Von den Häuten nimmt die Hälfte Frankreich
auf, den Rest Osterreich und Deutschland.
Elfenbein: Die Ausfuhr aus Britisch-Ostafrika
ist sich im Werte gegen das Vorjahr gleich geblieben.
Die Durchgangsware aus Uganda ist um 2700 L
gestlegen, die aus Deutsch-Ostafrika um 600 K.
Dazu kommt zum ersten Male eine größere Menge
aus dem Kongostaate stammendes Elfenbein, das sonst
zur Westküste abzufließen pflegte. Es zeigt sich also
auch hier der weitgehende Einfluß der Ugandabahn.
Ist sonach die Gesemtausfuhr dem Werte nach um
7500 K gestiegen, so ist nicht zu vergessen, daß die
Preise für Elfenbein bedeutend gestiegen sind. So
stellt sich beispielswelse das Frasilah (35 lbs) besten
Ballelfenbeins, das Ende März 1904 für 146 3
— 420 Mk.) zu haben war, heute auf 229 3
( etwa 660 Mk.). Dem Gewicht nach betrug das
gesamte im Jahre 1904/05 ausgeführte Elfenbein
155 024 lbs; für das Jahr 1903 fehlt die ver-
gleichende Ziffer, sie ist aber zwelfellos viel höher
gewesen.
Kautschul: Die Ausfuhr ist um das Doppelte
gestiegen, und zwar kommt das Mehr fast aus-
schließlich auf Rechnung des Protektorats selbst, das
über 10 000 2 mehr erzeugt hat als im Vorjahre.
Der Kautschuk kommt hauptsächlich aus der Gegend
von Takaungu (nördlich von Mombassa), wo er
bisher durch Eingeborene gewonnen wurde; jetzt
haben dort und bei Malindi zwei englische Gesell-
schaften Konzessionsgebiete, so daß ein weiteres Steigen
der Ausfuhr zu erwarten ist.
Uganda ist sich in seiner Produktion gegen das
Vorjahr gleich geblleben, die deutschen Durchfuhr=
produkte sind von 24 2L auf 641 K— gestiegen; sie
kommen aus der Gegend von Schirati.
Getreide und Hülsenfrüchte: Die gesteigerte
landwirtschaftliche Tätigkelt hat sich in dem Rück-
gange der Einfuhr der entsprechenden Artikel um
rund 10 000 K gezeigt, hat aber eine bestärkte Aus-
fuhr bisher nicht bewirken können. Von den an-
gegebenen Ziffern entfallen auf wirkliche Ausfuhr
nur 8300 K, die übrigen 14 600 8 gingen nach
Protektoratshäfen, wurden also im Lande selbst auf-
gebraucht.
Im einzelnen handelt es sich um folgende Arten:
Mais 5638 &, Sesam 5388 EK. Linsen 3880 2,
Erdnüsse 2726 8, Reis 2069 L, Bohnen 1455 2,
Hirse 1298 L. Chlroko 163 E und andere Gemüse
408 K.
Für das Vorjahr fehlen die vergleichenden Ziffern,
nur die Bohnen wurden in der vorjährigen Staatisftik
besonders genannt im Betrage von 258 S. Ihre
Produktion ist also um das Sechsfache gestiegen.
Die Gesamtziffer des Artikels ist für Britisch-
Ostafrika und Uganda gegen das Vorjahr zurück-
gegangen, für deutsche Durchgangsware dagegen um
800 K gleich ½8 gestiegen. Es ist dies vor allem
einer gesteigerten Ausfuhr von Erdnüssen aus dem
deutschen Seengebiete zuzuschreiben.
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Kopra: Die Ausfuhr ist wieder um 1600 K
zurückgegangen, gegen das Jahr 1902 (Wert 152732)
nahezu um 6000 K. d. h. 38,8 v. H. Es zeigt sich
dabet noch die Nachwirkung der Trockenheit, unter
der die Palmen Ende 1903 und Anfang 1904 zu
leiden hatten. Die diesjährige Ernte ist jedoch vor-
züglich gewesen, so daß für das Jahr 1905 eine
bedeutend gesteigerte Ausfuhr zu erwarten ist.
Vieh: Die Ziffer des deutschen Durchgangs-
verkehrs entfällt auf 60 Zebras, die auch sämtlich
nach Deutschland gegangen sind. Von der Ziffer
für Britisch-Ostafrika sind 2300 & als Innenhandel
mit Protektoratshäfen zu streichen. Es verbleiben
also als wahrer Außenhandel nur 1300 K, die
sämtlich nach Zanzibar gegangen sind, und zwar
handelt es sich hauptsächlich um Rindvieh, das von
Kismaju nach Zanzibar gebracht worden ist (431
Stück im Werte von 1214 9).
Wachs: Die Kultur ist noch neu. Die Eiln-
geborenen pflegten früher nur den Honig zu ver-
brauchen, die Waben aber wegzuwerfen. Es ist
hauptsächlich der Anregung einer deutschen Firma
zu verdanken, daß sie nach und nach den Vorteil
der Wachsbereitung erkennen. Die Ausfuhr ist
innerhalb des letzten Jahres um mehr als das
Zwanzigfache gestiegen.
Holz: Auf Boritis (unbehauene Sparren) ent-
fallen 3386 &, der Rest von 204 8L kommt auf
feineres Holz, das fast ausschließlich im Lande ge-
blieben ist.
Kartoffeln: Sie sind bisher das einzige Pro-
dukt, das sich in der Landwirtschaft zu lohnen scheint.
Die Ausfuhr betrug im Jahre 1902 erst 300 K, ist
also in zwei Jahren um das Elffache gestiegen. Ab-
nehmer sind Zanzibar und die südafrikanischen
Kolonien, auch Madagaskar, für das sich jedoch in
der Zollstatistik kein Plotz findet. Wiederholte Ver-
suche, Südafrika dauernd als Absatzgebiet zu ge-
winnen, scheinen nach anfänglichem Scheitern Erfolg
zu versprechen. Die Kartoffel ist in Britisch-Ost-
afrika teilweise schon Eingeborenenkultur geworden
und kann billig genug gewonnen werden, um mit
den südafrikanischen Kartoffeln in Wettbewerb zu
treten. Europäische Ansiedler werden jedoch von
der Regierung gewarnt, zuviel ihres Betriebskapitals
im Kartoffelanbau anzulegen. 6
Roter Pfeffer wächst in Uganda wild und
wurde, nachdem sein Wert erkannt worden, von den
Häuptlingen viel angepflanzt. Jetzt ist eine Über-
produktion eingetreten, so daß den Elngeborenen von
weiterem Anpflanzen abgeraten werden mußte.
Ghee (zerlassenes Fett) nimmt zum ersten
Male eine selbständige Stellung in der Ausfuhr=
statistik ein. In der Einfuhrstatistik verschwindet es
unter dem generellen Namen „Lebensmittel“. Als
Ausfuhrhafen kommt hauptsächlich Kismaju in Betracht.
Fasern wurden zum ersten Male im Jahre
1908 im Werte von 785 & ausgeführt, im Jahre
1904/05 ist die Ausfuhr fast auf das Dreifache,