Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

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Außer Edea sind nunmehr auch Jabassi, Kribi und PMantation an das Telegraphen- und 
Fernsprechnetz angeschlossen. Die Fortführung der Linie von Kribi nach Lolodorf ist gleichfalls in 
Angriff genommen. 
Zur Prüfung der Abbauwürdigkeit der am Wuri und Mungo entdeckten Petroleumquellen ist 
eine „Kameruner Bergwerks-Aktiengesellschafte mit 1 000 000 Mark Aktienkapital gegründet worden; 
die bereits umfangreiche Bohrungen unternommen hat. Die Bohrarbeiten wurden jedoch kürzlich ein- 
gestellt, da die Gesellschaft in den zur Zeit für Kamerun geltenden bergrechtlichen Bestimmungen keine 
ausreichende Grundlage für weitere Arbeiten zu haben glaubt. 
Die Arbeiten der Landkommissionen im Pflanzungsgebiete am Kamerunberge sind soweit gefördert, 
daß die Arbeiten nunmehr unmittelbar vor ihrem Abschlusse stehen. Die Veröffentlichung der Berichte 
der Kommissionen ist in Vorbereitung. Auch im Schutzgebiet Kamerun hat die neugegründete Deutsch- 
Westafrikanische Bank die Errichtung von Filialen in die Wege geleitet. 
Den gesetzgebenden Körperschaften ist eine Vorlage über den Bau einer Bahn von Duala nach 
den Manengubabergen zugegangen, die aber nicht zur Verabschiedung gelangte. 
Die Arbeiten an den Wegen Sopo-Moliko, Koke-Meanja und Kribi—Bipindi nahmen 
einen günstigen Verlauf. Ersterer ist fertig, an letzterem sind zwei größere Brücken im Bau lüber 
den Kribi-Fluß und den Lokundje). In Duala setzte die Woermann-Linie ein Schwimmdock in Betrieb, 
welches bisher reichlich beschäftigt war. 
In Viktoria wurde eine Wasserleitung von der im botanischen Garten liegenden Quelle aus 
fertiggestellt. Die Leitung führt nach der oben erwähnten im Bau begriffenen Landungsbrücke, wo 
die Schiffe Wasser nehmen werden. 
Deutsch-Südwestafrika. 
Uber den weiteren Verlauf der krlegerischen Unternehmungen gegen die aufständischen Ein- 
geborenen wird im Anschluß an die in der Kolonialratsvorlage Nr. 25 der vorigen Sitzungsperiode 
gemachten Mitteilungen folgendes bemerkt: 
Nach den Gefechten in den Onjati. Bergen waren die Hereros in nördlicher Richtung nach dem 
Waterberg abgezogen und hatten sich daselbst mit ihren Hauptmassen festgesetzt. 
Generalleutnant von Trotha entschloß sich für den Fall eines feindlichen Abmarsches zwar die 
Truppen gefechtsbereit zu halten, für den Angriff aber das Eintreffen des Feldregiments 2 unter Oberst 
Deimling abzuwarten. Die Truppenabteilungen wurden daher immer näher an den Feind heran- 
geschoben, um ihn ohne direkte Beunruhigung nach Möglichkeit einzuschließen. Im Norden und Nord- 
osten standen die Abteilungen Volkmann und von Estorff, im Osten und Südosten v. der Heyde und 
Mueller — das Kommando des letzteren übernahm am 11. August Major von Mühlenfels —, im 
Süden Deimling und im Westen von Fiedler. Beim Eintreffen des 2. Feldregiments standen für den 
Kampf 16 Kompagnien, 30 Geschütze und 12 Maschinengewehre zur Verfügung. 
Am 11. August 1904 wurde der Angriff von vier Seiten konzentrisch unternommen. Das 
Gefecht nahm einen derartigen Verlauf, daß der Feind geschlagen, an zwei Stellen nach der Mitte 
zusammengedrängt wurde. An zwei anderen Stellen konnten sich unsere Truppen nur mit Mühe 
gegen die gewaltige lberlegenheit behaupten. Das mit dichtem Busch bedeckte Gelände sowie die Nacht 
begünstigten die Flucht der geschlagenen Hereros, welche von allen anderen Rückzugsrichtungen abgedrängt 
nach Südosten in das Durstgebiet der Omaheke durchbrachen. Die Fliehenden verbrauchten das letzte 
spärliche Wasser, die letzte Weide, so daß die direkte Verfolgung, welche an die Truppen weit größere 
Anforderungen an Anstrengungen und Entbehrungen stellte als das Gefecht, zunächst abgebrochen 
werden mußte. 
Der Erfolg von Waterberg bestand nicht darin, daß das Volk der Hereros vernichtet, sondern 
darin, daß seine Widerstandskraft gebrochen wurde.
	        
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