Joseph Koto ausgehend und gefördert, sich schnell
über die Landschaft Abo ausbreitete und sich in der
Folge auch über die angrenzenden Stämme aus-
dehnte. Durch die ganze Bevölkerung schien ein Zug
nach Gottes Wort zu gehen. Diese Bewegung führte
zur Gründung der Station Mangamba, um die sich
nun rasch in weitem Umkreis eine große Zahl von
Vereinigungen von „Männern Gottes“, wie sie sich
nannten, bildete. Gleichzeitig mit der Errichtung von
Mangamba war auch die alte Baptistenstation Bona-
beri auf dem rechten Ufer des Kamerunflusses wieder
aufgebaut worden, die dann der Ausgangspunkt für
eine ausgedehnte und bald recht fruchtbare Missions-
arbeit im Gebiet des Flusses Mungo wurde. Der
Jahresbericht über das Jahr 1889, der auf eine erst
dreijährige Arbeit zurückblickt, zählt neben 4 Haupt-
stationen 29 Außenstationen, jedoch erst 159 Gemeinde-
glieder.
Zeitig schon hatte man angefangen, die wenigen
von früherer Zeit herstammenden Beziehungen zu
den Mulimba am Sanaga zu pflegen. Man fand
hute Aufnahme und erkannte die Notwendigkeit einer
Station am unteren Sanaga. Es war höchste Zeit,
daß man vorbereltende Schritte zur Gründung der
Station Lobetal tat; denn kaum waren diese ge-
schehen, als die römische Mission auf den Schauplatz
trat, sich zwei Stunden oberhalb des von uns in
Aussicht genommenen Platzes niederließ und ihre erste
Station in Kamerun, Marienberg, gründete. Der
Plan der Errichtung einer Station wurde unser-
seits dennoch ausgeführt, und 1892 entstand die
Station Lobetal. Sie entwickelte sich rasch und
dehnte ihr Gebiet weit aus, besonders nach Osten
und Südosten. Da wurde uns im Jahre 1895
unerwartet von einem deutschen Kaufmann ein ihm
gehöriger Hügel an den Sanagofällen in Edea ge-
schenkt und in Benutzung dieses glücklichen Umstandes
konnte daselbst im Jahre 1896 die Station Edea-
gegründet werden.
Während so am Sanaga ein bedeutender Schriit
ins Innere gemacht wurde, errang Missionar Auten-
rieth von Mangamba aus der Mission eine neue
Position durch einen kühnen Zug zu den Nkosi.
Durch rasche Benutzung einer glücklichen Wendung
in der Stimmung der Eingeborenen vermochte er sie
zu veranlassen, in dem Ort Nyasoso ein Bretterhaus
für die Mission zu bauen, das als provlsorische
Station dienen konnte. Im folgenden Jahr erfolgte
die dauernde Besetzung des Orts. Gäleichzeitig
gelang es der Mission, von Viktoria aus sich wieder
in Buea im Kamerungebirge festzuseten, wo schon
früher ein Erholungshaus für die Missionare ge-
standen hatte, das infolge eines Bakwiriaufstandes
zerstört worden war. Es kennzeichnet die Raschhelt
des Fortschritts, daß der Bericht über das Jahr
1895 erst 5, dagegen der über 1896 8 Haupt-
stationen aufführt, wenn auch Edea und NAyasoso
noch als im Berband mit der Mutterstation stehend.
Mit der Gründung der Station Bombe am Ober-
712
lauf des Mungo für die Arbelt unter den Bakundu
und Balong kommt eine Periode bedeutender Ent-
wicklung zum Abschluß. Nach elfjähriger Wirksam-
keit zählte die Mission Ende des Jahres 1897
9 Hauptstationen, 104 Außenstationen und fast
1500 Chrifsten, dazu in 125 Schulen über 3000
Schüler. Die Zahl der ordinierten Missionare betrug
21, der nicht ordinierten 4, die der eingeborenen
Mitarbeiter 128.
Man konnte sich bei dieser raschen Entwicklung
nicht verbergen, daß Gefahren drohten, auf der einen
Seite die, daß die Mission den wachsenden Aufgaben
nicht mehr nachzukommen vermöge, auf der andern
die der Oberflächlichkeit des ganzen Betriebs. Es
wurde daher schon im Jahre 1896 die Parole aus-
gegeben: zunächst nicht mehr Ausdehnung, sondern
Vertiefung. So folgt denn jetzt eine Periode, in
der keine neue Hauptstation errichtet wird, sondern
die bestehenden Stationsgebiete intensiver bearbeitet,
die Gemeinden tiefer gegründet, besonders das Schul-
wesen weiter ausgebaut werden.
Erst im Jahre 1909 wurde wieder ein neuer
Schritt vorwärts gemacht und diesmal gleich ein
bedeutender, nämlich nach dem Hochland des Innern,
nach Bali. Dort ist nun etwa 14 Tagereisen von
der Küste entfernt eine stark besetzie Station, auf
der der Grund zu einer Arbeit unter den kräftigen
Völkern des Innern gelegt wird. Das gleiche Jahr
brachte einen Fortschritt auf der Südgrenze unseres
Arbeitsgebietes, indem sich die Missionare einige
Tagereisen oberhalb Edeas in Sakbayeme am Sanaga
niederließen, wo jetzt eine Hauptstation gebaut wird.
Eine große Zahl von Stämmen hat sich dort inner-
halb zweier Jahre der Mission erschlossen. Viele
Orte haben einen Lehrer erhalten, so daß die junge
Station schon elwa 1600 Schüler zählt. Das Ende
des Jahres 1904 zeigt 11 Hauptstationen, 200 Außen-
stationen, über 4700 Christen und mehr als 6000
Schüler, 44 ordinierte und unordinierte Missionare,
17 Milssionarsfrauen, 3 unverheiratete Schwestern
und 188 eingeborene Mitarbeiter. "
Die Erschließung der Bevölkerung für die Mission
hängt zusammen mit der allgemeinen Entwicklung
der Kolonie und den sich bildenden neuen Kultur-
bedürfnissen. So viel diese allgemeine Entwicklung
auch Beklagenswertes und Hemmendes mit sich bringt,
so erweist sie sich doch im ganzen als ein För-
derungsmittel der Mission. Unter der Leitung dessen,
der die Weltgeschichte und die Geschichte des Reiches
Gottes in seiner Hand hat, wirkt auch hier die
Weltgeschichte bahnbereitend für das Reich Gottes.
über einen Besuch bei Mataafa berichtet
Br. Alf. Maria Blenke in „Kreuz und Schwert“,
wie folgt: » ,
Es ist wohl nicht nötig, zuerst in langen Worten
auseinanderzusetzen, wer Mataafa ist. Jeder wird
wissen, daß Mataafa, der einstige König von Samoa