Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

der Anbau von Baumwolle in erweltertem Umfange 
durchgeführt. Es wurden 18 000 Acres in diesem 
Jahr bepflanzt gegen 5000 im vorigen Jahr. Die 
Ernte war in den hoch gelegenen Gebieten infolge 
kalten Wetters kein Erfolg, während die tiefer ge- 
legenen Pflanzungen ganz gut fortkommen. Die 
Gesamtausfuhr aus Ostafrika (Britisch-Zentralafrika 
und Britisch-Ostafrika eingeschlossen) wird für 1905 
auf 4000 Ballen geschätzt. 
Jabresbericht der British South Africa Company. 
Aus den Angaben des Berichts über die Ver- 
waltung der einzelnen Teile Rhodesias ist folgen- 
des hervorzuheben: 
1. Südrhodesia. 
Die Eimahmen betrugen im Jahre 
1903/04 
die — . 
die Ausgaben überstiegen nittin die 
437 176 e 
736 571. 
Einnahmen um 299 396. 
oder eiwa 6 Millionen Mark. 
1904/05 betrugen die Einnahmen. 453 173= 
die Ausgaben 590 139.= 
die Aubzaben. übersttiegen die Ein- 
nahmen um. 136 9P66= 
oder nahezu 3 Millionen Mark. 
Für 1905/06 sind die Eimahmen 
au 618 660- 
und die Ausgaben auf . 531349- 
geschätzt, so daß nur ein guschuß von 12799. 
oder weniger als 300 000 Mark erforderlich sein 
würde. 
Die Aufnahme einer Anleihe zu dem Zweck, 
Farmern Vorschüsse zu gewähren, ist von dem gesetz- 
gebenden Rat Südrhodesias beschlossen worden, hat 
jedoch bisher noch nicht die Genehmigung des Staats- 
sekretärs für die Kolonien erhalten. 
Der europäische Bestandteil der Polizel! (GBritish 
South Africa Police) wurde während des Jahres 
1904/05 um 100 vermindert. Die Stärke desselben 
betrug am 31. März 1905 448, während zur gleichen 
Zeit die Zahl der eingeborenen Polizisten 456 betrug. 
Die Zahl der letzteren ist seither auf 600 vermehrt 
worden. 
Die Freiwilligentruppe (Volunteer force) besteht 
aus ungefähr 1800 Mann, welche im Bedarfsfall 
zum Dienst mit der Wasse aufgerusen werden können. 
Die Haltung der eingeborenen Bevölkerung in 
Südrhodesia war äußerst zufriedenstellend und ihr 
materielles Gedeihen zeigte beständigen Fortschritt. 
Die Zahl der Eigeborenen in Mashonaland wird 
auf 891 590 angegeben, die der Eingeborenen in 
Matabeleland auf 203 000. 
749 
  
2. Nordostrhodesia. 
Die Einnahmen betrugen 1903/04. 18214 2 
die Ausgaben 74 499. 
die Ausgaben überstiegen also die Ein- 
nahmen um 56 285. 
oder mehr als 1½ Millionen Mork. 
190405 ist ein Zuschuß zu den Eln- 
nahmen vo 30 000„= 
oder etwa 600 000 Mark genehmigt. 
Für 1905/06 sind die Einnahmen auf 3 385-- 
die Ausgaben auf 4385. 
veranschlagt, so daß ein guschuß von 9 000 
oder nahezu 800 000 Mark zu lelsten ist. 
Die Haltung der Eingeborenen war durchaus 
befriedigend. 6 
Mit Rücksicht auf die bald bevorstehende Voll- 
endung der Eisenbahn von den Piktoriafällen nach 
der Rhodesia Broken Hill Mine ist eine neue Grenze 
zwischen Nordostrhodesia lund Nordwestrhodesia fest- 
gelegt worden, welche dem letzteren Gebiet eine 
beträchtliche, bisher zu Nordostrhodesia gehörige Fläche 
zuteilt. 
3. Nordwestrhodesia. 
Die Ausgaben betrugen 19 % 4 502 8. 
die Einnahmen . 1 813. 
der Zuschuß mithin 45 689. 
oder mehr als 900 000 Mark. 
Die Zuschüsse für 1904,05 und 1905/06 sind 
auf etwa 60 000 und 50 000 8 (etwa 1 200 000. 
bäw. 1 000 000 Markh festgesedt. 
Die Barotse-Eingeborenenpolizei zählt 300 Mann 
mit 11 weißen Offizieren. 
Der Platz für die neue Stadt Livingstone ist 
am nördlichen Ufer des Zambezi, etwa 6 Meilen 
von den Viktoriafällen entfernt, ausgelegt worden. 
Die Eisenbahn ist bereits mehr als 200 Meilen 
nördlich der Fälle fortgeführt worden und wird vor- 
aussichtlich die Rhodesia Broken Hill Mine in der 
ersten Hälfte des Jahres 1906 erreichen. 
Die allgemeinen Ausführungen des Berichts, 
enthalten unter anderm folgende Angaben: 
An eingeborenen Arbeltern war während des- 
Berichtsjahrs kein Mangel. Das Rhodesia-Ein- 
geborenen-Arbeitsbureau hat selt dem Zeitpunkt seiner 
Errichtung, September 1903 bis zum 31. Mai 1905, 
15 073 Eingeborene angeworben, von denen 9303. 
für die Bergwerke in Rhodesia und 5760 für die 
Witwatersrand Native Labour Association an- 
genommen wurden. 
Der Goldbergbau hat im Berichtsjahr außer- 
ordentliche Fortschritte gemacht. Es wurden 309 516. 
Unzen gegen 234 623 im Vorjahr gewonnen, einen 
Wert von 1 113 068 gegen 845 359 2 im Vorjahr 
(etwa 23 Millionen Mark gegen 17 Millionen Mark) 
darstellend. 
An Kohlen wurden 64 844 Tonnen im Wert. 
von 39 062 & gewonnen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.