etwas angepaßt. Fühlt eine Frau ihre Stunde ge-
kommen, so holt der Ehemann 2 einige
wöbrene ältere Weiber herbel. Er selbst darf bei der
* urt nlcht zugegen sein, hält sich aber in der
7 he der Hütte. Die Geburt erfolgt in Hockstellung.
an schneldet die Nabelschnur mit einem scharfen
Schilssplitter ab, der vom Dach der Hütte ent-
nommen sein muß, und vergräbt sie in der Tür.
Wenn alles vorüber ist und man das Kind gebadet
hat, holt die weise Frau den Vater herbei. Er
mi vor der Hütte einiges Gras (elne harte, lang-
Lie ge Art) ausraufen und die Stielenden dicht über
der Wurzel zerkauen. Dann führt ihn die Frau,
ndem sie ihm die Augen zuhält, in die Hütte und
an das Lager des Kindes, über das er die Gras-
b me ausspuckt. Ohne zu reden verläßt er dann
76 Hütte und darf eist draußen die Augen öffnen.
un bringt eine der Frauen das Kind an die Tür
und zeigt es dem Vater, der hat pflichtschuldigst
berr Esceut sein und zu rusen: „E, e, da hat sie
eur a." fzuein ganz besonders prächtiges Kind ge-
Die Mutter bleibt fünf Tage mit dem Kleinen
und einer Freundin allein. u die Hüften bindet
man ihr für diese Frist eine Bastschnur. Der Vater
W * ach Sbesen a die Hütte wieder be-
"„ an erst, wenn
3 kurn sein Sprößling zu
Knaben werden lieber gesehen als Mädchen,
Zwillug= desselben Geschlechts *— Glück. sh
vegen Zwillinge verschiedenen Geschlechtes geboren,
* das eln Zeichen, daß der Vater bald sterben
K. Man bringt in diesem Falle Mutter und
din er bald nach der Geburt in eine andere Hütte,
ie ut wird * mehr betreten.
amen erhalten die Kinder je nach Geschlecht
den Vater oder Mutter. Namen haben -
ndng. auch bei Zwillingen nicht. Nur wenn viele
den der Mutter vorher gestorben sind, nennt man
ra Jungen stets „Bueresa“, das Mädchen „Kaiku-
⁊ „diese Namen wenden Unheil ab.
S odesfälle feiert man wie allenthalben mit
E l Trinkgelagen. -
CI!hinta,sobegrabeninielneBets
wandten vor der Hütte in dem Viehkraal p einer Stelle
mit vie
zwei ——— Man schlachtet dann ein oder
höft vir
##Die Wolcu „trauern“ zwel. M -
borben. Wenn ein Sultan MNat. —
#em n Jahr lang ohne zu arbelten und zu ackern
deer Fruet dann während dieser Zeit Verpflegung
nrden? achbarländern. Vor seinem Tode bestimmt
— an einen seiner Söhne als Nachfolger und
Fben nicht immer den ältesten. So ist 3. B.
ombo auch nicht Rutwes ältester Sohn.
200
An ein Forkleben der Seele oder an eine Wan-
derung von Seelen der Großen und Sultane wie
z. B. in den Waheia-Ländern glaubt man nicht.
Togo.
Keue topograpbische Arbeiten.
Selt 1. November 1908 (Schluß des Berichts-
jahres 1902/03, Denkschrist über die Verwendung
des Afrikasonds) ist bel der Kolonial-Abtellung des
Auswärtigen Amts wiederum eine Fülle neuer topo-
graphischer Arbeiten eingegangen:
Für die südlichen Bezirke Lome und Misahöhe
sind besonders zwei Arbeiten von grundlegender
Bedeutung, einmal die Vermessung Oberleutnant
v. Seefrieds der deutsch-englischen Grenze zwischen
Küste und Dsawok, bezw. zwischen Daji-Mündung
und Dsawoe (astronomische Ortsbestimmungen, Theo-
dolitzugs= und Kompaßaufnahmen mit Bandmaß
bezw. Schrittzähler), ergänzt von englischer Seite
durch die Arbeiten Lieut. Coninghams, sodann die
genaue, höchst detaillierte Aufnahme der Trasse der
Bahn Lome—Palime., Des weiteren gingen ein
von v. Seefried eine Route im östlichen Teil des
Lome-Bezirkes und die interessante Aufnahme des
unteren und mittleren Haho-Laufs, von Dr. Gruner
und Oberleutnant Smend eine Unmasse kleinerer und
größerer Routenaufnahmen, Notizen und Berichti-
gungen, den ganzen Bezirk Misahöhe betressend, so-
wie von dem Assistenten Glahn verschiedene Wege-
aufnahmen in dem westlichen Teil und von dem
Assistenten Schröder eine große Zahl den südlichen
Teil des Bezirks, besonders das Adaklu-Gebiet, kreuz
und quer durchzlehende Routen.
Unsere Kenntnis der Atalpame= und Sokodé=
Bezirke berelchern verschiedene Aufnahmen des Leut-
nants Rieck, des Hauptmanns v. Doering und des
Assistenten Blank, unter den letzteren die Festlegung
des Monu-Laufs von Tschamba bis Kpedii (Pessi).
Direktor Hupfeld hat während seines letten
Aufenthaltes in Togo im Jahre 1903 belnahe das
ganze Schutzgebiet durchzogen und für die Gebiete
zwischen der Küste und Kabou-Land wiederum eine
große Zahl wertvoller Aufnahmen und berichtigender
Notizen geliefert.
Im nördlichsten Bezirke, Sansane-Mangu, war
Oberleutnant Mellin außerordentlich für weltere
Ausnahme des Tschokossi= und Tamberma-Geblets
tätig. Schließlich hat v. Seefried bei Gelegenheit
des Setzens der Grenzpfeiler längs der neuen
deussch-englischen Grenze noch einige Wege auf-
genommen.