a) italienische Nationalität;
b) Alter nicht unter 18 und nicht über 30 Jahre,
ausgenommen sind hiervon die Unteroffiziere,
welche im Moment des Wettbewerbs in der
Kolonie Dienst tun, und welche sich bewerben
können, wenn sie nicht mehr als 36 Jahre
alt sind;
sie müssen
ID) ihrer Militärpflicht genügt haben,
4) eine einwandfreie Führung besitzen,
e) eine gesunde und kräftige Konstitution haben
und ein ärztliches Attest über Tropendienst-
tauglichkelt aufweisen,
ein schriftliches Examen bestanden haben.
Eine zweljährige Probezelt ist vor end-
gültiger Anstellung vorgesehen.
2. Militär.
Die Offiziere, die in der Kolonialtruppe Ver-
wendung finden, werden von dem Tage ihrer Ein-
schffung an als dem Minister der auswärtigen An-
gelegenheiten zugetellt angesehen. Ausgeschlossen von
der Uberweisung in die Kolonialtruppe sind die-
jenigen Offiziere, deren Beförderung in den nächsten
vier Jahren zu erwarten steht.
Die Dienstperiode beträgt bei kommandierten
Offizieren 2 Jahre, bei freiwillig sich meldenden
4 Jahre.
Die Soldaten aus dem Königlichen Heere, welche
zum Dienst in der Kolonialtruppe kommandiert werden,
sind unter denjenigen zu wählen, welche noch min-
destens 18 Monate unter den Waffen dienen müssen,
eine kräftige Gesundhelt haben und wegen eines Ver-
brechens nicht vorbestraft sind.
Die Leute, welche außerhalb des. flehenden Heeres
rekrutlert werden, müssen während nicht weniger als
12 Monate gedient haben, seit nicht länger als
4 Jahren entlassen sein, ein gutes Führungszeugnis
besitzen, unverheiratet und physisch zum Kolonial-
dienst geeignet sein. «
Für dle dem Beurlaubtenstande entnommenen Sol-
daten und für die Freiwilligen sowie für die Soldaten
des stehenden Heeres beträgt die Dienstzeit 2 Jahre,
für die Königlichen Carabinierl 3 Jahre.
Zur Anwerbung für die Eingeborenentruppen
werden hauptsächlich die Eingeborenen des Landes
Erythräa berücksichtigt. Die Eingeborenen von an-
deren Gegenden werden nur zu einem Drittel im
Verhältnis zur ganzen Truppe zugelassen. Dieses
Verhältnis ist bei der Artillerie nicht notwendig.
Erstere dlenen 2 Jahre, letztere 1 Jahr.
Titeratur.
In den vom Großen Generalstabe heraus-
gegebenen „Vierteljahrsheften für Truppenführung
und Heereskunde“ wird, mit dem Januar nächsten
Jahres beginnend, eine fortlaufende Darstellung
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der in Südwestafrika gegen die Hereros und
gegen die Hottentotten gelieferten Kämpfe
auf Grund amtlichen Materials erscheinen. Das
Unternehmen ist durch bereitwillig erteilte Auskunft
zahlreicher Mitkämpfer unterstützt worden, so daß
es ermöglicht wurde, ein anschauliches Bild des ent-
behrungsvollen Lebens unserer Truppen im Felde
und ihrer rühmlichen Leistungen im Gefecht zu ent-
werfen. Da eine solche Gesamtdarstellung des Kriegs-
ganges in Südwestafrika, wie sie hier zum ersten
Male geboten wird, das Interesse auch weiterer nicht
militärischer Kreise erregen dürfte, so wird die
Königliche Hofbuchhandlung E. S. Mittler & Sohn
von ihr gleichzeitig Sonderabdrücke in Heftform
zwecks möglichst weiter Verbreltung zu mößigem
Prelse herausgeben.
Hermann von Wissmann, Deutschlands größter
Afrikaner. Sein Leben und Wirken unter Be-
nutzung des Nachlasses dargestellt von C. v. Per-
bandt, Hauptmann a. D., G. Rlchelmann, Oberst-
leutnant z. D., und Rochus Schmidt, Mojor der
3. Gendarmerie-Brigade, unter Mitwirkung von
Oberstabsarzt z. D. Dr. Becker und Oberstabsarzt
Dr. Steuber. Mit zahlreichen Abbildungen,
Faksimiles und Karten. 578 Seiten. Verlag
von Alfred Schall, Berlin 1906. Preis 10 Mk.
Als schönes und hochinteressantes Buch kann
man mit vollem Recht das vorliegende Werk be-
zeichnen. Sein reicher Inhalt wird am besten durch
das nachfolgende Inhaltsverzeichnis veranschaulicht:
Kindheit und Jugendzeit (Richelmann) — Die
erste Durchquerung Aquatorial-Afrikas von West
nach Ost (Richelmann) — Wissmonns Erforschung
des Kassaigebietes (Perbandt) — Wissmanns zweite
Durchquerung Afrikas (Perbandt) — Wissmann wird
Kaiserlicher Reichskommissar (Richelmann) — Schaffung
der Wissmanntruppe (Richelmann) — Besiegung der
Feinde am Rufisi bis zum Umba (Richelmann) —
Die Mpapua-Expedition. Wissmann, Emin und
Stanley (Rochus Schmidt) — Die endgültige Nieder-
werfung Bana Heris (Becker) — Die Niederwerfung
des Aufstandes im Süden (Becker) — Die Unter-
werfung des Killma-Rdjaro-Gebietes (Steuber) —
Wissmann in Sansibar 1890 (Steuber) — Wiss-
manns kulturelle und Plonierarbeit im zentral-
afrikanischen Seengebiet (Rochus Schmidt) —
Wissmann in Deutschland vor und nach seiner Ver-
heiratung (Rochus Schmidt) — Wissmaonn als
Gouverneur von Deutsch-Ostafrika (Rochus Schmidt)
— Relse nach Sibirlen (Perbandt) — Wissmanns
Reise nach Südafrika (Perbandt) — Wissmanns Leben
auf seinem steirischen Ruhesitz und seine Beisetzung.
Schlußwort (Rochus Schmidt).
Es wäre zu wünschen, daß die vorliegende, in
durchaus vornehmem Geschenkeinbande erschlenene
Lebensbeschreibung unseres größten und erfolgreichsten
Kolonialhelden eine recht große Verbreltung finden
und durch ihren reichen und interessanten Inhalt