Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

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Nicht eingeborene farbige Bevöllerung und Misch inge. 
a. Rasse und Geschlecht. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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b. Berufe der erwachsenen männlichen Bevölkerung. 
Mischlinge Chinesen Sonstige 
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Rus dem Bereiche der Wilssionen und 
der KAntkiskhlaverei-Bewegung. 
In der Missionszeitschrift „Gott will es!“ 
schreibt P. Franz Müller über die Bildungsfähigkeit 
der Wanyamwezi (Deutsch-Ostafrikayn: 
Ich habe unter meinen Wanyamwezi mehr denn 
einen hochbegabten Neger gefunden, aus dessen klugen, 
wohldurchdachten Antworten ich mit Sicherheit auf 
die Lebendigkeit, Schärfe und Bildungsfähigkeit seines 
Geistes schließen mußte. Kazimya, der Sohn Pan- 
dasharos, eines Bruders Mirambos, wohnte bei uns 
in der Mission, um am Unterrichte teilzunehmen. 
Sein Bruder Katamidiya, der König von Urambo, 
hatte gegen die Deutschen zu den Wassen gegriffen, 
sich aber nach vergeblichem Widerstande den Siegern 
ergeben müssen. Als wir nun eines Tages über 
diese Vorgänge uns unterhielten, sagte plötzlich 
der kleine sieben= bis achtjährige Kazimya zu mir: 
„Siehst du, Bwana malole, ich heiße Kazimya, d. h. 
Auslöscher, mein Bruder hat die Flamme des Aufruhrs 
entfacht, und ich bin da, sie wieder auszulöschen!“ 
Die jungen Mädchen sind bei den Negern durch- 
schnittlich viel geweckter als die Knaben; habe ich doch 
kleine, kaum ein= bis zweijährige Negermädchen ge- 
funden, deren Lebendigkeit und Geistesfrische mich in 
Erstaunen setzten. Das Gedächtnis bei den Negern 
ist durchschnittlich sehr gut. Ich habe das während 
meines sechsjährigen Aufenthalts in Deutsch-Ostafrika 
sehr gut beobachten können. Die Leichtigkeit, mit 
welcher die Neger einmal Gehörtes oder Erlebtes 
behalten, ist geradezu erstaunlich. Man trete nur 
  
unter eine Gruppe erzählender Eingeborener und 
beachte, mit welcher Sicherheit sie längst vergangene 
Tatsachen berichten, mit welch genauer Einzelkenntnis 
sie sich jeder Kleinigkeit entsinnen, wie sie jedes ge- 
sprochene Wort, den Zeitpunkt, die Ortlichkeit, die 
begleitenden Umstände, wie sie alles und jedes aufs 
genaueste behalten haben. Diese im Durchschnitt so 
bedeutende Gedächtniskraft, besonders in bezug auf 
den Ort und die Zeit des Erlebnisses, ist für unsere 
Neger von der größten Wichtigkeit. Auch im reli- 
giösen Unterricht kommt dem Neger seine Gedächtnis- 
kraft sehr zustatten. Er lernt mit Leichtigkeit die 
ihm vorgesprochenen Gebete und Lieder auswendig 
und besitzt für deutsche und lateinische Laute, deren 
Sinn er noch nicht begreift, ein gutes Gedächtnis. 
Auch an Beobachtungsgabe und gesundem Urteil sind 
die Neger Unyamwezis reich. Es ist darum auch 
gar nicht zu verwundern, daß die Wanyamwezi, be- 
sonders in ihrer Jugend, so gelehrig und für jeg- 
lichen Unterricht empfänglich find. Wenn sie ülter 
werden, so fällt es ihnen allerdings sehr schwer, 
alten Gewohnheiten und Neigungen zu entsagen und 
neue Lehren in sich aufzunehmen. 
Der in Bali (Kamerun) stationierte Miss. Ernst 
hat von dort einen Ausflug unternommen, von dem 
er im „Evangelischen Heidenboten“ erzählt: 
Meine Reise führte mich in südöstlicher Richtung 
von Bali aus landeinwärts. Am ersten Abend 
schlief ich in Bapinyi, einem Außendorf von Bali 
mit wohl 3000 bis 4000 Einwohnern. Fo Nyonga
	        
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