Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

Bafenverkehr in Swakopmund. 
Welchen Umfang der Verkehr zur Zeit in Swalop- 
mund errelcht hat, geht hervor aus einem Berichte des 
Kaiserlichen Hafenamts vom 2. Januar d. Is. Da- 
nach bellef sich im letzten Vlertel des vergangenen 
Jahres die Einfuhr auf 49 105 Tonnen, 1709 Per- 
sonen (um größten Teil Truppen) und 11966 Teere, 
die Ausfuhr auf 55 Tonnen und 382 Personen. An 
fünf Tagen konnte infolge zu schlechter See und 
Nebel nicht gelöscht werden, so daß die durchschnittliche 
tägliche Leistung 565 Tonnen beträgt. Eine Über- 
sicht, wie sich die Einsuhr auf die einzelnen Monate 
und die beiden Landungsstellen vertellt, gibt nach- 
stehende Tabelle. 
lbersicht über die Einfuhr: 
  
Mole Alte Landungsstelle 
Monat: Güter Personen Güter Tiere 
Olktober 16 211 749 2250 3946 
November 13760 311 1200 3499 
Dezember 13 884 649 1800 4521 
Zusammen: 43 855 1709 5250 11 966 
Die Löschzeit bei jeder Flut betrug an der Mole 
n den Monaten Oktober und November sechs 
Stunden. Im Laufe des Dezembers ist sie infolge 
Verschlechterung der Barre allmählich auf vier 
S#unden zurückgegangen. 
Seit etwa 14 Tagen ist nun ein Bagger damit 
beschäftigt, eine Rinne durch die Barre zu legen, 
damit die Mole wieder ohne Unterbrechung zum 
öschen benutzt werden kann. 
d Aus der obigen Zusammenstellung geht hervor, 
die Mole selbst in dem Zustande der starken 
Lersandung eine immerhin noch recht beträchtliche 
iftungsfehiglet. aufzuweisen hat, da der gesamte 
ber terverkehr 43 855 J+ 5250 — 49 105 Tonnen 
Mrug so sind also 89,3 v. H. aller Güter über die 
. ole gegangen. Ferner passierten alle Personen 
e Mole. Die Tiere dagegen wurden an der alten 
dandungsstelle gelandet, und zwar mit Hilfe von 
ei großen Flößen, die sich gut bewährt haben. 
Wigßenschaftliche Sammlung. 
Von dem in Deutsch-Südwestafrlka 
- gefallenen 
B Freiherrn v. Erffa erhielt das Zoologische 
i#seum in Berlin am 10. Januar 1905 eine von 
ihm usa 
Ichichsss 
ISäugetiekIchübelsBogelbälb · 
» , gennlsSchddels 
ääepttltem 3 Fische, 26 Lepidopteren, 97 Koleop- 
Ne trocken und 16 Koleopteren in Alkohol, 
mt hropteren, 1 Glas mit Amelsen und 1 Paket 
12 Dlkockenen Ameisen, 18 Hymenopteren trocken, 
pteren, 3 Orthopteren, 2 Rhynchoten, 1 Spinnen- 
241 
  
tier, 1 Mantodee und Mantodeen= Eierpaket. 
5 Krustaceen. 
Die Konservierung der Tiere war gut. 
Der Säugetierschädel war bisher in der Samm- 
lung noch nicht vertreten. Die Vogelbälge und 
Schädel waren eine willkommene Berelcherung für 
die ornithologische Abteilung. Unter den Insekten 
befinden sich wertvolle Exemplare, zwischen den 
Käfern sogar einige neue Arten. Die beigesügten 
biologischen Angaben waren recht erwünscht. 
Die ganze Sammlung bildet eine sehr erfreuliche 
Berelcherung für das Museum. 
Togr. 
Rüstenbahn in Togo. 
(Vgl. D. Kolonialblatt Nr. 2, 1905.) 
Dem Bauberichte von Anfang Februar ent- 
nehmen wir: 
Das Gleis liegt bis Kllometer 12,3 und ist 
elwa bis Kilometer 11,8 gestopft und gerichtet. In 
letzter Zeit wurden täglich etwa 700 m vorge- 
streckt. früher betrug die Tagesleistung im Mittel 
500 m. Der Bahnbau beschäfilgt zur Zeit etwa 
200 Mann, wovon etwa die Hälfte an der Spitze 
mit Vorstrecken, Richten und Stopfen beschäftigt ist. 
Augenblicklich ist nur eine Lokomotlve in Benutzung, 
die täglich zwelmal elnen mit Gleisjochen beladenen 
Zug zur Bauspitze bringt. Wenn die Wiiche in 
Bagtda eingebaut ist, werden beide Lokomotiven in 
Benutzung genommen werden, und es ist zu er- 
warten, daß die Tagesleistung dann noch gesteigert 
werden kann. Voraussichtlich werden die Gleis- 
verlegungsarbeiten Anfang Mal beendet sein. 
Mit dem Bau des Brunnens in Bagida ist be- 
gonnen worden. Die Ausschachtungsarbeiten sind 
beendigt. Die Telephonleitung ist bis Kilometer 13,5 
fertiggestellt. 
Die Schlußvermessung ist in der Hauptsache be- 
endet. Es fehlen noch die Polygonzüge nach den 
astronomisch festgelegten Fixpunkten in Lome und 
Anecho. 
Der Gesundheitszustand des weißen und des 
schwarzen Personals war gut. Zur Zeit sind auf 
der Strecke fünf Europäer beschäftigt. 
  
Gewährung von Belbllfen an Misstonsschulen. 
Bei einer im März 1904 vom stellvertretenden 
Gouverneur einberusenen Konferenz mit den Ver- 
tretern der im Schutzgeblet tätigen Missionsgesell- 
schaften wurde Übereinstimmung dahin erzielt, daß 
aus den im Etat vorgesehenen Mitteln zur Ver- 
breitung der deutschen Sprache für jeden Schüler 
derjenigen Missionsschulen Bethilfen gewährt werden 
sollen, in welchen der Unterricht im Deutschen nach
	        
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