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2. Reiter Leonhard Feldraths, früher im 5. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 65, am 8. August
in Kauchas - Unvorsichtigkelt eines Kameraden schwer verwundet, Schuß Hals, unter Verletzung
der Bruströhre.
Nichtamtlicher Teil.
Perspnal-Nachrichten.
Nachruf.
Vor kurzem traf die Nachricht aus Südwest-
afrika ein, daß der Leutnant der Reserve
Thilo v. Trotha
im Patrouillengefecht bei Kanibes gefallen ist.
Jede Patrouille gegen die Hottentotten ist ein
Todesritt. Dennoch drängen sich unsere Offizlere
und Mannschaften zu diesen Patrouillen.
So war auch Leutnant v. Trotha stets voran,
wo es galt, den Feind aufzusuchen und zu ver-
folgen. Seine Erfahrungen aus dem Burenkrieg,
in welchem er mehrfach verwundet worden, sein
zäher Körper, gepaart mit großer Energie und
üußerster Bedürfnislosigkeit, befählgten ihn in be-
sonderer Weise zum Patrouillenführer.
Aals solcher hat er unter mir die Gefechte am
Waterberg und die Verfolgung der Hereros in das
Sandfeld hinein mitgemacht und unserer Sache her-
vorragende Dienste geleistet. Seine Majestät der
Kaiser verlieh ihm dafür den Königlichen Kronen-
orden vierter Klasse mit Schwertern.
Im Hottentotten-Feldzug führte er längere Zeit
ein selbständiges Burenkommando, mit welchem er
schneidige und erfolgreiche Züge gegen die Bethanier-
Hottentotten ausführte.
Jetzt, am 15. Juni, ist der unermüdliche, tapfere
Osfizier, welcher eine Gattin hinterläßt, bel Kanibes
am Fischfluß, südlich der kleinen Karas-Berge, im
Kampfe gegen die Bande des Cornelius von feind-
licher Kugel dahingerafft worden — ein schöner
Soldatentod für den passionlerten Soldaten!
Wenn einst die Geschichte des Feldzuges ge-
schrieben sein wird, dann wird der Name des
Leutnants Thilo v. Trotha mit Ruhm und Ehren
genannt seln neben den Namen der vielen Kameraden
und braven Relter, welche draußen unter unsäglichen
hen und Entbehrungen den Heldentod gestorben
sind für ihren Kalser und für ihr Vaterland.
Baden-Baden, den 16. Juli 1905.
Deimling,
Oberst in der Schutztruppe für Südwestafrika.
Nachruf.
Am 17. Mai fiel im Gefecht bei Kowes der
Kalserliche Oberleutmant und Führer der 1. Funken-
telegraphen-Abtellung
Heinrich Haering.
Mit nur 10 Reitern schwer bedrängten Kame-
raden zur Hilfe ellend, stieß er auf weit über-
legenen Feind und fand mit 5 Mann einen ruhm-
vollen Heldentod.
Bei unermüdlicher Pflichttreue und hervorragenden
militärischen und technischen Fähigkeiten war er ein
stets sorgender Vorgesetzter, ein aufopfernder Kamerad.
Mit Stolz wird die Abtellung ihres geliebten
Führers gedenken!
Gochas, den 24. Mai 1905.
Im Namen der 1. Funkentelegraphen-Abteilung:
v. Klüber, Oberleutnant.
Nachruf.
Am 27. April d. Is. fand in siegreichem Gefecht
bei Huams der Oberleutnant in der Schutztruppe
für Deutsch-Südwestafrika
Herr Siegfried v. Bülow,
Ritter mehrerer Kriegs-Orden, den Heldentod fürs
Vaterland. "
Der Gefallene gehörte vom 6. Oktober 1899 bis
1. Februar 1904 der Schutztruppe für Kamerun an,
in welcher Zeit er an mehreren Gesechten teil-
genommen hat.
Selne vortrefflichen Charaktereigenschaften und
seine ausgezeichneten dienstlichen Leistungen haben
ihm die Zuneigung seiner Kameraden und die Achtung
seiner Vorgesetzten und Untergebenen in hohem
Maße erworben.
Wir betrauern tief den Heimgang dieses llebens-
würdigen und vorzüglichen Offiziers, dem wir stets
ein treues Andenken bewahren werden.
Im Namen der Offiziere, Sanitätsoffiziere und
oberen Militärbeamten der Schutztruppe für Kamerun:
(opcez.) Mueller,
Oberst und Kommandeur.
Deutsch= Ofstafeita.
Die Wlederausreise nach Deutsch-Ostafriko haben
angetreten: Regierungsrat v. Winterfeld, Forst-
praktikant Dr. Holtz, Zollinspektor Broschell, Gou-
vernements-Architekt Lipowsky und der Sattler
Blaschke.
Mit Heimatsurlaub sind am 27. Jull 1905 in
Neapel eingetroffen: Hauptmann Göring, Ober-
leutnant Frhr. v. Nordeck zur Rabenau, die
Feldwebel Giese und Schubert, Sanitätsfeldwebel
Becher und Oberbüchsenmacher Berstl.