rauschen zu hören, welches dort unten hervorquellen
muß; denn ein kurzes Stück oberhalb, wo wir die
mit einer senkrechten Wand herauftretende und daher
nicht bewachsene Schlucht genau übersehen konnten,
lief kein Wasser. Vorläufig ist diese Stelle der
Schlucht noch unzugänglich; doch wird man, von
unten kommend, sicher bis zum Wasser vordringen
können.
Nach kurzem welteren Anstieg erreichten wir die
obere Quelle in der Namonge-Schlucht, welche wir
am Sonntag vorher besucht hatten, und wir wurden
in unserer Ansicht bestärkt, daß dies der gegebene
Platz zur Statlonierung des Jungviehs ist. Die
Quelle ist auf dem von uns an diesem Tage ge-
gangenen Wege auch vom Vieh ohne jede Schwierig-
keit von Busa aus in einem schwachen Tagemarsche
zu erreichen, falls der Weg noch etwas freigeschlagen
wird. Hierbei wären die von uns zwecks Auf-
findung der Mussake-Quelle gemachten Umwege zu
vermeiden und an diese Quelle, vielleicht auch an die
Mussake-Höhle und an die Naoko-Höhle nur kleine
Stichwege herzustellen, was ohne alle Mühe möglich
ist. Zur Errichtung von Unterständen für das Vieh
bietet die Schlucht geeignete Stellen. Dicht bei der
Quelle ist eine kleine Höhle, welche die zuerst dort
arbeitenden Leute vor Wind und Wetter schützt.
Auf die Leichtigkeit des Zuganges und die herrliche
unmittelbar anschließende Weldefläche habe ich schon
hingewiesen.
Ich bitte diese Quelle nach dem um die Vieh-
zucht in Busßa hochverdienten und gerade für die
vorliegende Frage sich aufs lebhafteste interessierenden
früheren Gouverneur Exzellenz v. Soden in Stutt-
gart benennen zu dürfen *) und dessen Einverständnis
zu erwirken. Ein eingeborener Name ist nicht vor-
handen. Die Quelle nach der Namonge-Schlucht
zu benennen, würde zu Verwirrung führen, da diese
Schlucht mehrere räumlich getrennte Quellen hat.
Wir verfolgten die Soden-Quelle bis zu ihrem
Ursprung. Sie quillt nicht weit von dem Punkt
entfernt, wo sie, mit einem kleinen Bassin ab-
schließend, versiegt, aus großen, lose geschichteten
Felsen hervor und bildet bald unterhalb, zu Füßen
einer hohen Felswand, über welche sie stürzt, ein
Vöberss, in den gewachsenen Felsen hineingehöhltes
ecken.
Das Wasser nach rechts verlassend, stlegen wir
am nördlichen Hange der Namonge-Schlucht hinan,
mit prächtigen Blicken in dieselbe. Eine besonders
imposante und anscheinend unzugängliche Stelle der-
selben halten die Bakwiris für den Sitz eines
Teufels. Sie nennen solche Stellen Popole. Der
weitere Weg umgeht die Likoke-Schlucht an ihren
-öersten Ausläusern und erreicht bald das erste
Plateau und damit die Johann-Albrechtshöhe. Von
hier stiegen wir auf dem gewöhnlichen Pfade nach
*) Diese Erlaubnis wurbe erteilt, nachdem der frühere
Gouverneur Freiherr v. ...
Benennung der Quelle — inwilligung zur
479
Busa hinunter. Elnige weitere Höhlen, die an
diesem Wege liegen, sind in der Skizze eingezeichnet.
Der von uns gewählte Aufstieg zur ersten Hütte
ist bequemer und weit interessanter als der bisherige
direkte. Wenn der Weg ein wenig freigeschlagen
wird, wird derselbe voraussichtlich der begangenere
werden, schon wegen der Wasserfrage.
Die Chininpflanzung möchte ich widerraten, am
#koke-Bach, wie zur Zeit beabsichtigt, anzulegen
wegen der immerhin möglichen Verunreinigung und
Verseuchung des Buta-Baches und der Wasser-
leitung. Ich halte die Gegend oberhalb der Mussake-
Quelle für den geeigneteren Plad.
Wissenschaftliche Sammlung.
Der Stabsarzt Dr. Mansfeld in Ossidinge
(Kamerun) hat das Zoologische Museum abermals
durch wertvolle Gaben bereichert. Er hat ihm fol-
gende Gegenstände übersandt:
3 Säugetiere in Alkohol, 27 Vogelbälge, 3 Rep-
tilten, 2 Amphibien, 1 Glas mit Eidechsenelern,
1 Glas mit Kaulquappen, 20 Fische, 3 Schmetter-
lingsraupen in Alkohol, 20 Käser und 4 Käfer-
larven, 4 Spinnen, 2 Rhynchoten, 1 Odonate,
2 Mantodeen, 1 Glas mit Orthopteren, 10 Krebse.
Die Konservierung der Tiere war gut.
Die Säugetiere gehören zu Arten, welche bisher
nur in einzelnen Stücken bekannt sind. Es wird
durch dieselben die Kenntnis der Säugetiere für
Kamerun erheblich gefördert. Die Vögel gehören
zwar sämtlich bekannten Arten an, sind aber des
Fundorts wegen willkommen, well aus dem nörd-
lichen Teile des Kamerungebiets noch keine Samm-
lungen vorliegen. Die der Sammlung beigesügten
Fische mit den sehr interessanten biologisch-physio-
logischen Mitteilungen über die Wirkung des elek-
trischen Schlages waren recht erwünscht. Die
Reptilien, Amphibien und Insekten sind bereits be-
kannte Arten, waren aber trotzdem willkommen.
Togo.
Die Rüstenbahn.
(Val. D. Kolonialblatt 1905, S. 384.)
Dle Küstenbahn in Togo, die mit 45 km Länge
von Lome nach Anecho führt, ist am 18. Juli dem
öffentlichen Verkehr übergeben worden.
Deulssh-Südwelkafrika.
Die überführung von Teichen aus dem Schutzgeblet
Südwestafrika nach Deutschland.
Nach einem Berichte des Kommandos der Kaiser-
lichen Schutztruppe für Südwestafrika können zur Zeit