Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

höht, die Lehrlinge erhalten pro Woche 2 Mk. 
Hierdurch entfällt für die Regierung die (namentlich 
für Innenstationen wegen der Träger) umständliche 
Naturalverpflegung, die überdies wegen des Ver- 
derbens, der Verpackung und der Träögerlöhne teurer 
16 Wichtiger aber noch ist der Umstand, daß sich 
2e Leute auf den Märkten einheimische Früchte 
aufen, welche sie besser als Reis und Salzfleisch 
vertragen können. Bemerkt sei hierbel, daß seit 
Kem hir Iinstattanen durch Anlage von 
en ihren Beda 
Juren fief an Verpflegung selber 
Die Arbeitslöhne für die Handwerker ware 
noch vor kurzem so allrr de Lan daß sie 8 
ungesund bezeichnet werden mußten. 60 Mk. Lohn 
für den Monat bei freier Verpflegung (— 15 Mk. 
Unkoften pro Monat) war für jeden besseren Hand- 
n erler, unter denen sich besonders viele Togo-Leute 
besanden, Durchschttislohn. Sogar Löhne von 100 
8 120 Mk. bei freier Verpflegung waren anzu- 
treffen. Nach Abschiebung der Ausländer st 
ellt 
der Durchschnittslohn z. B. in Buea auf: seit sich 
Gesellen Lehrli 
Zimmerleute 34,50 Mk. 5%% W. 
Haauner 836,90 9,00 
Thmiede und Schlosser 36.00 5,50 
iscther 43,10 5,00. 
Bei den Gesellen kommen 12,00 Mk., b 
Lehrlingen 9,00 Mk. V 1 balel den 
7 ig erpflegung in baar pro 
Für die entlegenen Innenstationen sind die Löhn 
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kutern 66 * ustenneger erst allmählich kärr 
„ sich au i ü 
zhhnt, ngere Zeit fern von der Küste 
Die Privatfirmen zahlen melst n 
Löhne, aber mit der Zeit wi zraect ae 
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nderung eintreten. zuch darin eine 
Schließlich sel noch besonders erwähnt, daß allein 
4 . wo sich die Lehrwerkstatt befindet, Phr Zeit 
*9 ehrlinge (gewöhnlich ungefähr 50) ausgebildet 
1r ßen (Zimmerleute, Schmiede, Schlosser und 
nuschler), Die Anzahl der Lehrlinge in der Repa- 
aleirwersstalt (zur Zeit 9 Kameruner) könnte 
über. ings größer sein. Zur Entschuldigung möge 
* hesagt sein, daß dort erst ganz kürzlich auf 
in sung des Gouvernements mit der Ausbildung 
deon Kamerunern begonnen ist und daß nicht sofort 
9e gnete Jungen gesunden wurden. Eine besondere 
harrbflichtung der Eltern, auch ihrerseits für Ein- 
S. ung der Arbeitsverträge zu sorgen oder gar 
wuscherhettsleistung, hat sich bis jetzt nicht als not- 
wen is herausgestellt, wird aber allmählich angestrebt 
Der weiße Hondwerker wird in Kamerun nur 
* Aufsicht und zur Anlernung verwendet, mit 
Dusnahme des Personals in der Reparaturwerkstatt. 
#uge Anzahl der den Weißen unterstellten Eingebore- 
121 
  
nen ist im allgemeinen so groß, daß der Ausfsichts- 
dienst den Mann voll beschäftigt und daß er daher 
zum handwerksmäßigen Arbeiten selbst nicht kommt. 
Nur, wenn der Ausseher etwas zeigen und lehren 
will, muß er selbst Hand anlegen. 
Deuksch-Südwekkafrika. 
Der Derero= und Dottentotten . Aufstand. 
189. 
Den 31. Januar. 
Der Generalkonsul in Kapstadt telegraphiert 
unter dem 30. v. M., daß nach einer Mitteilung 
des High Commtssioner Ende November die Zahl 
der in der Nähe des Ngami-Sees geflüchteten 
Hereros einschließlich Frauen und Kinder rund 1800 
betragen habe. Außer dem Häuptling Samuel 
Maharero und seinem Sohn Friedrich Maharero 
hätten sich zu obigem Zeitpunkte auf englischem 
Gebiete serner noch befunden: Nikodemus, angeblich 
der Häuptling der zu den Hereros gehörenden 
Hwanbantzern, sowie die Kapitäne Johannes und 
jetio. 
190. 
Den 6. Februar. 
Nach Meldung Generals v. Trotha vom 5. Fe- 
bruar wurde am 27. Januar bei Urtkiribis 15 km 
nördlich Gochas, ein unter Bedeckung einiger Reiter 
von Zwartfontein kommender Verpflegungswagen 
von 20 Hottentotten überfallen. Am gleichen Tage 
griffen etwa 100 Hottentotten, darunter 25 Berittene, 
die im Marsch von Windhuk nach Kalkfontein mit 
einem Viehtransport befindliche 2. Kompagnie des 
Feld-Regiments 2 und die halbe 7. Batterie etwa 
60 km nördlich Hoachanas an. Der Feind wurde 
unter Verlust von 13 Toten zurückgeworfen und 
zersprengt. Eine Anzahl Gewehre wurde erbeutet. 
Major von Lengerke ist im Begriff, alle verfügbaren 
Kräste zu vereinigen, um Nunub anzugreifen, das 
nach einer Patroulllenmeldung am 31. Januar noch 
stark vom Feinde besetzt war. 
Der Umkreis von Warmbad ist vom Feinde 
gesäubert. Morenga soll sich mit Morris in den 
Karas-Bergen vereinigt haben. 
191. 
Den 11. Februar. 
Nach Meldung des Generals v. Trotha ging 
am 5. Februar Hauptmann Morath mit der 
5. Kompagnie Feldregiments 2 und 2 Geschützen 
der 5. Batterle von der Abtellung Meister gegen 
Nunub vor. Dieser Ort wurde nach kurzem 
Artilleriefeuer von etwa 200 Witbois und Herero 
in elliger Flucht nach Osten und Südsten verlassen. 
Nunub wurde besetzt. Der Feind ist anscheinend 
nach dem Nossob abgezogen. Major v. Lengerke 
setzt von Westen, der Posten in Aminuts (loo km 
nordöstlich Nunub) von Osten her die Aufklärung
	        
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