Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

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tuff in der Kalahari überall findet und die Unter- 
lage für die oberste Bodenschicht bildet, ist sein 
Vorkommen im Damaralande örtlich beschränkt. Die 
Beschaffenheit der Wege war gut, mit Ausnahme 
einiger Strecken hinter Otavi und zwischen Gaub 
und Grootfontein, die sehr steinig waren. Indes 
ist zur Verbesserung der letztgenannten Strecke vom 
Distrikt Grootfontein schon vieles geschehen. 
Die Bevölkerung ist, nach der Zahl der berührten 
Dörfer zu schließen, sehr gering. Ebenso scheint der 
Viehbestand, auch wenn man annimmt, daß ein Teil 
der Herden an entlegenen Orten gehalten werden 
mag, nicht bedeutend zu sein. Rinderpest und andere 
Krankheiten haben den früher jedenfalls guten Be- 
stand an Vieh stark gelichtet. 
In Grootfontein wurde eine siebentägige Ruhe- 
pause eingelegt und die Zeit dazu benutzt, notwendige 
Ausbesserungen am Wagen und an der Karre vor- 
zunehmen, den Proviant zu ergänzen und eingeborenes 
Personal anzuwerben. Auch schon der Ochsen wegen, 
welche mager geworden waren, erschien ein solcher 
Aufenthalt dringend geboten. 
Grootfontein ist ein wichtiger Platz, der mit 
seinen hellgestrichenen, massiven Gebäuden einen vor- 
teilhaften Eindruck macht. Unter den fiskalischen 
Anlagen daselbst ist die einer Maismühle besonders 
hervorzuheben, welche gegen eine mäßige Abgabe 
von den umwohnenden Farmern benützt werden 
kann und darum eine gemeinnützige Einrichtung ist. 
Früher als fieberreicher Platz bekannt, ist Groot- 
  
sfontein, seitdem für eine Entwässerung des quellen- 
reichen, aus Kalktuff bestehenden Geländes gesorgt 
ist, fast völlig von der Malaria verschont geblieben. 
Die Umgegend von Grootfontein weist verschiedene 
Plätze auf, welche zu Farmen gut geeignet sind und 
zum großen Teil auf dem Gebiete der Otoavi- 
Minengesellschaft liegen. Viele von ihnen sind von 
Farmern besetzt. Auf allen Farmen, welche 
während des mehrtägigen Aufenthalts besichtigt 
wurden, war gutes und reichliches Quellwasser 
vorhanden, das in der einfachsten Weise ange- 
staut war und, da die Quellen hoch liegen, für 
Bewässerungszwecke leicht nutzbar gemacht werden 
konnte. Nur in Elandslaagte, einem Bur gehörig, 
wurde ein Staudamm von etwa 50 m Länge an- 
getroffen. Die Bauart ist einfach, doch soll sich der 
Damm gut bewähren. Die gestaute Wasserfläche 
betrug damals etwa 2500 qm, die Größe der be- 
wässerten Maisfelder ungefähr 8 ha. Ein Überlauf 
ist nicht angelegt, vielmehr läuft das Wasser zu beiden 
Seiten des Dammes auf gewachsenem Boden ab. 
Das Staubecken soll niemals trocken werden. 
Wenige Tage vor unserer Ankunft war der 
stellvertretende Distriktschef von einer Reise nach dem 
Okovangofluß zurückgekehrt. Er hatte auf dem Rück- 
wege nur noch wenig Wasser vorgefunden und große 
Durststrecken zurücklegen müssen. Dieselben mit unseren 
geschwächten Ochsen zu überwinden, erschien unmöglich. 
Es wurde daher der Reiseplan geändert und 
beschlossen, zunächst das Ovamboland zu besuchen. 
  
Sampa. 
— der im —— Lamoga ansässtgen weißen Bevölterung zu Begiun des Ralenderjabres 1903. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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Engländer 117 3 3 8 — 10 4919 5· 
Amerikaner — 4 2 — 383 16 2 1 28 3— 81 
Dänen — 3 — — 1 —— 1 555— — — 5 
Schweden — 3 — 1 4 - 
ScWoebiger 1 — 3 — — — — — 4 2 1 1 8 
Franzosen . — 1 —— — — 19 — 20]0 —— 
Osterreiher 1 □ 
Summe für Upoly 23 * 6% 7 15 43 2 356. 255111 33#0 
2. Savaii Deutsche — 3 5— — —— — 8SSI——H H — 8 
- Engländer 1 7 — 3— 1 1 ½ 
Amerikaner 1 6——— 7 |I[ A8 
Düänen — 1. — — — — 1 2— 2 
Schweden 11 — — —2L 2 
Franzosen — — — — 6 6| 2S 
1 . 
SummefakSavaiLIlmI el—»—l1bi—i2x 374-—!—41 
Gesamtsumme 24 76 72 7 15 58. 2 38 292| 66 11 13 381 
  
  
2 deutsche Arzte sind unter Rubrik „Beamte“ gezählt.
	        
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