Pflöcke werden durch ein aufrecht auf der Erde
stehendes Brett verbunden; dieses Brett wird in
einer Entfernung von 1,70 m von den äußeren
Pfosten um das ganze Feld herumgestellt. Dann
wird das ganze Gerüst mit starkem Musselin bedeckt,
der mittelst Latten an dem das Feld umgebenden
Brett und den oben erwähnten Querstangen auf-
genagelt wird. An einer Seite läßt man eine Thür
oder auch zwei gegenüberliegende, damit ein Wagen
ohne zu drehen an einer Seite ein= und an der
gegenüberliegenden ausfahren kann.
Beim Ernten verfährt man auf folgende Weise:
Man bricht, wie oben erwähnt, die reifen Blätter
ab und legt sie in gleicher Richtung, so daß stets
der Stengel nach unten oder oben zu liegen kommt
und Spitze auf Spitze liegt, in Haufen von 10 bis
12 Blättern auf die Erde. Diese Haufen werden
dann in Körben gesammelt, welche mit Segeltuch
gefüttert, 92 cm lang, 46 cm breit und 30 cm
tief sind. Man legt die dicken Enden der Stengel
an den äußeren Rand, so daß sich die Spitzen der
Blätter in der Mitte des Korbes berühren. In
diesen Körben schafft man die Blätter zur Scheune,
wo man 30 bis 40 Blätter an einem Faden auf-
zieht, und zwar so, daß die Unterseite des einen
Blattes der Unterseite des nächsten gegenüberhängt.
Auf diese Weise beugt man dem Aufziehen und Auf-
rollen der Blätter während des Reifens vor. Der
Abstand an der Schnur zwischen den einzelnen
Blättern sollte etwa einen Finger breit sein. Die
Enden der Fäden werden an Latten befestigt, an
denen man den Tabak aufhängt. Es wird hierbei
noch ganz besonders darauf aufmerksam gemacht, daß
man die zuerst geernteten Blätter von den beim
zweiten Male geernteten Blättern getrennt zum
Fermentiren bringen muß.
Da das Reifen des Tabaks in hohem Grade
von der Witterung abhängt, so lassen sich keine be-
stimmten Verhaltungsmaßregeln geben; es kommt
dabei viel auf persönliche Erfahrung an. Im All-
gemeinen kann man sagen, daß man bei heißem,
trockenem Wetter die Scheune drei Tage lang fest
geschlossen halten sollte, in welcher Zeit die Blätter
eine gelbe Farbe angenommen haben sollen; dann
sollte man den Tag über die Scheune geschlossen
halten, aber nachts die Fenster öffnen, um ein zu
schnelles Reifen zu verhindern. Ist das Wetter
feucht und der Himmel bedeckt, so soll man die
Scheune geschlossen halten und einige kleine Holz-
kohlenfeuer in derselben unterhalten, um die Luft
trockener zu machen.
Es ist wichtig, daß die Blätter innerhalb jeder
24 Stunden einmal fast trocken und einmal feucht
werden, damit sich die Farbe egal und gleichmäßig
setzen kann; zu diesem Zweck muß die Scheune durch
Oeffnen oder Schließen der Fenster und eventuell
durch Holzkohlenfeuer ventilirt werden. Es erhellt
hieraus, daß die Scheune gut gebaut werden muß,
so daß der Luft nach Belieben der Eintritt gestattet
oder verwehrt werden kann.
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Der Tabak ist gereift, wenn der Stengel trocken
ist, und sollte dann gleich zur Fermentation gebracht
werden. Um den Tabak, ohne ihn zu beschädigen,
handhaben zu können, läßt man über Nacht das
Fenster offen und schließt es am Morgen, damit
die Feuchtigkeit in den Blättern bleibt. Man schiebt
dieselben nun auf der Schnur aneinander und
bindet beide Enden zusammen. Der Tabak sollte
etwa 23 bis 24 pCt. Feuchtigkeit enthalten. Man
legt den Tabak nun auf Haufen, welche etwa 2500
bis 3000 kg enthalten. Zu diesem Zweck errichtet
man eine Plattform auf 10 cm dicken Stangen,
etwa 1,50 m breit und 3,50 m lang. An den
Kopfenden bringt man eine Bretterwand an, 1.50 m
breit und 2 m hoch. Diese Bretter sowie der
Boden werden mit Papier belegt. Man legt nun
die Tabaksbündel stets mit den dicken Enden des
Stengels nach außen und der Spitze des Blattes
nach innen auf den Boden. Nachdem der erste
äußere Kranz gelegt ist, beginnt man mit dem
zweiten, indem man das Stengelende der zweiten
Lage auf der Mitte der Blätter der ersten Lage
auflegt und so weiter baut, bis der Boden bedeckt
ist. Dann fängt man wieder von außen an und
legt die zweite und die folgenden Schichten auf.
Ist der Haufen fertig, so deckt man ihn mit einer
Baumwolldecke zu, über die man ein Wachs= oder
Gummituch legt. Der Raum, in dem diese Haufen
sich befinden, sollte auf einer Temperatur von 21
bis 26° C. gehalten werden, und wenn der Tabak
23 bis 24 pCt. Feuchtigkeit enthält, so sollte die
Temperatur des Haufens täglich 3 bis 4 mal einen
halben Grad steigen. Nach etwa 6 bis 8 Tagen
wird der Haufen umgepackt. Sollte der Tabak recht
trocken geworden sein, so muß der Raum während
des Umpackens recht feucht und warm gehalten
werden (durch Wasserdampf); es darf aber kein
Wasser auf den Tabak gespritzt werden. Das Um-
packen geschieht auf folgende Weise: Man füllt in
drei bis vier leere Kisten etwa 500 bis 600 kg
und setzt dieselben bei Seite. Dann legt man den
Tabak auf die neue Plattform, indem man die
früher nach außen gelegten Bündel möglichst nach
innen legt, bis der halbe Haufen abgetragen ist.
Dann packt man die 500 bis 600 kg, welche man
in der Kiste bei Seite gestellt hatte, auf den neuen
Hausen und füllt die Kiste aufs Neue mit dem
alten. Man packt dann den Rest des alten Haufens
auf den neuen und dann den in den Kisten bei
Seite gesetzten Tabak oben auf. Auf diese Weise
wird bewirkt, daß die oberen und unteren Lagen
des ersten Haufens beim zweiten Haufen in die
Mitte kommen und umgekehrt der früher in der
Mitte gewesene Tabak des alten Haufens bei dem
neuen an die oberen und unteren Enden vertheilt
wird, ferner, daß der im ersten Haufen in der Mitte
befindliche Tabak an der Peripherie des neuen ver-
theilt wird, so daß jedes Bündel gleichmäßig
fermentiren kann. Beim Umlegen wird jedes Bündel
gut geschüttelt, wodurch der Tabak bedeutend ab-