Njamwili ein. Der Aufstand hat sich südlich von
Kilwa bis zum Mbemkuru-Fluß an der Grenze des
Aude Bezirss ausgebreitet.
S. „Bussard“ hat in Lindi Oberleutnant
zur See 2 mit einem Detachement von
12 Mann mit einem Maschinengewehr zurückgelassen.
Der Kreuzer ist am 22. d. Mts. früh nach Mikin-
dani gegangen und hat dort ein Detachement, be-
stehend aus einem Maschinisten und 8 Mann nebst
einem Maschinengewehr, zurückgelassen. Am Abend
ging „Bussard“ nach Kilwa Kiwindje.
Im Bezirk Lindi und Milindani sind, wie am
22. d. Mts. gemeldet wurde, bisher kelnerlei Un-
ruhen ausgebrochen.
7.
25. August.
Der Kommandant S. M. S. „Bussard“, welcher
am 28. August vormittags in Kilwa Kiwindje an-
gekommen und zachmittags nach Sadani weiter-
gegangen ist, meldet:
Nehme acht Mann vom Kilwa- -tDetachement
mit. Nachrichten über Aufstand liegen von dort
noch nicht vor. Paasche hat sich am 21. August bei
Kowoni gelagert. Ist am 22. August bis Mtansa
vorgegangen.
8.
27. August.
Der Kommandant S. M. S. „Bussard“ meldet
unter dem 25. August: Oberleutnant zur See Paasche
hat auf dem Marsche nach Mtansa Aufständische bei
Kipo, 10 km westlich von Kowoni, überrascht auf
dem Nordufer (des Rufiji), als sie den Vormarsch
nach Kowoni antreten wollten. Feind war etwa
1000 Mann stark, davon die Hälfte mit Gewehren
bewaffnet. Der Feind hat 73 Tote auf dem Nord-
ufer gelassen, viele sind ertrunken. Danach ist er
nach dem Südufer geflohen und hat sich dort versteckt.
Nach einem Telegramm des Kommandanten
S. M. S. „Bussard“ vom Nachmittage des 25. August
hat sich der Aufstand im Süden von Ostafrika auf
den Lindi-Bezirk ausgedehnt, und ist die Stadt Lindi
selbst bedroht. Der „Bussard“ hatte sich nach
Sadani begeben, da in Useguha die Bevölkerung
infolge der Gerüchte, daß durch den Aufstand im
Süden die ganze Schutztruppe und der „Bussard“
in Anspruch genommen werde, eine unruhige Haltung
angenommen hatte. Das Erscheinen S. M. S.
„Bussard“ machte einen günstigen Eindruck auf die
Bevölkerung. Die Nachrichten aus dem Süden ver-
anlaßten jedoch den „Bussard“, am 25. d. Mts.
nach Lindi in See zu *
28. 7 gust.
Ein Telegramm des Oubwerneurs Grafen Götzen
vom 27. August meldet, daß die Unruhen bel Mane-
romango (Bezirk Daressalam) sich als wenig nach-
haltig erwlesen haben und durch das rasche Eingreifen
der Polizeitruppe leicht unterdrückt worden sind.
In Maneromango bleibt ein Poltzeiposten.
526 —
Der Gouverneur bestätigt ferner die durch den
Kommandanten des „Bussard“ bereits übermittelte
Nachricht von dem siegreichen Gefecht des Ober-
leutnants zur See Paasche am mittleren Rufi#t
nördlich Schende. In den Matumbi--Bergen nehmen
die Operationen ihren Fortgang. Leutnant Lindeiner
hatte drei Stunden westlich von Kilwa gegen eine
größere Anzahl von Aufständischen ein Gefecht. Die
Aufständischen hatten schwere Verluste; diesseils keln
Verlust. Der Aufstand hat sich nach einer Meldung
des Bezirksamts Lindi auf die nördlichen Teile des
Lindi--Bezirks ausgedehnt, und zwar infolge Ver-
hetzung der Bevölkerung durch Kilwa-Leute. Eine
unmittelbare Bedrohung der Stadt Lindi selbst, wie
sie nach dem Telegramm des Kommandanten des
„Bussard“ am 25. d. Mts. befürchtet werden mußte,
scheint nach dem Telegramm des Gorverneurs bisher
nicht vorzuliegen.
Neue Seekarte.
Folgende deutsche Admiralitätskarte ist mit großen
Berichtigungen versehen worden:
Nr. 122: Pemba-Kanal, Maßstab 1:150 000,
mit der Nebenkarte Wasini-Kanal in 1:25.000.
Preis Mk. 1,85.
Kamorun.
Sitzung des Gonvernementsrats.
In der am 3. und 4. Aprll d. Is. unter Vorsitz
des Gouverneurs v. Puttkamer abgehaltenen Sitzung
des Gouvernementsrats standen folgende Punkte auf
der Tagesordnungr
1. Verordnung, betreffend Erhebung einer Wan-
dergewerbesteuer und Ausführungsbestimmungen dazu.
Da die Stimmung allgemein für Elnführung einer
solchen Steuer war, wurde der Entwurf mit geringen,
persönlichen Wünschen und lokalen Verhältnissen
Rechnung tragenden Anderungen gebilligt.
2. Beratung des Etats für 1906. Neben den
Fragen über die Beschaffung von Deckungsmitteln
für die erhöhten Ausgaben wurde speziell dem Aus-
bau des Straßennetzes für die nächsten Jahre sowie
dem Gummiraubbau und den gegen ihn zu ergrei-
fenden Maßregeln Aufmerksamkeit geschenkt. Letßzterer
Punkt wurde erneut auf die nächste Tagesordnung
gesetzt, da vor allem die Ergebnisse der sechsmonat-
lichen Informatlonsreise des Statlonsleiters Romberg
abgewartet werden sollen.
Die Bapea--Expedition.
(Hierzu eine Kartenskizze.)
Einem Berichte des Hauptmanns Dominik über
seine Bapea-Expedition entnehmen wir folgendes: