Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

Togo. 
Wissenschaftliche Lammlungen. 
Der Bezirksamtmann Graf Zech hat der zoolo- 
gischen Sammlung des Königlichen Museums für 
Naturkunde in Berlin folgende von ihm im Bezirke von 
Klein-Popo und bei Gelegenheit der deutsch-englischen 
Grenzkommission im Hinterlande von Togo gesam- 
melte Naturalien überwiesen, und zwar: 
5 Schlangen, 1 Frosch, 10 Schmetterlinge, 26 
Käfer, 6 Hymenopteren, 35 Dipteren, 15 Orthopteren 
und 15 Rhynchoten. 
Die Konservierung der Tiere war gut. Die 
Objekte sind besonders ihrer Fundörter wegen inter- 
essant, namentlich die Schmetterlinge und Käfer. 
Die meisten der Käferarten sehlten bisher in dem 
Museum. 
Deutsch-Südwerlkafrika. 
Rupfervorkommen bei Otyizongati. 
Der beim Kaiserlichen Gouvernement von Deutsch- 
Südwestafrika angestellte Bergingenieur Gathmann 
hat über eine Untersuchung der Kupfervorkommen 
bei Otyizongati (Distrikt Okahandya) nachstehenden 
Bericht erstattet: 
Die in ihrer Art primitiven Untersuchungsarbeiten, 
um welche es sich handelt, erstrecken sich im wesent- 
lichen auf vier Fundstellen, an denen die Aussichten 
einer weiteren Erschließung nach den vorhandenen 
Anzeichen am günstigsten erschienen. Zwei Fundorte 
liegen etwa 5 bis 6 km in südwestlicher Richtung 
von der Werft Otyizongati, die eine direkt am 
Swakop, die andere etwas südöstlich davon. Sie 
seien mit 1 bezw. II bezeichnet. Die anderen beiden 
Fundstellen III und 1V sind in etwa ostsüdöstlicher 
Richtung etwa 12 km von der Werft entfernt und 
liegen in demselben Gebiet, in dem auch von den 
Schürfern Tripmacker und Stanley zwei Schürf- 
pfähle errichtet sind, aber bisher keine Schürfarbeiten 
vorgenommen wurden. 
Fundort I. Auf eine Entfernung von über 100 m 
sind alte oberflächliche Schürfungen vorhanden, die 
zu weiteren Untersuchungen Veranlassung gaben. 
Die Arbeiten aus früherer Zeit (wohl von Einge- 
borenen gemacht) ziehen sich in einer Linie, jedoch 
mit Unterbrechungen, vom Swakop über einen Hügel 
hinüber. An drei Stellen wurden neue Schürflöcher 
gegraben, von denen das am Rivier liegende bis 
zum Wasser etwa 10 m, die anderen etwa 4 m dem 
Erz folgend niedergebracht wurden. Die hierbei 
gewonnenen Profile zeigen deutlich, daß die Art des 
Vorkommens gangartig ist. In flach gelagertem 
67 
  
Gneis sind Spalten aufgerissen, in denen reiche 
Kupfererze (Kupferglanz bezw. Buntkupfer) in eisen- 
schüssiger mulmiger Masse neben quarziger Gangart 
vorkommen. Typisch für die Genesis ist der Nach- 
weis von Granitmaterial (hier nur in kleinen Brocken) 
innerhalb des Ganges. 
Schürfloch 1 zeigt an der Oberfläche Teilung 
des Ganges. Jedes Trumm ist hier 10 bis 30 cm 
mächtig und weist sehr schönes Erz auf; nach Ver- 
einigung beider keilt sich der Gang aus, scheint aber, 
wenn auch in sehr schwacher Ausbildung, nach der 
Tiefe fortzusetzen. 
Im Schürfloch 2 ist wohl die Gangspalte in 
einigen Centimetern Stärke mit Einschluß von Gra- 
nitmaterial deutlich erkennbar, Erz jedoch nur in 
Spuren vorhanden. 
Ahnlich und scheinbar nach der Tiefe auskeilend 
tritt der Gang, jedoch mit etwas Erzgehalt, in 
Schürfloch 3 auf. 
Der Fundstelle 1 messe ich praktisch keinen großen 
Wert bei, da das Vorkommen zu wenig mächtig ist. 
Nur im Schürfloch 1 ist die Erzführung an der 
Oberfläche befriedigend. Vorläufig eignen sich zur 
weiteren Untersuchung die unten zu besprechenden 
Vorkommen bei weitem mehr. 
Fundort II. Hier tritt auf dem Rücken eines 
gleichmäßig ansteigenden Hügels in Nord—Südlinie 
auf mehrere hundert Meter zusammenhängend ver- 
folgbar eine Kupferlagerstätte zu Tage, welche durch 
das an einer Stelle niedergebrachte Schürfloch von 
3 bis 4 m Tiefe als ein an der vorliegenden Stelle 
etwa 1,50 m mächtiger Granitgang sich erwiesen hat, 
welcher den flach gelagerten Gneis in Nord—Süd- 
linie, aber mit östlichem Einfallen (bei 1 war es 
westlich) durchbricht und sehr reiches Kupfererz in 
derben Nestern einschließt. Dieses Vorkommen, wenn 
vorläufig auch noch nicht durch großen Erzreichtum 
ausgezeichnet, macht in der Regelmäßigkeit des Auf- 
tretens auf große Längserstreckung einen sehr hoff- 
nungsvollen Eindruck und wird besonders zur wei- 
teren Untersuchung empfohlen. Das Verhältnis 
zwischen Erzmenge und übrigem Haufwerk ließ sich 
hier wie in den übrigen Fällen schlecht beurteilen, 
da die Separatlon des Erzes in ungenügender Weise 
vorgenommen war. 
Fundort III. In dem Gebiet 12 km ostsüd- 
östlich der Werft Otyizongati sind Funde III und IV. 
bei dem mit Humus bedeckten Boden nur durch 
Auftreten von losen Erzstücken und Nachgraben ge- 
macht worden. Das Ausgehende ist nur soweit zu 
sehen, als es durch Abtragen der darüber liegenden 
Erdschicht freigelegt wurde. 
Fundort III zeigt in einem etwa 4 m tiefen 
Schürfloch einen sehr grobspätigen Kalkspat, der den 
auch hier flach gelagerten Gneis gangartig in etwa 
3
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.