Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

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nennen, deutsche Sätze bilden, deklinieren, konjugieren 2c. 
Einem der Schüler hielt er eine deutsche Zeitung 
hin, und derselbe las fließend aus derselben vor. 
„Der evangelische Heidenbote" berichtet aus einer 
Sitzung des Komitees der Baseler Missionsgesellschaft 
über Kamerun: Br. Hässig hat sich in Sakbayeme 
am Sanaga im Hinterland von Edea ein proviso- 
risches Haus mit drei Gelassen erstellt, um von dort 
aus die Stämme der Bekok, Ndogonye und Ndog- 
mbog am linken und rechten Ufer des Sanaga besser 
erreichen zu können. Diese Stämme zeigen jetzt ein 
reges Verlangen nach Lehrern, sie sind zum Bau 
von Lehrerhäusern, Schulen und Kapellen bereit, und 
die Brüder sind der Ansicht, man sollte diese der 
Mission günstige Stimmung benutzen, um sich durch 
Anstellung von Gehilfen unter diesen Stämmen fest- 
zusetzen. Man genehmigt die Besetzung von sechs 
neuen Posten, spricht aber den Wunsch aus, daß 
man, wenn nicht ganz besondere Gründe zu weiterem 
Vorgehen vorliegen, sich vorerst damit begnüge und 
alle Kraft darauf verwende, die im schon besetzten 
Gebiet stationierten Gehilfen, Schüler und Christen 
möglichst zu überwachen und zu pflegen, damit sich 
womöglich Gemeindlein von festem Bestand bilden. 
In den „Berichten der Rheinischen Missions- 
gesellschaft“ lesen wir aus Deutsch-Südwestafrika: 
In Windhoek ist, wie Miss. Wandres schreibt, 
die Kirche im Rohbau fertig. Er hat sie schon in 
Benutzung genommen, obwohl sie erst im Sommer 
nach Vollendung des inneren Ausbaues eingeweiht 
werden soll. Er empfindet es sehr angenehm, nicht 
mehr im Freien predigen zu müssen. Zu den Abend- 
mahlsgottesdiensten hatte ja immer die deutsche Ge- 
meinde ihren Kirchensaal bereitwilligst zur Verfügung 
gestellt. Daß die Kirche nicht zu groß angelegt ist, 
geht daraus hervor, daß sie immer gedrängt voll ist. 
Im Dezember vor. Jahres sind auch zwei Bochumer 
Gußstahlglocken angekommen, deren schönes Geläut 
bei den Weißen heimatliche Gefühle hervorrief. — 
In Okahandja hat Miss. Diehl 1 den alten Kavezevi, 
den Halbbruder Mahareros, noch auf dem Sterbe- 
bette tausen können, nachdem er mit regem Interesse 
den Taufunterricht besucht hatte. 
letzte eigentliche Stütze des Heidentums auf Okahandja 
zu Grabe getragen worden. Es ist jetzt kein Okuruo, 
d. h. heidnischer Opferaltar mehr am Platze. — In 
Karibib ist es Miss. Elger gelungen, noch vor Ende 
vor. Jahres einen geschützten Raum für Schule, 
Bibelstunden und Unterricht herzustellen, ein sogen. 
„Hartebeesthaus“. Das Material bekam er zum Teil 
von einigen Kaufleuten und von der Eisenbahn ge- 
schenkt. Es ist freilich nicht groß genug, um Sonn- 
tags alle Leute zu fassen. Miss. Elger hat es aber 
vorsichtigerweise in der Nähe eines großen Baumes 
aufgerichtet, so daß die Leute, die drinnen keinen 
Mit ihm ist die. 
  
Platz finden, unter dem Schatten des Baumes sich 
lagern können. So steht er denn bei der Predigt 
unter der Tür und teilt nach beiden Seiten das 
Wort aus. — Miss. Bernsmann aus Omburo erzählt, 
daß er, als er vor länger als einem Jahre zusammen 
mit Miss. Dannert Okanjati, 1114 Stunden nördlich 
von seiner Station, passierte, den Sohn des dortigen 
Dorfhäuptlings, Zachäus, ermuntert habe, evange- 
listisch zu arbeiten. Das hat der Mann auch wirklich 
getan und zwar so gediegen, daß Miss. Bernsmann 
bei seinem nächsten Besuch, im Juni vor. Jahres, 
über die Veränderung nicht wenig erstaunt war. Die 
kurz vorher noch völlig heidnische Werft mutete ihn 
wie ein Christendorf an. Die Mehrzahl der Be- 
wohner kam nett gekleidet, um ihn zu begrüßen, und 
freute sich herzlich über seinen Besuch. Zachäus 
hatte mit seinen 25 Tausschülern schon eine hübsche, 
saubere Buschkapelle gebaut, und manche von diesen 
hatten einen guten Teil des Katechismus auswendig 
gelernt, einige konnten auch schon lesen. Dabei ist 
Zachäus überaus bescheiden; immer wieder sagte er 
dem Miss. Bernsmann, daß er nicht viel könne 
und wisse. „Doch kann er die Hauptwahrheit, daß 
Jesus Christus in die Welt gekommen ist, Sünder 
selig zu machen, und daß die, die an ihn glauben, 
gerettet werden, seinen Leuten gut darlegen“, schreibt 
Bernsmann, wie er sich selbst überzeugte, als im 
Oktober bei einem erneuten Besuch Zachäus vor dem 
Missionar predigte. In ähnlicher Weise arbeitet ein 
einsaches Gemeindeglied aus Omburo, Eberhard, in 
Otjihinomaparero in der Nähe von Okanjati, wenn 
auch unter schwierigeren Verhältnissen. Auch er hat 
bereits eine Buschkapelle gebaut und unterrichtet 
40 Taufschüler. 
Ein vom Vorstande des Afrika-Vereins mitge- 
teilter, in „Kreuz und Schwert“ veröffentlichter 
Bericht des apost. Präfekten Limbrock über die Mission 
vom hl. Geiste in Kaiser-Wilhelmsland enthält 
folgendes: 
Die Entwickelung der jungen Mission in St. Jo- 
seph Tumleo hat während des letzten Jahres im 
allgemeinen ihren ruhigen Fortgang genommen. Die 
Schulen der Station werden nach wie vor gut be- 
sucht und von den Missionaren eifrig gepflegt. Zwei 
Patres und zwei Schwestern sind darin tätig. Mit 
Ausnahme der täglichen Religionsstunde wird in allen 
übrigen Unterrichtsfächern nur mehr deutsch gesprochen. 
Allerdings hat das noch seine Schwierigkeiten und 
geht noch nicht so gut und flott, wie in rein deutschen 
Schulen. Aber in Anbetracht der schwierigen Ver- 
hältnisse darf man die erzielten Fortschriite doch recht 
erfreuliche und bedeutende nennen. Auf den anderen 
Stationen herrscht ein je nach Umständen verschiedener 
Eifer, womit die Schulen besucht werden. So ist 
die Station St. Anton auf der benachbarten Jusel 
Aly kaum ein Jahr gegründet. Aber trotzdem war 
der Schulbesuch dortselbst während der letzten Mo- 
nate außerordentlich zahlreich und regelmäßig. An
	        
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