 
Bedürfniß entgegen und wird viele zeltraubende 
Anfragen ersparen. 
Dr. P. Busching: Die Entwickelung der handels- 
politischen Beziehungen zwischen England und 
seinen Kolonien bis zum Jahre 1860. Mk. 7,—. 
J. G. Cotta Nachf., Stuttgart. 
Die vorliegende Arbeit giebt eine Darstellung 
der handelspolitischen Beziehungen zwischen Groß- 
britannien und seinen Kolonien von Anbeginn bis 
zum vollendeten Siege des Freihandels; sie gliedert 
sich in zwei, durch den amerikanischen Unabhängigkeits- 
krieg von einander getrennte Hauptstücke und enthält 
als Anhang eine tabellarische Uebersicht über den
	        
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