ereignisse hervorgerufen worden war, und das Hoch-
wasser wurde als Zusammentreffen des schweren
Wetters mit der höchsten Flut als genügend erklärt
angenommen.
Anm 21. Juni 1905 waren 48 Kanus von
verschiedenen hiesigen Inseln in Falapi zum Fischen,
als um 10 Uhr abends auf der Südseite der Insel
bel Windstille eine hohe See aufkam. Die Kanoes
konnten noch eben hochgezogen werden, einige von
den Leuten aber, welche am Strande schliefen,
wurden in Tiefwasser gezogen, konnten sich jedoch
durch Schwimmen wieder an Land retten.
Am 2. Juli 1905, als wieder 19 Kanus in
Falapi zum Fischen waren, kam um 7½ Uhr abends
eine noch höhere See auf, welche 2 Kanoes von
Fogen zerstörte. Das Woasser war diesmal sowohl
auf Falapi, als auch auf Ipis auf beiden Seiten
sehr hoch, so daß es bis an die Häuser heranrelchte.
In Truk habe ich nur am 2. Juli Hochwasser
bemerkt, was sich aber wohl durch den Neumond
erklären läßt.
vollendung des Rabels Shanghai—Jap.
Nachdem die Strecke des deutsch-niederländischen
Kabels Menado—Jap—Guam im April des Jahres
eröffnet worden war,?) ist nach einem vom 26. Ok-
tober datierten Telegramm des Bezirksamtmanns
enfft in Jap nunmehr auch die von Jap nach
Shanghal führende Zweiglinte jenes Kabels fertig-
gestellt werden.
Entwaffnung der Ponape-Insulaner.
lber die Entwaffnung der Ponape-Eingeborenen,
die bereits am 22. Juli dieses Jahres telegraphisch
gemeldet worden ist,““) gibt der nunmehr einge-
gongene Bericht des geschäftsführenden Vizegouver-
neurs Berg folgende Darstellung:
Nach der im November v. Is. durchgeführten
Abnahme der Waffen in der Truk-Gruppe bin ich
gegenwärtig in der Lage, die mit einem über alles
rwarten hinausgehenden Erfolg in Ponape einge-
leitete Entwaffnung zu melden: vom 14. Mai bis
heute sind mir übergeben worden 254 meist sehr
gut gehaltene Gewehre und 1532 Patronen nebst
Zündhütchen, Moschinen zum Einsetzen derselben,
gelzangen und Patronengürtel verschiedenster Art.
Während in Truk die Ablieferung von mir an-
befohlen war, konnte sie hler nur elne freiwillige,
allmähliche sein in Anpassung an die so wesentlich
verschiedenen, durch die blutige Geschichte von Po-
*) Val. Deutsches Kolonialblatt 1905, S. 302.
*) Vgl. ebenda S. 484.
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nape zu spanischer Zeit begründeten politischen Ver-
hältnisse und bei den geringen Machtmitteln der Ver-
waltung, während zugleich der erst zu schaffende
wirtschaftliche Wert der Gruppe ein Opfer an Gut
und besonders an Blut nicht rechtfertigte.
An die zu Seiner Majestät Geburtstag gege-
bene Anregung konnte gelegentlich der nach dem
Taifun zusammenberufenen Oberhäuptlingsversamm-
lung eine eingehende Besprechung der Angelegenheit
in günstigster Weise angeschlossen werden. Schon
drei Tage später kamen nach vielfachen Erörterungen
des Vorschlages die ersten Gewehre ein, und seitdem
folgen weitere fast täglich, ohne daß bisher der
Zwang des Nahrungsmangels vorliegt. Trotz Zu-
redens nehmen die Leute überwiegend Geld an Stelle
der auch einen höheren Geldeswert für sie vorstellen-
den Naturalien.
Wieviel Gewehre noch vorhanden sind, entzieht
sich jeder Beurteilung, und zwar umsomehr, als im
Taifun anscheinend nicht wenige und noch mehr
Munition, insbesondere bei den in die See geschleu-
derten Häusern, verloren gegangen oder auf den
Basaltblöcken zerschlagen sind. An der Ablieferung
sind alle Landschaften und die angesehensten Häupt-
linge beteiligt. Die meisten Gewehre sind aus den
früher immer kampfbereiten Landschaften Metalanim
und U eingegangen.
Daß diese Maßnahme anfangs zu mancherlei
Gerüchten, auch kriegerischer Art, denen mit Vorsicht
zu begegnen war, bel den Eingeborenen Veranlassung
gab, war umsoweniger zu verwundern, als gleich-
zeitig der bereits gemeldete Diebstahl von zwei
Winchester-Gewehren aus dem Laden der spanischen
Firma mit Nachdruck verfolgt wurde. Die Ange-
legenheit, in welcher sich der Verdacht auf mehrere,
derselben Landschaft angehörige Leute richtete, fand
nach ergebnislosen Nachforschungen damit ihren Ab-
schluß, daß der zuständige Oberhäuptling seinen mit-
verdächtigen, aber alles bestreitenden Neffen zur Be-
strafung einliefern wollte und, da dieses mangels
hinreichender Verdachtsgründe von mir abzulehnen
war, vier Hinterlader mit 77 Patronen kostenlos als
Ersatz abgab. Sein gurer Wille wurde anerkannt,
im übrigen ihm die festgesetzte Vergütung verabfolgt.
Sum Außenhandel der Westkarolinen (einschl. der palau).
Seit dem Jahre 1902 hat sich der Handel der
Westkarolinen einschl. der Palau folgendermaßen ge-
staltet:
Einfuhr. Ausfuhr. Gesamthandel.
1902: 121 233 Mk. 116 025 Mk. 237 258 Mk.
1908: 442 110 = 359 059 = 801 169
1904: 209 370 = 125 818 = 885 188 =