dem Jasulu weiter im Süden zeigt sich nur ein
langsamer Fortschritt.
Große und reiche Tätigkeit konnten die Stationen
Edea und Sakbajeme entfalten. Dorthin kommen
Leute aus den verschiedensten, zum Teil noch ganz
wilden Stämmen und bitten um Lehrer. Bet der
großen Ausdehnung des Arbeitsgebietes und der
Menge der Arbeitsposten hängt der Erfolg noch
mehr als in anderen Gegenden von der Tüchtigkeit
oder Untüchtigkeit der eingeborenen Arbeiter ab.
Der Ansturm von Bitten um Lehrer nötigt, alle
aufzubieten, die überhaupt zu gebrauchen sind, und die
Gefahr ist jedensalls vorhanden, daß man mit unge-
nügenden Arbeitern auch nur Ungenügendes erreicht.
In Bali waren dle Missionare noch mit der
Herstellung des Wohnhauses beschäftigt, wobel eine
Anzahl junger Leute mit schönem Erfolg im Hand-
werk unterrichtet wurde. Zugleich galt es, die
schwere Sprache zu bemeistern, die einer anderen
Familie als das Duala, nämlich den Sudansprachen,
anzugehören scheint, wenn auch Einflüsse der Bantu-
sprachen auf sie eingewirkt haben mögen. Bei der
Kürze der Zeit, seit die Mission dort arbeitet, läßt
sich von grelsbaren Missionserfolgen noch nicht reden.
Die europäischen Missionare und eingeborenen
Arbeiter sind folgendermaßen auf die einzelnen
Stationen verteilt:
Europäische Eingeborene
Missionare Arbeiter
ati S ê5 S Slee
Stationen *- 2 * m *
22225½25
5KH 852|8
- I
Bonalu..... 13s53118322
Bonabeti....4l1—-—24428
otne..... .32——17820
Mangambe 3 ——E 20 626
Nyasolo 21 22—.2
Lobelal. 4 1 —— 17 1
Edea 2 1 —— 11 112
Sakbaieee — ——2432
Viktorrcgaga 3 2 —— 606
Buss 522 —— 111 112
Ball 31I————-
Toiq144E17E31115725183
susfrkmdpnkvlonienund
Produktion-mäckern
versuche mit Baumwollanpflanzungen in englischen
afrikanischen Rolonien.
Der Kolonialbeirat bei der Kaiserlichen Botschaft
in London berichtet folgendes:
Dem Baumwollbau wird in den englischen
Kolonien, insbesondere infolge der Tätigkeit der
British Cotton Growing Association, in steigendem
Maße Aufmerksamkeit zugewendet. Neuere Berichte
584
über die Ergebnisse der angeslellten Versuche bzw.
die Aussichten des Baumwollbaues liegen aus einigen
Kolonien vor.
In Gambia sind die Versuche, den Anbau von
Baumwolle einzuführen, vollständig fehlgeschlagen.
Der kürzlich veröffentlichte Jahresbericht der Kolonie
für 1904 spricht sich darüber, wie folgt, aus:
„Es wird befürchtet, daß der Baumwollbau in
dieser Kolonie unmöglich ist, da der Boden zu
sondig ist. Das Bestreben von seiten des Gou-
vernements und der British Cotton Growing Asso-
ciation, den Handel zu heben, hat einen beträcht-
lichen Verlust zum Ergebnis gehabt. Eine große
Quantität Saat wurde während der letzten Pflanz-
saison unentgeltlich verteilt, die vorliegenden Berichte
lauten jedoch höchst unbefriedigend, indem die Ernte
ein vollständiger Fehlschlag ist. Das Volk inter-
essiert sich wenig oder gar nicht für den Baumwoll-
bau. Die Baumwolle, welche sie wirklich erzielen,
behalten die Leute lieber, um sie zur Anfertigung
von #pag(Eingeborenenkleider) zu verwenden,
als sie zu einem Preise zu verkaufen, welcher einen
lohnenden Export ermöglichen würde.“
Die Ausfuhr von Rohbaumwolle aus Gambia
betrug 1904 59 828 Pfund im Werte von 1462 K.
aegen 1011 Pfund im Werte von 13 L 1903.
Der größere Teil dieser Baumwolle stammte jedoch
aus französischem Gebiet.
Günstiger liegen die Verhältnisse für den Baum-
wollbau in dem Hinterland von Lagos und
Southern Nigeria. Der amtliche Jahresbericht,
betreffend diese Gebiete, für 1904 ist zwar noch
nicht erschienen, doch hat sich der zur Zeit auf
Heimatsurlaub befindliche Gouverneur von Lagos,
glelchzeitig High Commissioner von Southern Nigeria,
W. Egerton, gelegentlich eines Interview#s durch
einen Vertreter der „West African Mail“ in gleich
günsilgem Sinn über die Aussichten des Baumwoll-
baues durch die Eingeborenen in den genannten
Gebieten ansgesprochen, wie es bezüglich Lagos bereits
in dem Jahresbericht für 1908 geschehen war. Die An-
lagevon Baumwollpflanzungen durch Europäermit Ver-
wendung von Eingeborenen als Arbeiter wird aller-
dings nach Ansicht des Gouverneurs sich nicht
lohnen. Für den Weißen wird nur der Handel
mit den Eingeborenen, welche Baumwolle pflanzen,
Gewinn abwerfen.
Aus Lagos wurden 1903 123,5 Tons gereinigte
Baumwolle im Werte von 7055 2 und 5.8 Tons
Rohbaumwolle im Werie von 55 2 gegen 5.5 Tons
Rohbaumwolle im Werte von 150 8 1902 aus-
geführt, aus Southern Nigeria nur wenige Pfund
Rohbaumwolle; die Zahlen für 1904 liegen noch
nicht vor.
In Natal sind gleichfalls Versuche mit Baum-
wollanpflanzungen gemacht worden. Es ist in ver-
schiedenen Distrilten Baumwolle gepflanzt worden,
um die Aussichten für dos Fomkommen derselben zu
erkunden. Die erstmaligen Versuche, deren Ergebnis