fassenden und ausführlichen Sammelwerk zu tun,
wie es bisher auf diesem Spezialgebiet der medizi-
nischen Wissenschaft nicht bestand. Für seine Ge-
diegenheit und Wissenschaftlichkeit sprechen die Namen
der Mitarbelter, unter denen sich die bedeutendsten
Kenner tropischer Krankheiten befinden. Auch die
Illustration des Buches ist ganz vorzüglich. Neben
126 Abbildungen im Text enthält der zweite Band
noch 18 besondere Tafeln. Der Preis des Bandes
beträgt ungebunden 16 Mk., gebd. 17,560 Mk.
Zur Besiedelung unserer Schutzgebiete im
tropischen Afrika von H. Pohl. Verlag von
Hermann Behrendt, Bonn a. Rh.
Welche Aufgabe sich der Verfasser in der vor-
liegenden Schrift gestellt hat, spricht er in folgenden
Worten des Vorwortes aus: „Zu den Fragen, von
deren richtiger Beantwortung nicht zuletzt die Zu-
kunft unseres Volkes abhängt, gehört die Auswan-
derungsfrage. Sie war ein Hauptgrund für den
Beginn der deutschen Kolonialpolitik. Aber durch
unsere bisherige Kolonialwirtschaft ist sie in keiner
Weise gelöst worden. Nennenswerte Niederlassungen
Deutscher in unseren Schutzgebieten finden sich nur
in Deutsch-Südwestafrika — der einzigen Kolonie“),
die wenigstens zum Teil nicht in den Tropen liegt.
Ob unsere übrigen Schutzgeblete gar nicht oder nur
in geringem Maße für die Auswanderung in Be-
tracht kommen können, ist heute eine viel erörterte
Frage. Praktische Versuche sind einstweilen nur in
so geringem Umfange gemacht worden, daß daraus
keine überzeugenden Schlüsse gezogen werden können.
Um zu einer Lösung der Frage zu gelangen, habe
ich in der vorliegenden Arbeit zunüchst Lage, Dauer,
Klima und wirtschaftliche Verhältnisse der älteren
deutschen Ansiedlungen in den Tropen untersucht und
dann die Frage zu beantworten angefangen, ob Ver-
hältnisse, wie sie in jenen Gegenden die Existenz
deutscher Ansiedlungen ermöglichen, auch in unseren
afrikanischen Tropenkolonien in bestimmten Gebleten
## finden sind.“ Die fleißige gediegene Abhandlung
#ann nur empfohlen werden. Besonderer Erwähnung
scheint mir noch der Umstand wert, daß es sich hier
um eine Doktorarbelt handelt. Mögen dieser
Dissertation noch viele andere folgen, die sich der
Wung praktischer kolonialwirtschaftlicher Probleme
idmen.
Deutsche Kolonial-Reform. Von einem Aus-
landdeutschen. Zürich. Druck und Verlag von
Zürcher & Fürrer. 1905.
Dies Buch gibt in seinem 1. Abschnitt eine
übersicht der Klagen, die in der Presse und Litte-
ratur über unsere Kolonialpolitik laut geworden sind.
Es stellt sodann die bisher bekannt gewordenen
Besserungsvorschläge zusammen. Es bespricht weiter-
)Klautschou al tgebiet gehört nicht in den
Kreis Lan sche als Lach Fr *l'7 5
651 —
hin die wirtschaftlichen Aussichten unserer Schutz-
gebiete und entwickelt schließlich als Fazit aller vor-
hergehenden Erörterungen ein ausführliches Programm
einer künftigen deutschen Kolonialpolitik. Der Ver-
fasser kennt die deutschen Schutzgebiete nicht. Er
stützt sich in selnem Urtell auf fremde Beobachtung
und Kritik und, wie hier gesagt werden muß, nicht
immer auf zuverlässige Autoren.
Das gibt seinen Besserungsvorschlägen dann und
wann einen etwas problematischen Charakter. Aber
wenn man ihm auch nicht überallhin folgen kann,
so findet man doch in seinen Gedanken soviel frucht-
bare Anregung, daß man das Buch nur jedem
empfehlen kann, der sich mit kolontalen Fragen befaßt.
Illustrierter Missionskalender für das evan-
gelische Haus auf das Jahr 1906, heraus-
gegeben von Dr. phil. von Schwartz, Pastor
in Bodenburg (Braunschweig). Mit 24 Bildern.
Verlag von C. Bertelsmann in Gütersloh. 1 Mk.,
geb. 1,50 Mk.
Die Aufsätze in diesem Missionskalender, der
nun zum zweitenmal aus dem Verlag des Familien=
blattes „Die Evangelischen Missionen“ hinausgeht,
führen den Leser in die verschiedensten Telle des
weiten Missionsgebletes; in anschaulicher, fesselnder
Form, unterstützt durch gute Illustratlonen erzählen
sie von dem Athiopismus, von der deutschen Blinden-
mission in China, von der Missionsarbeit auf den
Neuhebriden, sowie den Missionsbestrebungen im
abessinischen Hochland usw.
VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV
Titerakur-Perreichnis.
Die Sagen der Hohenzollern. Von Oskar Schwebel.
Mit einer Abbildung der Burg ohewollern. Dritte
Auflage. Verlag der Liebelschen Buchhandlung. Preis
Mk. 3,—, in Prachtband Mk. 4,—.
Prach —
Deutschland und England. Randbemerkungen eines
Hanseaten. Von Andreas Gildemeister. Verlag
von Alexander Duncker, Berlin. Preis geh. Mk. 0,50.
Handbuch für die Offiziere, Sanitätsoffiziere,
oberen Militärbeamten und die Offizier-Aspi-
ranten des Beurlaubtenstandes über die allge-
meinen Dienst= und Standespflichten von Szmula,
Hauptmann. Liebelsche Buchhandkung, Berlin.
Was man von der französischen Armee wissen
muß. Der Patrouillendienst im Felde in bezug auf
das französische Heer. Nach den neuesten Bestimmungen
zusammengestellt von Immanuel, Hauptmann, zuge-
teilt dem großen Generalstab. Mit zahlreichen Abbil-
dungen. i, vollständig neubearbeitete, erweiterte
Auflage. Berlin 1906. Verlag der Liebelschen Buch-
handlung. Preis 75 Pf.
Vom Lehrling zum Lehrherrn! Ratgeber für junge
Kaufleute von Bruno Volger, früherem Dozenten an
der Hawdeksschule zu Halle a. S. 168 Seiten Oktav.
Schwabacher Verlag in Stuttgart. Geb. Mk. 1,—.