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Nachrichten aus den deutschen S##uhgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig over teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deutsch-Dftafrika.
Becbachtungen aus Deutsch-Upororo.
Einem Bericht des Leutnants Klingha -
nehmen wir idtn ahardt ent
Die Regenzeit, die von September bis Mär
— soll, ist äußerst milde und macht sich ich
o unangenehm fühlbar wie in den Nachbarländern.
winn lennt eigentlich nur leichte Gewitterregen,
1 hrend langanhaltende Landregen sast nie vor-
EM*iN Wolkenbrüche sind selten, deshalb sindet
banmn auch nur wenig cafionartig eingeschnittene Regen-
üche, die doch sonst unseren Hochländern so eigen-
üich sind. Die Regenteiche und Sümpfe in den
1 derungen nähren sich zum größten Teil aus den
#enreichen Bergen im Westen. So stand z. B.
d Niakawiengo-Ebene schon Anfang November, als
vier gerade verspätet die ersten schwereren Regen
W Fgingen, mehrere Kilometer weit ¾ m unter
Die Regenzeit bringt viele Moskitos auch au
Ben Höhen, darunter mehrere Arten nch,u
nachrererschelnungen sind unter den Elngeborenen
: selten (Feststellungen des Stabsarztes Dr. Feld-
Ne en), und auch der Europäer darf während der
genmonate dem Chinin nicht ganz entsagen.
von d herrschende Klasse in Deutsch-Mpororo sind
*— nsoro zugewanderte Wahima, unter denen die
b u- Urbevölkerung als „Wakru" (Hörige) Acker-
au treibt. Die Wahlma beschäfti i
gen sich nur mit
- Man soricht Kinjoro, doch tauchen, be-
E el geographischen Bezeichnungen, häufig
gende Namen auf, die wohl hamilischen
Leprnn sen lönnen. So glbt * ch
sowie "v0t * Frß a eine Wewekorl-Höhe
ahima und Wairu woh ist i
U men meist in getrennt
vohenden Dörfern. Die Gehöfte der ersteren sind
Wolfätwem Aswwerhau aus Dornbusch, im Süden von
ör michheßten umgeben, in die man nachts das
b#n sechs Ia Die Warru bauen in der Regel fünf
ns zien zusammen inmitten ihrer Felder;
die berßt erden oft an den Hütten hochgezogen.
"1 unstlossen. Wohnstätten sind Rundhütten aller-
* z Art, am anspruchlosesten die der Wahima,
giegen 88 der Güte der Weideplätze häufig um-
Bedürfaf e Wohnungen sind reichüch unsauber,
de ¾lv*•½8 verrichtet man ohne Bedenken in oder
ralsam enselben, so daß es für den Europäer nicht
Bat-. bei Ortschaften zu lagern.
eine arng. Sandflöhe und anderes. Ungeziefer sind
nehml e Plage. Hautkrankheiten und Wunden
meist einen schweren Verlauf, da der Warrn
onr kelne Körperrelnigung, der Mhima nur ein Ein-
reiben mit Butter und Ton kennt. Die Feld-
bestellung liegt, wie gesagt, dem Warru ob, einen
Zehnten des Ertrages llefert er selnem Mhima-
Herrn. Sklaverel im eigentlichen Sinne besteht
nicht, sondern nur eine Beschränkung der Frei-
zügigkeit. «
Man baut: rote Mtama, Eleusine, Mais, Bohnen,
Erbsen, Bataten und Kürbisse. Pombe ißt sehr be-
liebt, besonders bei den Wahima, die auch leiden-
schaftliche Raucher sind.
Das Vieh wird von Wahima-Jünglingen ab-
wechselnd geweidet, und zwar so, daß jeder zwei
Tage hütet und sechs Tage ruht, also sich nicht
überanstrengt. Der Hirt im Dienst bestreicht seinen
Körper, besonders das Gesicht, mit rotem oder
weißem Ton, während er sich an den sechs Feler-
togen nur mit Butter salben darf. Man behauptet,
daß das Vieh nur mit Ton bestrichene Hirten
dulde und jeden Warru (denen die Tonpomade
verpönt ist) sofort annimmt. Nach anderen ist das
Einreiben mit rotem seuchten Ton die Probe aufs
Exempel und soll beweisen, daß der Hirt mit der
Herde auch wirklich zur Tränke war. Während der
Regen und der Grasblüte wird das Vieh mit Vor-
llebe auf den höheren stelnigen Kuppen geweldet,
die dann allein mit kurzem fetten Gras bestanden
sind. Auf den flachen Erhebungen wird das Gras
1 m hoch, in den Niederungen höher. Rinder-
krankheiten sind seit der letzten Sterbe (vor etwa
15 Jahren) nicht mehr aufgetreten.
Die ursprüngliche Kleidung der Wahima sind
mit Butter getränkte Häute und Felle, doch kommen
jettt Baumwoll= und Rindenstoffe sehr in Mode.
Frauen klelden sich auch jetzt noch nur in Felle;
die Frauen der Wahima sieht man selten, sie werden
im allgemelnen streng in den Hülten gehalten.
Man glaubt im Lande nur an einen Gott, oder
vielmehr an eine Göttin, die Njawingl. Über
diesen Glauben ist an anderer Stelle schon berichtet
worden, doch sel noch bemerkt, daß dle Wahima ihn
scheinbar nicht mitgebracht, sondern erst hier ange-
nommen haben. Der Glaube stammt vom Albert-
Edward-See, wenigstens soll dort früher die ein-
flußreichste Priesterin der Njawingl Hof gehalten
haben, und auch jeßzt sich dort noch der Haupttempel
der Göttin befinden. Die Njawingl! ist unsichtbar
und wohnt im Hlmmel, sie kann überall glelchzeitig
sein und verkehrt mit ihren Gläubigen durch die
Priesterin. Sie erscheint der Priesterin ab und zu
in einer besonderen Dunkelkammer in deren Hütte,
wo sie, dem Volk vernehmlich, mit ihr Zwiesprache
hält, d. h. die Priesterin spricht Rede und Ant-
wort in verschiedener Stimmlage, teils in hohen
Fisteltönen, teils dumpf, indem sie sich elnen Flaschen-
kürbis vor den Mund hält. Daß diese Erscheinungen