Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

Die erhebliche Mehreinfuhr von lebendem Vieh 
gegenüber dem Jahre 1908 ist einmal dem Mehr- 
bedarf an frischem Fleisch seitens der Garnison, dann 
aber auch dem gesteigerten Konsum seitens der Be- 
völkerung im allgemeinen beizumessen. 
Der Rückgang in der Einfuhr von Tabak um 
1953 2 ist auf die verminderte Einfuhr von un- 
bearbeitetem Tabak zurückzuführen. 
Die Mindereinfuhr von Textilwaren um 15 469 0 
beruht hauptsächlich auf den geringen Bezügen von 
Baumwoll= und Wollwaren. 
Der Import von Metallwaren zeigt ein Minus 
von 41 665 2 gegenüber dem Vorjahre. Dieser 
Rückgang bezieht sich insbesondere auf die vermin- 
derten Bezüge an Maschinen, Schlafwagen und 
Schienen für die nun fast fertige Slerra Leone-Bahn. 
Die wichtigsten Einfuhrartikel bewerteten sich in 
den Jahren 1904 (und 1903), wie folgt: 
Kohlensaures und anderes Mine- E E 
ralwasser. 2595 (2942) 
Ale und Porter 7141 (6 099) 
Kleidungsstücke 12 063 (9 541) 
Speck und Schinken 1 808 (1 3841) 
Säcke 653249 6#5½ 
Peren 5095 (3344 
Rüind= und Schweinefleisch. 1930 (1 799) 
Bücher und Schreibwaren 5766 (5 103) 
Stiefel und Schuhe 4481 (4965) 
Baumaterlalien 6 085 (4869) 
Butter 4538 (5 164) 
Lichte 2515 (3 528) 
Zement.. 2151 (2258) 
Zigarren und bearbeiteter Tabak 5 321 (4 329) 
o 4119 (19 406) 
Baumwollwaren v165 690 (182 119) 
Messerschmiedewaren 3 479 (2285) 
Töpferwaren ... 5888 5 698) 
Mehll. 21475 (14461) 
Mobiliar, Hausrat= 4258 (9225) 
Wachholderbranntwein 16 4738 (17 28 
Glaswaren. . 2090 (1351 
Posamentierwaren 28 347 (30 681) 
Hüte und Mützen 7276 (7 982) 
Eisenkurzwaren 18 493 (16 961) 
Eiserne Töpfe. 3 675 (2842) 
Lampen 1 338 (1 175) 
Schmalz 3 979 (3948 
Bauholi.. 10 106 (11 112) 
Zündhöler 1 598 (1 496) 
Medizin und Drogen 5914 (65 612) 
Musikalische Instrumente 2 462 (1 918) 
Kerosen 9 677 (6 522) 
Parfümeriten 5 041 9 866 
Lebensmittel 15721 (16 350) 
Reis. 87832 (838640 
Rum. 14 110 (12 156) 
Salz. 13 169 (13 692) 
Seife 2 061 (1 632) 
676 
  
4 
Zucker (ungereinigt) 2 306 (2 909) 
Zucker (gereinigt) 4225 (4 810) 
Müngzen 78 086 (36 33 
Tobak (unbearbeitet) 30 971 (84 095 
Whisko 5 627 (6 123) 
Rotwein 1 501 (2 175) 
Anderer Wein 4048 (5 396) 
Wollwaren 7592 (10 417) 
Die Ausfuhr aus der Kolonie Sierra Leone 
wies für das Jahr 1904 ebenfalls eine Steigerung 
gegenüber seinem Vorjahre auf und zwar belief sich 
dieselbe auf 484 870 S gegen 418 631 & im 
Jahre 1903. 
Die Ausfuhrwerte der hauptsächlichsten Landes- 
produkte waren für die verflossenen fünf Jahre die 
folgenden: 
  
1901 1902 1909 1904 
#H ## S r 
Benni-Saat 4559 2610 2006 2547 925 
Kolanüsse 79219 60 516 76354 80742 
Ingwer 6233. 8 742 17368 15898 12743 
ummi- 
Kopal 6953 5803 6820 6740 4033 
Palmkerne 171 774 161 749 201 356 196 431 213 731 
Palmöl 7436 9816 13644 14068 16245 
feffer 637 674 1956 1536 
Piassava- 862 185 1104 3528 2904 
Kautschuk 25741 9203 8192 9258 18055 
Zus. 303 520 250 550 311 570 326 780 350 914 
(Nach einem Bericht der Zollverwaltung in Freetown.) 
Bau zweier Eisenbahnlinien in der Oranieslußkolonie. 
Nach der „Government Gazette“ ber Oranje- 
flußkolonie vom 22. September 1905 hat die Re- 
gierung von Natal den Bau und Betrieb einer 
Eisenbahn zwischen den Städten Bethlehem und 
Kroonstad sowie einer Elsenbahn zwischen Van Reenen 
und Bethlehem genebmigt. 
(The Board of Trade Journal.) 
  
Ackerbau in Dahomey. 
Die Eingeborenen von Widah und Porto-Novo 
haben in letzter Zeit Kautschuk (Manihot) und Kaffee 
(Liberla) angepflanzt. Der Kautschuk hat wenig 
Milch gellefert. Der Kaffee begann schon reichlich 
zu tragen, aber die Eingeborenen unterließen es, die 
Bäume zu schnelden und die Pflanzungen von Un- 
kraut frei zu halten und zu düngen, weshalb die 
Kaffeebäume mehr Holz als Früchte hervorbrachten. 
Die Bäume, die gepflanzt worden sind, tragen weiter, 
aber die Unterhaltung der Pflanzungen, die Ernte 
und das Trocknen des Kaffees verursachen große 
Kosten, so daß den Eigentümern nur ein schmaler 
Gewinn verbleibt, weshalb sie mehr und mehr auf 
die Kulturen verzichten. Der Anbau von Baumwolle, 
bis jetzt ausschtießlich Eingeborenenkultur, wird in 
der nächsten Zukunft planmäßig von den Europäern
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.