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suchen aller Raupen gerettet werden. Morgens ist
die beste Zeit, die Raupen zu finden, da sie dann
nahe an der Oberfläche sind; später verziehen sie
sich weiter nach unten und kommen bei Sonnen-
untergang wieder herauf, da sie während der Nacht
und morgens früh thätig sind. Eine Heerde Trut-
hühner kann auf dem Ackerfeld sehr nützlich sein.
Wenn die Pflanze zu wachsen anfängt, muß die Erde
um den Stamm mit einer Hacke gelockert und die
Wasserleitung muß zwischen die Reihen gelenkt werden.
Das Behacken muß geschehen, sobald die Erde hart
wird und Unkraut erscheint, da die Erfahrung lehrt,
daß nur offene und unkrautfreie Erde eine gute
Entwickelung der Pflanze sichert. Wenn zum zweiten
und zum dritten Male gehackt wird, muß die Erde
um die Pflanzen ausgeworfen werden, theils um sie
gegen Stürme zu schützen, damit ihnen ein festerer
Halt gegeben wird, und theils, um die untere Erde
feucht zu halten.
Deuisch-Meu-Guinea.
Ueber einen Besuch der Palan--Inseln
berichtet der Bezirksamtmann Senfft zu Yap unter
dem 24. Dezember 1901, wie folgt:
Bei einem früheren Besuch der Palau-Inseln
mit dem Regierungsdampfer „Stephan“ im Fe-
bruar d. Is. hatte ich den seit 43 Jahren in den
Palau wohnenden James Gibbon, einen 73 jährigen,
aber äußerst rüstigen und gebildeten Neger aus
Westindien, der seines lauteren Charakters wegen
dort in hohem Ansehen steht, als Polizeiaufseher
eingesetzt. Da dieser in seinen Berichten dringend
um meinen erneuten Besuch der Gruppe gebeten hatte,
schiffte ich mich am 27. November auf einem japa-
nischen Schuner mit zwölf Polizeisoldaten ein und
erreichte, vom besten Winde begünstigt, die Palau-
gruppe am 30. desselben Monats.
In einem Eingeborenenhaus der Insel Malakal
quartierte ich mich mit meinen Leuten ein und
erledigte in den ersten Tagen eine Anzahl Ver-
waltungsangelegenheiten. Am 4. Dezember wurde
eine Häuptlingsversammlung abgehalten, die auch von
allen Eingeladenen besucht wurde.
Ich bestimmte, daß gewisse Strafdelikte von dem
Polizeibeamten unter Mitwirkung zweier achtbarer
Insulaner abgeurtheilt werden sollten, und daß auf
Palangeld und Zwangsarbeit erkannt werden könne;
letztere sollte unter Verantwortlichkeit des zuständigen
Häuptlings durch Klären von Busch und Pflanzen
von Kokospalmen, Kakao, Kaffee und anderen Frucht-
bäumen geleistet werden. Entscheidungen in ver-
mögensrechtlichen Angelegenheiten sollten von denselben
Personen, aber nur auf Antrag eines Betheiligten,
gefällt werden. Die eingehenden Strafgelder werden
zunächst für die Verwaltung der Gruppe verwandt.
Der Grund für die spärliche Produktion der
Gruppe, die weit fruchtbarer ist als Yap, liegt in
dem eingewurzelten Uebelstand, daß der Reiche den
Armen ausplündern kann. In den Palau herrscht
die ausgeprägteste Plutokratie. Ueberall erhielt ich
von dem gewöhnlichen Mann auf meine diesbezügliche
Frage die Antwort: „Warum soll ich denn mehr
pflanzen oder sischen? Wenn ich mehr gewinne, als
ich brauche, nimmt es mir der Mächtigere ab.“
Ich verkündete daher in der Versammlung, daß
sortab Niemand Geld= oder Naturalleistungen von
einem Anderen ohne Gegenleistungen verlangen dürse.
Die großen Einfluß ausübenden Wahrsager
(Kalith) warnte ich unter Androhung der Ver-
bannung, gegen die Verwaltung zu wirken. Die
Kalith erpressen viel Geld von den Abergläubischen,
sie wohnen vielfach einsam auf den Bergesgipfeln im
Innern und umgeben sich mit allerlei geheimniß-
vollem Tand. Ich marschirte dorthin, traf aber
keinen an. Dagegen erwarb ich bei dieser Gelegenheit
ein großes Kalithhaus, ließ es abbrechen und nahm
es mit nach Yap, von wo ich es dem Museum
übersenden werde.
Die ungehorsamen Häuptlinge wurden bestraft
und erlegten sofort die Strasen.
Die von einander unabhängigen Landschaften
wurden festgestellt, und ihren Oberhäuptern Sitz und
Stimme in den Versammlungen gewährt.
Die Autorität der Oberhäupter ist eine sehr
mangelhafte, jedenfalls infolge ihrer oben angegebenen
Aufführung. So konnte es der Häuptling von
Pililiu nicht durchsetzen, mir einen Mann für den
Polizeitrupp zu stellen, dagegen gelang das dann
einem schon über Jahresfrist dienenden Polizei-
soldaten von derselben Insel, den ich zu diesem
Zweck nach Pililiu gesandt hatte, ohne erhebliche
Schwierigkeiten. Das Oberhaupt von Mologejok
erklärte bei meiner Anwesenheit, er würde seinen
Leuten mit Niederlegung von Rang und Titel
drohen, wenn sie die Stellung eines Soldaten ver-
weigerten.
Schließlich bekam ich alle verlangten Leute,
meistens Söhne oder nahe Verwandte der Ober-
häupter, die hier im kleinen Polizei= und Verwaltungs-
dienst ausgebildet und später in den Palau von
großem Vortheil sein werden.
Ich verkündete, daß den Häuptlingen nunmehr
alle Ungerechtigkeiten gegen die armen Leute strengstens
untersagt seien, daß aber nunmehr der gewöhnliche
Mann seinem Häuptling wieder Gehorsam zu zollen
habe, bei Vermeidung von Zwangsmaßregeln der
Verwaltung.
Nach Schluß der Versammlung ließ ich die
üblichen kleinen Geschenke vertheilen.
Die Zeit vom 5. bis 8. Dezember widmete ich
einer Untersuchung der großen Insel Babeltaop.
Das günstige Urtheil, das ich über sie gehört, kann
ich nicht theilen. Es finden sich an einzelnen Küsten-
strichen und in Thälern recht fruchtbare Strecken
mit üppigem Pflanzenwuchs, aber das Innere ist im