Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

Gottschalk und Reiter Stassek; am 3. Juni 1905 
in Marseille: Stabsarzt Dr. Hillebrecht. 
Deutsch-Neu-Guinea. 
Der Polizeimeister Frommund wird am 
27. Juni ab Genna die Ausreise nach dem Schutz- 
gebiet Neu-Guinea antreten. 
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Patriotische Gaben. 
Für die zur Zeit in Südwestafrika zur Nieder- 
werfung des Aufstandes befehligten Truppen sind 
weiterhin folgende freiwillige Gaben eingegangen 
bzw. nachstehende Anerbieten gemacht worden, für 
welche hiermit nochmals der Dank des Oberkomman= 
dos ausgesprochen wird: 
1. Vom „Dramatischen Verein“ in Kosten, Bezirk 
Posen, 37,17 Mk. 
2. Von der Firma Sultan & Co. in Thorn einige 
Kisten des Likörs „Thorner Lebenstropfen“. 
3. Von der Firma C. H. Knorr in Heilbronn a. N. 
je eine Kiste mit verschiedenen Lebensmitteln 
für die Lazarett-Reserve-Depots Lüderitzbucht, 
Swakopmund, Okahandja und Windhrk. 
4. Die Firma Morit Kickelhayn in Neustadt- 
Siegmar beabsichtigt, acht Kisten Konserven 
zu spenden. 
77. 
  
5. Der Bürgermeister von Rengsdorf, Kreis Neu- 
wied, hat sich bereit erklärt, fünf oder sechs 
Unteroffizieren bzw. Reitern der Schutztruppe 
Unterkunft, Verpflegung und frele ärztliche Be- 
handlung sowie Arzenelen zu gewähren und 
erholungsbedürftigen Offizieren entsprechende 
Erleichterungen zuzubilligen. " 
6. Herr Dr. Müller de la Fuente zu Schlangenbad 
hat sich erboten, einen erholungsbedürftigen 
Offizier bei freier Wohnung, freler Verpflegung 
und freier ärztlicher Behandlung in selnem 
Hause aufzunehmen. 
7. Die Kur= und Badeverwaltung zu Schuls- 
Tarasp (Engadin) hat sich bereit erklärt, für 
sechs bis zehn kurbedürftige Offiziere freie Kur- 
taxe und 50 v. H. Ermäßigung für Bäder zu 
gewähren. 
8. Das Hotel „Kurhaus“ in Tarasp und die 
Hotels „Parc“, „Post“ und „Belvedere“ in 
Schuls würden für volle Pension und Zimmer 
pro Tag und Person 10 Francs berechnen. 
9. Die Direktion des Bades Leuk (Rhonetal) hat 
sich erboten, neben dem Erlaß der Kurtaxe 
und der Gewährung einer Ermäßigung der 
Bäderpreise auf die Hälfte für Unterbringung 
von sechs bis zehn Offizieren in den ersten 
beiden dort befindlichen Hotels „des Alpes“ 
und „Maison blanche“ zum Tagessatze von 
10 Francs für Verpflegung und Zimmer Sorge 
zu tragen. . 
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(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
  
Deultsch · Bstafrika. 
Schiffahrt auf dem vVittoria- Ajansa. 
üÜber den Schiffahrtsverkehr auf dem Viltorla- 
Niansa und seine Entwicklung, berichtet der Kaiser- 
liche Regierungsrat Chrapkowski, wie folgt: 
I. Die auf dem Viktoria-See heute vorhandenen 
Schiffahrtseinrichtungen und Unternehmungen. 
a) Deutscherseits: 
Die bis heute deutscherseits auf dem Vilktoria- 
See vorhandenen Schiffahrtseinrichtungen und Unter- 
nehmungen sind noch wenig umfangreich. Sie be- 
shränken sich staatlicherselts auf den Bootspark der 
Militärstaton Muansa und Bukoba und des 
Offizierpostens Schtrati. Die Milltärstation Muansa 
verfügt über ein Alumintumdampfboot „Ukerewe“, 
zwei Whaleboote, von denen eins wenig 
brauchbar ist, und eine Gig. Die Militär- 
tion Bukoba hat eine Dhau und ein 
  
Whaleboot und der Osfizierposten Schiratt eine 
Jolle. Diese Fahrzeuge kommen als Verkehrsmittel 
für den See nur in beschränktem Umfange in 
Betracht; sie dienen tatsächlich und zweckentsprechend nur 
dem engsten lokalen Verkehr. Man könnte — undauch das 
nur bedingungsweise — das Dampfboot „Ukerewe“ 
vielleicht für einen regelmößigen Postverkehr zwischen 
den genannten drei Stotionen und im Falle von 
politischen Verwicklungen und militärischen Ope- 
rationen in den deutschen Territorien am See für 
einen Depeschendienst verwenden, solange nicht eine 
telegraphische oder funkentelegraphische Verbindung 
zwischen dem Ost= und dem Westufer des Sees her- 
gestellt ist. Letzteres wäre eine Einrichtung, deren 
recht baldige Installation im allgemeinen Verkehrs- 
Hitess meines Erachtens dringend notwen- 
dig ist. 
Die von privater, kaufmännischer Seite auf dem 
Viktorla-See vorhandenen Schiffahrtseinrichtungen 
und Unternehmungen umfassen heute nur eine kleine 
Flotte von 13 Dhaus mit einem Fassungsvermögen 
von insgesamt 240 Tonnen. Hiervon gehören drei 
Dhaus der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft; die
	        
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