sich für unfre Kolonie jedenfalls vorzüglich eignen.
Es ist an Strapazen aller Art gewöhnt und sehr
anspruchslos, zäh, kräftig, und die Hufe sind von
bester Beschaffenheit; es ist von kleinem gedrungenen
Körperbau.
Untrainierte Pferde kosten auf Hazienden 15
bis 20 mexik. Dollars.
Trainierte Pferde kosten auf Hazienden 30 bis
60 mexik. Dollars.
Mexlkanische Schafe und Ziegen sind von minder-
wertiger Qualität, so daß es keinen Wert hat, solche
zu importieren.
Der Gesamtviehbestand in Mexiko belief sich nach
einer Zählung im Jahre 1902 für:
Rindvieh auf 5 142 457 Köpfe
859217 =
Pferde
Maulese 334 435
el — 287981 -
Schofe .3424 480 --
Ziegen 47064
Schweine 616 138
Mexiko hat bisher noch kein Vieseuchengesetz, auch
keine gesetzlichen Vorschriften über Viehausfuhr. Die
beiden Viehausfuhrhäfen sind Vera Cruz und Tam-
pico. Bislang ist Vieh hauptsächlich nur nach Habana
und anderen westindischen Plätzen exportiert worden,
es war uns deshalb nicht möglich, in Mexiko
Material über Dampferraten u. dgl. nach süd-
afrlkanischen Häfen zu sammeln. Wir stehen hier mit
Dampfergesellschaften in Unterhandlung. Der Nord-
deutsche Lloyd und „Hansa“ in Bremen haben kein
Interesse an Viehtransportgeschäften, die Woermann-
linie und andere Hamburger Gesellschaften haben sich
bisher nicht geäußert.
Deutsche Linien sind eben nicht für Vlehtrans-
porte eingerichtet, dagegen beschäftigen sich einige
englische Linien nur speziell damit, wie die schon
genannten Houston & Co. und Houlder Brothers
& Co. Diese Linien würden auch bereit sein, Ver-
schiffungen von Mexiko aus vorzunehmen, und würde
sich die Frachtrate voraussichtlich um 20 bis 30 Mk.
per Kopf gegenüber der Rate von Buenos Aires aus
erhöhen. Die Reklsedauer würde ungefähr auf
30 Tage zu veranschlagen sein, da die Entfernung
von Tampico bis Swakopmund rund 7000 See-
meilen beträgt.
Zum Schluß würde ich empfehlen, sowohl einen
Versuch mit argentinischem wie mit mexlkanischem
Vieh zu machen. Sowohl unfres verseuchten Vieh-
bestandes wie des Weidegebietes wegen wird man
aber sicher mit Verlusten bei importierten Tieren
rechnen müssen. Hauptsache vor allem ist jedenfalls
gute Pflege des importierten Viehes bis zur voll-
ständigen Akklimatisation.
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Keue topographische Arbeiten.
Seit 1. November 1903 (Schluß des Berichts-
jahres 1902/083, Denkschrift über die Verwendung
des Afrikafonds) sind bei der Kolonialabteilung des
Auswärtigen Amts eine Anzahl neuer topogra-
phischer Arbeiten eingegangen, die zum Teil noch bei
der Bearbeltung der im Frühjahr 1904 erschienenen
Kriegskarte von Deutsch-Südwestafrika 1: 800 000
(8 Blatt) benutzt werden konnten. Es sind das,
ungefähr von Norden nach Süden geordnet, folgende
Karten, Kartenskizzen und Pläne:
1. Oberlandmesser Görgens, Lageplan des Oka-
wango-Flusses vom Fontein-Omuramba bis Andara.
— 2. Das Zwartbooi-Hottentotten-Reservat bei
Franzfontein. — 3. Bezirksamtsschreiber Russmann,
Karte des Distrikts Ontio. — 4. Karte des Distrikts
Grootfontein. — 5. Oberleutnant v. Erckart, Karte
des Bezirks Omaruru. — 6. Sergeant Säring,
Karte des Bezirks Swakopmund. — 7. Pläne der
Otavi-Eisenbahn-Gesellschaft. 7 Blatt. — 8. Skizze
von Usakos. — 9. Skizze von Kariblb. —
10. 2 Skizzen von Salem und Umgebung. —
11. Skizze von Traobis und Umgebung. —
12. Skizze der Farm Okakoara. — 13. Skizze von
Ubakus. — 14. v. Frankenberg, Kartenskizze des
Reservats für die Herero zu Otjimbingue. —
15. Oberleutnant Fromm, Verkehrs= und Wirtschafts-
karte des Diftrikts Maltahöhe. — 16. Skizze des
Bezirks Gibeon und des Witbool-Gebiets. —
17. Leutnant a. D. Jentz, Verschiedene Karten-
verbesserungen und Routenskizzen, betreffend den mitt-
leren Teil des Schutzgebietes. — 18. Verschiedene
Karten und Listen, betreffend die Arbeiten der deutsch-
englischen Grenzkommission. — 19. Leutnant v. Alt-
rock, Kroki der Orange-Patrouille vom Dezember 1896
bis Januar 1897. — 20. Oberleutnant Jobst,
Skizze des Distrikts Warmbad.
Von großer Wichtigkeit ist außerdem das um-
fangreiche Material, bestehend aus Namenlisten und
Kartenskizzen, das auf Veranlassung des Gouverne-
ments durch landes= und sprachenkundige Personen
dadurch zusammengebracht worden ist, daß die auf
den bisherigen Karten exlstierenden geographischen
Namen auf ihre Etymologie und Schrelbweise hin
untersucht wurden. Lelder langte die Sendung erst
nach Erscheinen der Kriegskarte an. Beiträge haben
geliesert: Oberleutnant Sixt v. Arnim, Missionar
Boonsmam, Oberleutnant Böttlin, Missionar Bremer,
Bezirksamtmann v. Burgsdorff, Missionar Eich,
Missionar Fenchel, Hauptmann Fromm, Amtsrichter
Hanemann, Missionar Heinrichs, Farmer Hermann,
Missionar Irle, Missionar Möller, Missionar
Riechmann, Oberleutnant Schultze, Oberleutnant
Streitwolf, Oberleutnant Volkmann, der Distriktschef
von Bethanten usw.