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B. Kriegsschiffe.
Be- Häufigkeit
Nationalität Name Art Deplacement des
satzung Anlaufens
Deutschland „Cormoran“ Kleiner Kreuzer 1628 162 2
Argentinien. . . .. „Presidente Sarmiento“ Schulfregatte 2800 322 1
Großbritannien . »Pyladess« Ileinerf FFuzer liäåu IF
Rie E. « „Wisconsin“ anzerschi 500 ’
Ver. Staaten von Amerika „Abarenda“ Armirtes Frachtschiff 3 123 75 4
RAus dem Bereiche der Missionen und
der Ankisklaverei-Bewegung.
Der Jahresbericht über das Missionswerk der
evangelischen Brüder-Unität (Brüdergemeinde) für
das Jahr 1901 gliebt über die umfassende Missions-
thätigkeit dieser Unität, insbesondere auch über deren
Arbeit in Deutsch-Ostafrika, Auskunft. Im
Nyassagebiet hat sich die Verlegung der Regierungs-
station in größere Nähe der Missionstationen, nach
Neu-Langenburg, nach verschiedenen Seiten hin als
vortheilhaft erwiesen. Ueberhaupt schreitet die Ent-
wickeleumg des Nyassagebiets von Jahr zu Jahr
sichtlich vorwärts, was sich unter Anderem auch darin
zeigt, daß im Kondeland mehr und mehr Kupfer-
und Silbermünzen statt Waaren als Zahlmittel ge-
braucht werden. Die Mission hat, soweit dies unter
den obwaltenden Umständen möglich war, die Tren-
nung ihres Geschäftswesens bezw. des Handels von
der eigentlichen Missionsthätigkeit durchgeführt. Die
einzelnen Stationen haben sich dank der eifrigen
Thätigkeit der Missionare äußerlich weiter entwickelt.
Manche sind zu kleinen Dörfern geworden, die mit
ihren Bäumen, Gärten und Feldern schon von weitem
einen freundlichen, einladenden Eindruck machen. Die
meisten besitzen jetzt auch schon Wasserleitungen, zum
Theil von nicht unbedeutender Länge, welche nicht
nur dazu dienen, das nothwendige Trinkwasser den
Stationen zuzuführen, sondern auch die verschiedenen
Pflanzungen zu bewässern. Auch in der eigentlichen
Missionsthätigkeit sind erfreuliche Fortschritte zu ver-
zeichnen.
sich unter den bereits gewonnenen Christen manche
gefunden haben, die, wenn auch zum Theil noch in
bescheidener Weise, zur Mitarbeit gebraucht werden
können. Es wurden auf fast allen Stationen Auf-
seher und Helser eingesetzt, die den Missionaren meist
treu zur Seite stehen und vielfach auch am Schul-
dienst sich betheillgen. Um nach dieser Seite hin
noch mehr zu erreichen und mit der Zeit Lehrer,
Evangelisten und Prediger aus den Eingeborenen zu
gewinnen, soll die längst geplante, aber noch nicht
recht ins Leben getretene Gehülfenschule in Rungwe
kräftiger in Angriff genommen werden. Zu diesem
Zweck ist Br. E. Klautzsch, ein Theologe aus der
preußischen Landeskirche, berufen worden. Die
Außerordentlich dankenswerth ist es, daß
Missionsprovinz Unyamwesi hat jetzt zwei Stationen:
Urambo bezw. Kilimani-Kilungule und Kitunda in
Kiwere. Auch in letzterem Gebiet wird das Kinyam-
wesi, die in Urambo herrschende Sprache, im Allge-
meinen verstanden. Die Verkündigung des Evangeliums
hat auch in dieser Provinz ihren ununterbrochenen
Fortgang gehabt, die Predigten und Wochenandachten
waren im Allgemeinen gut besucht.
Ueber den schon S. 298 des Kolonialblatts er-
wähnten Wiederbeginn der Missionsarbeit am Süd-
abhange des Meru (Deutsch-Ostafrika) enthält das
Leipziger „Evangel--lutherische Missionsblatt“ vom
1. Juli d. Is. nähere Mittheilungen. Es handelt
sich um die Gegend, in der 1896 die Missionare
Ovir und Segebrock ermordet wurden. Nachdem
dort ruhigere Verhältnisse eingetreten sind und in
Aruscha ein Militärposten errichtet worden, ist der
schon länger gehegte Plan, die unterbrochene Mission
wieder aufzunehmen, zur Verwirklichung gelangt.
Um sich nun nicht von vornherein zu den Eingeborenen
in Gegensatz zu stellen, ist die Absicht, auf dem alten
Platze zu bauen, vorerst aufgegeben und eine / Stun-
den entfernte, von dem Häuptling Menawuru bei
dessen Platz Nkoaranga überwiesene Baustelle gewählt.
Die Aufnahme war überhaupt eine freudige, nachdem
die Missionare erklärt hatten, nichts Anderes zu wollen,
als zu lehren. Der Häuptling ist täglicher Gast der
Missionare. Will er nach der Steppe gehen, will
er dies oder jenes thun, so kommt er zuvor, es den-
selben mitzutheilen. Auch ist er meist zur Abend-
andacht und dem noch einfach gestalteten Sonntags-
Gottesdienst zugegen. Ueber die dort ansässigen
Waroa sagt der Bericht: „Sie sind ein so schöner,
groß gewachsener Menschenschlag wie die Wadschagga.
Viele von ihnen würde man kaum von letzteren
unteischeiden können, anderen wieder sieht man es
an, daß sie mit den Massai verwandt sind. Wie
der Häuptling erzählte, sollen die Waroa von Nieder-
Aruscha her in ihre jetzigen Sitze gekommen sein.
Die Frauen tragen fast alle noch Leder als Bekllei-
dung, womit sie ihren Ober= und Unterkörper bis
an die Knie verhüllen. Außerdem tragen sie viel
Schmuck nach Massaiart. Die Männer tragen meist
ebenfalls Felle, die über der einen Schulter zusammen-
geknüpft sind. Bevor die deutsche Regierung hier