1. 10855400 Ml. Mk. 434 000
2. 55—M340 = 18 700
8. 445—280 124 000
4. 200X#rd.340 Mt. -68000
zusammen Mk. 644 700
Unter Benuzung der Eisenbahn betragen die
Frachtkosten
. von Swakopmund nach Windhoek pro Tonne
Mk. 46,80,
2. von Swakopmund nach Okahandja pro Tonne
Mk. 38,40,
3. von Swakopmund nach Karibib pro Tonne
Mk. 24.
Die im Vorstehenden für den Ochsenwagen be-
rechneten Frachtkosten belaufen sich daher zur Zeit
unter Benutzung der Eisenbahn auf:
1. 1085—x46,80 Mk. Mk. 50 778
2. 55P38,,tt00 2 2 112
3. 445—24 10680
4. 200Xrd. 36 - ... .. * 7200
zusammen Mk. 70770
Es tritt daher durch Benutzung des Schienen-
weges dem Frachtverkehr mittels Ochsenwagen gegen-
über eine Ersparniß ein von
Mk. 644 700
70770
— Mk. 573 930.
Veranschlagt man die schließlichen Baukosten der
Bahn Swakopmund —Windhoek auf rd. 14 Millionen
Mark, zu deren Verzinsung mit 3½ pCt. ein Betrag
von 490 000 Mk. erforderlich ist, so würden nach
Deckung dieses Zinsbetrages aus der im Vorstehen=
den berechneten Ersparniß von 573 930 Mk. immer
noch rund 83 930 Mk. zu Gunsten des Fiskus
verbleiben. Hierzu kommen dann noch die Einnahmen
aus dem Privat-Personen= und -Güterverkehr.
Des Weiteren ist hierbei in Betracht zu ziehen,
daß die für die Regierung zu befördernden Güter
in der Folgezeit zweifellos eine Zunahme dadurch
finden werden, daß nach Fertigstellung der Bahn
bis Windhoek sämmtliche für den Bezirk Gibeon
erforderlichen Güter, die bisher über Lüderitzbucht
verschifft worden sind, unter Benutzung des Schienen-
weges über Windhoek verfrachtet werden. Es
dürfte daher zu erwarten sein, daß die im Vor-
stehenden gegebenen Zahlenresultate sich nicht un-
erheblich zu Gunsten des Fiskus ändern werden.
Und zwar wird dies geschehen ohne Mithülfe der
durch den Eisenbahnbau zu erwartenden Verkehrs-
steigerung. Es sei hierbei darauf hingewiesen, daß
ausweislich der am 1. Januar d. Is. vom Büreau
der Landesvermessung in Windhoek herausgegebenen
Besitzstandskarte das im besiedelungsfähigen Gebiete
der Bahnstrecke belegene Farmgebiet zur Zeit fast
vollständig von kleineren Farmern besiedelt ist,
während noch vor zwei oder drei Jahren in diesem
Gelände nur ganz vereinzelte Farmen in Bewirth=
schaftung waren.
—.
496
Nach dem im Vorstehenden Ausgeführten dürfte
man sich der Ueberzeugung nicht verschließen können,
daß der Bau der Eisenbahn Swakopmund—Wind-
hoek ein segensreiches Unternehmen war, da er zur
Erschließung des Landes, zur Verminderung der
Frachtkosten und zur sicheren, beschleunigten Be-
förderung der Güter führte.
RAus dem Bereiche der Wissionen und
der Antishlaverei-Bewegung.
Der 49. Katholikentag, der Ende August in Mann-
heim tagte, hat u. A. die thatkräftige Unterstützung
der in den deutschen Kolonien thätigen katholi-
schen Missionsgesellschaften empfohlen. In der Be-
gründung heißt es:
„Wenn die Unterstützung der Missionen zum Zweck
der Glaubensverbreitung eine Pflicht des katholischen
Volkes ist, so gilt dies in besonderer Weise von den
Missionen in den deutschen Kolonien. Dieselben haben
ein Recht auf die Fürsorge des Heimathlandes, und da
Kolonialpolitik in der Hauptsache Eingeborenenpolitik
ist, wie in neuester Zeit oft betont wurde, müssen
wir auf die Hebung des sittlichen und religiösen
Zustandes unserer Landsleute in den Kolonien
bedacht sein. Das ist das Ziel, welches sich die
deutschen Missionsgesellschaften gesteckt haben, aber
leider stehen ihre Mittel nicht im Verhältnisse zu
den Schwierigkeiten und den Aufgaben, welche diese
mühevolle Arbeit erheischt. Sie brauchen Berufe,
deutsche Kräfte, welche aufopferungsvoll sich diesem
Werke widmen. In jeder Missionsanstalt in Deutsch-
land ist eine Missionsschule oder ein Missionsseminar,
in welchen die nöthigen Berufe herangebildet werden.
Wir empfehlen daher aufs Neue den deutschen Katho-
liken, diesen Anstalten Missionsberufe zuzuführen
und, da die meisten dieser jungen Leute unbemittelt
sind, dieselben durch liebreiche Hülfe zu unterstützen,
denn die Missionshäuser sind nicht in der Lage,
alle Kosten, welche die langjährige Erziehung er-
fordert, zu bestreiten. Die Missionen in den
Kolonien erfordern schon so große Geldmittel, daß
mit der fortschreitenden Entwicklung der Missions-
thätigkeit die Nothlage immer größer wird.“
Der Fortsetzung der im „Afrika-Boten“ er-
scheinenden Reisebriesfe des P. Fisch aus Deutsch-
Ostafrika entnehmen wir folgende Stelle:
Kilimatinde ist eine für Innerafrika großartige
Schöpfung. Das Fort ist großartig gebaut und
verbindet festungsmäßige Solidität mit einem rela-
tiven Komfort. Die Wohnungen der Eingeborenen
und einige Steinhäuser von Griechen und Arabern
geben diesem Zentralpunkt der großen Karawanen=
straßen aus dem Innern ein recht nettes Aussehen.
Wenn man bedenkt, daß vor sieben Jahren noch
nichts da war, muß man den deutschen Schaffens-
drang wirtlich loben.