Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

Verordnung bezweckt sanitätspolizeiliche Maßnahmen 
zur Verhütung von Ansammlungen stagnierenden 
Wassers, welche bekanntlich die Hauptbrutplätze der 
Moskitos sind. 
Bevölkerungsstatistik. 
Die vorliegende Nummer des Kolonialblatts ent- 
hält eine Übersicht über die weiße Bevölkerung des 
Schutzgebiets Togo nach dem Stande zu Beginn des 
Jahres 1905 in sieben Tabellen. 
Gegenüber dem letzten Zählungstermin (1. Januar 
1904) hat die weiße Bevölkerung des Schutzgebiets 
von 189 auf 224 Köpfe zugenommen. Der größte 
Teil der Zunahme (30 Köpfe) fällt auf die bei den 
Bahnbauten Lome—Palime und Lome—Anecho be- 
schästigten Personen. Die deutschen Staatsangehörigen 
haben um 37 Köpfe zugenommen, während die 
übrigen Nationalitäten um zwei Köpfe zurückge- 
gangen sind. Auf die deutschen Staatsangehörigen 
kommen jetzt von den 224 weißen Bewohnern des 
Schutzgebletes 216. Von den einzelnen Berufen 
haben die Techniker, Bauunternehmer und Ingenieure 
die stärkste Zunahme aufzuweisen (um 29); es folgen 
die Handwerker und Arbeiter mit einer Zunahme 
von 7 Köpfen, die Regierungsbeamten mit einer 
solchen von 1 Kopf. Die Geistlichen und Missionare 
haben um 6, die Ansiedler, Pflanzer usw. um 
2 Köpfe abgenommen. 
Dle Erhebungen bezüglich der farbigen Bevölke- 
rung, einschließlich der Mischlinge, haben folgendes 
Resultat ergeben: 
1. In der Stadt Lome wohnen 5784 Personen, 
davon 2519 Männer, 1815. Frauen und 1450 Kinder. 
Unter den Männern befinden sich 
174 Handlungsangestellte und Dolmetscher, 
110 Handwerker und 
15 Lehrer. 
In diesen Zahlen sind die Mischlinge, nämlich 
4 Männer (3 Handlungsangestellte und 1 Maschinist), 
2 Frauen, 6 männliche und 20 weibliche Kinder, 
einbegriffen. 
2. In der Stadt Anecho einschl. Badji leben 
618 Männer, 1004 Frauen und 961 Kinder; ferner 
an Mischlingen: 4 Frauen, 8 männliche und 9 weib- 
liche Kinder. 
3. Die Einwohnerzahl des Misahöhe-Bezirks 
betrug am 1. Januar 1904 85 070. Elne Neu- 
zählung ist seither nicht vorgenommen worden. Da 
aber bedeutende Bewegungen in der Bevölkerung 
nicht vorgekommen sind, darf die Einwohnerzahl auch 
für dieses Jahr auf 85 070 angenommen werden. 
An Mischlingen leben im Bezirk 3 männliche 
und 2 weibliche Kinder. 
*) Bgl. Kolonialblatt vom 156. Aug. 1904, S. 537 ff. 
534 
  
4. Die Zählung im Bezirk Kete-Kratschi ergab für 
Landschaft Kratsch 4740 Seelen, 
Stadt Kete 1600 
Landschast Apae'. 899 
Tapa 495 = 
- Ntschumurur 2106 = 
= Banddd 59066 
- Nami. 866 - 
- Nanumba 18876 = 
- Adele. 8055 
- Alebu 3872 - 
- Tribu 1376 - 
Atiutt 849 - 
usammen 39328 Seeien. 
Ferner leben im Bezire 2 Mischlinge, 1 männ- 
liches und 1 weibliches Kind 
Im übrigen kann die Einwohnerzahl nur 
schöbnduee angegeben werden. Die Schätzung 
beträgt für die Bezirke 
Lome etwa 34 000 bis 38 000 Seelen, 
Anecho 4 etwa 61 000 
Atakpame etwa 90 000 bis 95 000 - 
darunter 1 Mischling, 1 Kind männlichen Geschlechts, 
für den Bezirk Sokodé etwa 360 000 Seelen, 
darunter 2 Mischlinge, Kinder weiblichen Geschlechts, 
für den Bezirk Mangu etwa 300 000 Seelen. 
Deutsch-Südwestafrika. 
Der Derero- und Dottentotten - Aufstand. 
226. 
Den 27. August. 
Dle Versammlung der Truppen zum Angriff auf 
Hendrik Witboi war am 19. August beendet. Es 
standen an diesem Tage: 1. Die Abteilung Maercker 
(2 Kompagnien, 4 Geschütze) in der Gegend von 
Maltahöhe, 2. die Abteilung Melster mit 2 Kom- 
pagnien, 4 Geschützen und 2 Maschinengewehren am 
unteren Hudup mit 1 Kompagnie in Gibeon, 3. die 
Abteilung Estorff mit 3 Kompagnien und 4 Geschützen 
am unteren Leberfluß, mit 1 Kompagnie und 2 Ge- 
schützen bei Asab, 4. die Abteilung Lengerke (2 Kom- 
pagnien, 4 Geschütze) om Kanibeb bei Hornkranz, 
5. die Abtellung Koppy (1 Kompagnle, 2 Geschütze) 
in Chamis. 
Generalleutnant v. Trotha ist in Berseba einge- 
troffen und beabsichtigt, zunächst die Gegend zwischen 
dem Hudup und dem Kutip und Kanibeb sowie das 
Tsaris-Gebirge mit Aufklärungsabtellungen abzusuchen. 
Die bisherige Aufklärung hat ergeben, doß die 
Gegend des Tsachelb, wo Hendrik Witboi zuletzt 
vermutet wurde, vom Feinde frei ist, dagegen weiter 
südlich sich zahlreiche Hottentottenbanden befinden. 
Major Traeger befand sich nach den Gefechten am 
unteren Fischfluß gegen Cornelius in der Gegend 
von Geibes. Am unteren Fischfluß wurde kein
	        
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