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Kaiserliche Schutztruppen.
Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika.
A. K. O. vom 12. September 1902.
Krag, Nigmann und Fonck, Hauptleute und Kompagniechefs, ein Patent ihres Dienstgrades erhalten.
v. Krieg, Leutnant, und Dr. Ahlbory, Oberarzt, Anträge um Belassung bei der Schutztruppe auf weitere
2½⅛ Jahre genehmigt.
Schutztruppe für Südwestafrika.
A. K. O. vom 12. September 1902.
Kliefoth, Hauptmann und Kompagniechef, Antrag um Belassung bei der Schutztruppe auf weitere drei
Jahre genehmigt.
v. Koppy, Hauptmann und Kompagniechef, ein Patent seines Dienstgrades erhalten.
Schutztruppe für Kamerun.
A. K. O. vom 12. September 1902.
Leßzner, Oberleutnant, am 28. September 1902 ausgeschieden und mit dem 29. September 1902 im
4. Großherzoglich Hessischen Infanterie-Regiment (Prinz Carl) Nr. 18 wieder angestellt.
v. Klinkowmström, Leulnant, am 15. September 1902 ausgeschieden und mit dem 16. September 1902
im Großherzoglich Mecklenburgischen Jäger-Bataillon Nr. 14 wieder angestellt.
v. Möllendorff, Leutnant, zum Oberleutnant befördert.
I#r. Krawietz, Oberarzt, Antrag um Belassung bei der Schutztruppe auf weitere 2½⅛ Jahre genehmigt.
A. K. O. vom 22. September 1902.
v. Puttkamer, Leutnant im Großherzoglich Mecklenburgischen Grenadier-Regiment Nr. 89, und
Schipper, Leutnant im Samländischen Pionier-Bataillon Nr. 18, — scheiden am 5. Oktober 1902 aus
dem Heere aus und werden mit dem 6. Oktober 1902 in der Schutztruppe angestellt.
Seine Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst geruht, den nachbenannten
Offizieren 2c. der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun die Genehmigung zur Anlegung der ihnen ver-
liehenen nichtpreußischen Orden zu ertheilen, und zwar:
des Ritterkrenzes 2. Klasse des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens mit der Kriegsdekoration: dem
Leutnant Heinicke,
des Ritterkreuzes 1. Klasse des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens: dem Stabsarzt Dr. Zupitza,
des Königlich Sächsischen Allgemeinen Ehrenzeichens mit der Kriegsdekoration:
Fischer.
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dem Unteroffizier
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Nichtamtlicher Theil.
Perwnal-Bachrichten.
Geheimer Kommerzlenrath Dr. Wilhelm Oechel-
häuser, Mitglied des Kolonialrathes, ist im hohen
Alter von 82 Jahren am 25. September d. Is. an
Lungenentzündung gestorben. In dem verdienten
Sozialpolitiker, Nationalökonom und Shakespeare-
Forscher verliert auch die deutsche Kolonialpolitik
einen ihrer unermüdlichsten, hervorragendsten Förderer.
An praktischen Kolonial-Unternehmungen hat sich
Oechelhäuser von Anfang an in eifrigster Weise be-
theiligt und gehörte u. A. zu den Leitern der Deutsch-
Ostafrikanischen Plantagengesellschaft, der Moliwe-
Pflanzungsgesellschaft und der Deutschen Agaven-
Gesellschaft. Ganz besonders aber war es der
Gedanke der deutsch-ostafrikanischen Centralbahn, den
er mit Feuereifer ausgenommen hatte, und dessen
überzeugter Vorkämpfer er war. Seit Mitte der
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90er Jahre stand er an der Spitze des Komitees
zur Förderung dieses Bahnbaues, und bis in seine
letzte Lebenszeit ist er mit begeisterter Wärme, unter
Daransetzung der ganzen ihm innewohnenden Kraft
und Energie, für die Verwirklichung dieses von ihm
für eine gedeihliche wirthschaftliche Weiterentwickelung
des ostafrikanischen Schutzgebietes als unbedingt noth-
wendig erkannten Projektes eingetreten. So gehörte
er in der deutschen Kolonialbewegung zu den füh-
renden Geistern, und ein ehrendes Andenken wird
ihm auch seitens der Kolonialkreise allezeit gewahrt
bleiben. Als Vertreter des Auswärtigen Amts hat
der Wirkliche Legationsrath von der Decken an dem
Leichenbegängniß theilgenommen und Namens der
Kolonialverwaltung einen Kranz als Zeichen der
Verehrung und Dankbarkelt am Sarge des Ver-
storbenen niedergelegt.