Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

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Einfuhr Ausfuhr Gesaumhandel 
Mk. Mk. Mk. « 
189818870006480002080000 
1894184200012910003133000 
189516180009280002546000 
1896l208000s9230002181000 
189718880008120002150000 
1898155500019990003554000 
1899 1 954 000 1 485 000 3 439 000 
1900 2 106 000 1 266 000 3 372 000 
1901 1 572000 1 006 000 2 578 000 
1902 2 6083 009 1 692 000 4295 000 
1903 2681 405 1 384 507 4 065 912 
1904 2 316 878 1 674 881 3 991 759 
Im Jahre 1904 ist Geld weder zur Einfuhr 
noch zur Ausfuhr gekommen. Im Jahre 190 
stellte sich der Wert der Einfuhr ausschließlich des 
Geldes auf 2 490 985 Mk. Die Wareneinfuhr 
zeigt mithin im Jahre 1904 gegen das Vorjahr 
einen Rückgang von 174 107 Mk. In den Jahren 
1902/08 war infolge von Neuanlagen von Pflan- 
zungen der Bedarf an Baumaterialien, Eisenwaren 
und Proviant ein ungewöhnlich großer, ouch wurden 
durch Beschaffung einer Anzahl wertvoller Maschinen 
für Wegebau und industrielle und landwirtschaftliche 
Betriebe die Einfuhrwerte erhöht; ferner war die 
Eröffnung einer Anzohl neuer Ladengeschäfte die 
Veranlassung zum Bezuge von größeren Waren- 
vorräten gewesen, die zum Teil noch in dos Jahr 
1904 herübergenommen wurden. Alle diese Umstände 
haben die Einfuhr der beiden Vorjahre günstig be- 
einflußt. Diese temporäre Erhöhung der Einfuhr- 
werte durch ausnahmsweise Neubeschaffungen ist 
im Jahre 1904 wieder fortgefallen, woraus sich der 
ziffernmäßige Rückgang der Einfuhr im Berichts- 
jahre gegen das Vorjahr erklärt. Die Abnahme 
des Einfuhrwertes beträgt bei „Geweben und Be- 
lleidungsgegenständen“ 77730 Mk., bel „Maschinen 
und Fahrzeugen“ 61284 Mk., bel „Holz und Bau- 
materiol“ 10 267 Mk. Auch die Positlon „Sonstiges“ 
weist einen Rückgang von 35 267 Mk. nach. 
Wie in den früheren Jahren, war auch im Be- 
richtsjahr Kopra der Hauptausfuhrartikel. Die Aus- 
uhr von Kopra ist der Menge nach um 168 000 kg 
gegen das Vorjahr zurückgegangen. Daß trotzdem 
eine Steigerung der Ausfuhrwerte stattgefunden hat, 
findet eine Erklärung in der Preissteigerung der 
Kopra von 180 Mk. auf 220 Mk., also um 40 Mk. 
pro Tonne. Die Ausfuhr von Kakao hat im Jahre 
1904 19 ö18 kg 
tragen und damit eine erhebliche Steigerung gegen- 
über den früheren Jahren aufgewiesen. —-- 
Bisher betrug die Kalaoausfuhr: 
1900, 1552 kg 1901;: 7274 kg 1902, 8701 kg 
1903: 4614kg 1904: 19518 kg 
Die Steigerung der Ausfuhr im Jahre 1904 be- 
raht teils auf der geringeren Nachfrage nach Saat. 
gut, teils auf den Mehrerträgnissen der Pflanzungen. 
Es dürfte von jetzt ab auf eine fortgesetzte weitere 
im Werte von 21 543 Mk. be- 
  
Zunahme der Kakaoausfuhr zu rechnen sein. 
Auch die Ausfuhr von Ananas hat sich um 
7660 Mk. vermehrt. « 
Die Durchfuhr von Kopra hat aus den im Vor- 
jahre berelts angegebenen Gründen (Kol. Bl. 1904, 
S. 243) weiter abgenommen. 
Aus dem Pereiche der Wirsionen und 
der Antisklaverei-Bewegung. 
Die Leipziger Missionare am Kilimandscharo 
geben zur Hebung des geistigen Lebens der Dschaga- 
Neger seit vorigen Oktober ein kleines Monatsblatt 
in der Landessprache heraus. Sein Tlitel ist 
„Mbuya ya vanda vune, d. h. der Freund der 
schwarzen Leute. Der Inhalt der ersten Nummer 
war: ein Wort zur Begrüßung, die Geschichte eines 
freigekauften Negermädchens, zwei Geschichten: „Wer 
sich zuerst selbst bezwingt, wird groß werden, eine 
Schriftbetrachtung über 1. Petr. 1, 1 bis 4, ein 
christliches Lied und zum Schluß kleine Mutellungen. 
Weiter berichten die Leipziger Missionare, wie 
sich in ihrer Nachbarschaft eine größere Gesellschaft 
aus Transvaal ausgewanderter Buren nledergelassen 
habe. Da die Buren im allgemeinen fromme, recht- 
schoffene, nüchterne und sittenreine Leute sind, freuen 
sich die Missionare dieser Nachbarschaft und hoffen, 
daß sie den heidnischen Schwarzen ein gutes Vor- 
bild geben und so ihre Missionstätigkelt wirksam 
unterstützen werden. 
Erfreulich ist auch, daß die Leipziger Missionare 
mitteilen, wie die Eingeborenen ihr Interesse den 
durch die deutsche Regierung neu eingeführten Kul- 
turen zuwenden. Sie fangen an, Baumwollensaaten 
auszusäen; von ihren Weizenfeldern haben sie schon 
ganz stattliche Ernten elnheimsen können. Die Hirse, 
die sie früher bauten, diente wesentlich zur Bier- 
bereitung und leistete somit der Trunksucht Vorschub. 
Wenn statt ihrer also mehr die europäischen Kulturen 
aufkommen, wird dadurch dieses Laster eingedämmt 
und die Sittlichkelt befördert werden. („Die 
Evangeltschen Missionen“, Aprilheft.) 
Dem Märzheft der Zeitschrift „Maria Imma- 
culata“, dem Organ des Marianischen Missions- 
vereins, entnehmen wir folgende Notizen Über 
Deutsch-Südwestafrika: 
Den Franziskanerinnen, welche Anfang Oktober 
vorigen Jahres mit Pater Hermandung die Reise 
in das Schutzgeblet antraten, wurde gleich nach ihrer 
Ankunft in Windhuk das Militärlazarett mit den 
Typhuskranken übergeben. Am 21. Januar d. Is. 
  
  
6 find weltere drei Schwestern ausgereist. 
Die Mission hat zwei weitere Stationen ge- 
gründet; die eine befindet sich in Usalos bei Karibib. 
Usakos ist die Hauptzentrale der Otawi-Bahn. Die 
andere Station ist Dohra in der Nähe von Brak- 
water auf der Strecke Okahandja—Windhuk. Usalos 
wird von Pater Krieger, Dohra von Pater Krift geleitet.
	        
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