besonders unter den Angriffen der Larven eines
Bohrkäfers (Ivesida leprosa) stark zu leiden hatten.
Die zu 1 und 2 genannten Arken Hevea brasiliensis
und Funtumia elastica gediehen dagegen gut und
lieferten zufriedenstellende Mengen von Kautschuk.
Der erstere Baum wuchs schneller und lieferte mehr
Kautschuk und von besserer Qualität als der letztere
und blieb dabel von den Angriffen von Insekten
und anderen Schädlingen verschont. Nach diesen
Ergebnissen wird Hevea brasiliensis als der für die
Kultur in den Walddistrikten der Goldküste geelgnetste
Kautschukbaum betrachtet.
Die Versuche, die Eingeborenen der letzteren Kolonie
zum Pflanzen von Kautschukbäumen zu bewegen, haben
nur sehr geringe Resultate gehabt. Bel einer Ge-
legenheit wurden seitens des botanischen Gartens in
Aburi den umwohnenden Häuptlingen 15 000 Kaut-
schukpflanzen unentgeltlich angeboten, doch nur eln
Zehntel davon wurde angenommen. Der Rest
wurde in der Aburi Kautschuk= und Kolapflanzung
auf Gouvernementskosten gepflanzt.
Rultur der Baumwolle in der britischen
Goldküstenkolonie.
Dem Parlamentsbericht über die nördlichen Teile
der Goldküstenkolonle für das Jahr 1904 ent-
nehmen wir:
Das für den Handel in Zukunft in Betracht
kommende wichtigste Bodenerzeugnis dieser Gegenden
ist die Baumwolle. Sie wächst fast überall und
wird von den Eingeborenen bis jetzt nur zur
Deckung ihres eigenen Bedarfes, der infolge der
steigenden Kultur der Eingeborenen fortwährend
zunimmt, angebaut. Die Verarbeitung der geernteten
Baumwolle erfolgt in primitiver Weise ebenfalls
durch die Eingeborenen. Es unterliegt keinem Zweisel,
daß bei steigender Nachfrage die Eingeborenen sich
zur Ausdehnung des Anbaues der Baumwolle ent-
schließen würden, da die Bevölkerung intelligent und
bestrebt ist, sich neue Erwerbsquellen zu erschließen.
Klima und Bodenbeschaffenheit sind für die
Baumwollenkultur sehr günstig, namentlich in den
Parklandschaften der Voltogegend, in der Landschaft
Dagomba und in den südlichen Teilen des Gonga-
distriktes. Um die Eingeborenen zum Anbau der
Baumwolle in größerem Umfange anzuregen, bedarf
es der Einrichtung von Märkten in den Hauptorten
und der Festsetzung eines Mindestverkaufspreises.
Zur Erzielung eines marktfählgen Produktes ist es
erforderlich, die jetzige Kulturmethode der Ein-
geborenen zu verbessern durch Unterweisung derselben
in der Auswahl der Saat und des Bodens, in der
Art des Pflanzens und des Pflückens und in der
Zubereltung der geernteten Baumwolle für den
Markt.
Eine geeignete Gelegenhelt für die Beförderung
der Baumwolle zur Küste zu billigen Frachtsätzen
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bilden die großen Kanus, welche als Fracht Salz
den Volta hinaufbefördern und jetzt leer wieder hin-
unterfahren.
Uber den Jabresbericht der British Cotton Growing
Agociation.
Der kürzlich veröffentlichte erste Jahresbericht
der British Cotton Growing Association erstreckt sich
auf die dem 31. August d. Is. voraufgehenden
zwölf Monate — das erste Jahr seit Verleihung
von Korporationsrechten an die Vereinigung durch
Königliche Charter —, enthält jedoch auch Angaben
für die weitere Zeit bis zur Herausgabe des Be-
richts. Aus dem Bericht ist folgendes hervorzuheben:
Von dem auf 500 000 K festgesetzten Kapital
waren am 31. August d. Is. 185 945 Anteilscheine
zu 1 & vergeben, seitdem sind noch Anträge auf
12 487 Anteilscheine eingelaufen, so daß im ganzen
198 432 2 aufgebracht sind. Die Gesomtausgaben
der Verelnigung während des Berichtsjahres nach
Abzug der Zuschüsse von den Gouvernements der
Kolonten und der sonstigen Einnahmen betrugen
einschließlich der Abschreibungen 20 914 E, die
Gesamtausgaben in der Zeit vor dem 31. August d. Is.
18914 #. Als Ergebnis dieser Ausgaben sind
viele Tausende von Acres jetzt unter Baumwoll-
kultur; die Vereinigung hofft, daß während der
nächsten Saison von ihr und anderen Pflanzern
wenigstens 25 000 Ballen Baumwolle im Wert von
250 000 & produziert werden. Die Vereinigung
selbst hat 15 483 8 für Gebäude, Maschinen usw.
und 16 020 2 auf ihren Pflanzungen, hauptsächlich
für Arbeit, ausgegeben. Für Anzeigen des Pro-
spekts in Zeitungen und Drucken und Veraus=
gabung des Prospekts in 105 000 Exemplaren
wurden 2177 K& aufgewendet.
Es folgen weiter Angaben über die Tätigkeit
der Vereinigung in den einzelnen Kolonien. Von
besonderem Interesse erscheinen die Angaben über
die in den afrikanischen Kolonien erzielten Erfolge.
Die meisten Fortschritte sind in Lagos und in Britisch-
Zentralafrika gemacht. Die Baumwollausfuhr aus
Lagos, welche 1903 300 Ballen, 1804 2000 Ballen
betrug, ist in dem laufenden Jahr auf 5000 Ballen
gestlegen. Weniger günstig waren die Ergebnisse in
den anderen westafrikanischen Kolonien, aus welchen
zusammengenommen im laufenden Jahr nur etwa
1200 Ballen ausgeführt werden. Doch werden die
Aussichten in sämtlichen Gebieten außer in Gambia
als günstig bezeichnet. Die Vereinigung erhält
einen jährlichen Zuschuß von 1500 28 von Sierra
Leone, einen solchen von 2000 8 von Lagos und
von 3000 2 von Südnigeria.
In Brltisch-Zentralafrlika blieb die Baumwoll-
ernte 1904 infolge ungünstigen Wetters weit hinter
den Erwartungen zurück. Sie betrug nur 800
Ballen. Trotzdem wurde mit Hilfe der Vereinigung