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* Am ersten Abende unseres Hilerselns waren die
etisch-Leute, welche ob unjerer Herlunft nicht sonder
erbaut schienen, in reger Tätigkeit. Das Trom-
de n. Schrelen und Hündeklatschen wurde bis tief in
ve Nacht fortgesetzt. Schon am frühen Morgen
ectte uns ein gewaltiges „Allah, allahe aus dem
lummer. Der Ruf kam von unserem Nachbar,
Eiem mohammedanischen Haussa, der, auf einer
höhung stehend, seine Glaubensgenofsen weckte.
a zweiten Tage nach unserer Ankunft kam eine
Auue Witwe und bat uns, zwei ihrer Kinder im
er von vier und acht Jahren zu uns ins Haus
15 nehmen, well es ihr schwer wurde, sie zu er-
baldren. Charlotte, die Kleinste, betrachtete sich schon
* als Kind des Hauses, bevor sie noch feste Auf-
bme hatte. Als es dunkel wurde, hatten wir
Fr he, sie zu ihrer Mutter zurückzuschicken. Als die
* am anderen Tage ihre Bitte wiederholte,
iubten wir dem Wunsche der Armen willfahren zu
nb ssen. Die Zahl der Hausmädchen stieg in den
rasten Tagen auf sieben. Mehrere, deren Heimat
3 4r Stunden von Palime entfernt ist, kamen, ohne
ösborher anzumelden, gleich mit ihren wenigen
9 sellgkeiten, die sie in einer Kalabasse auf dem
ur bse trugen, heran. Ihr ganzer Reichtum besteht
z gl abgetragenen Tüchern, deren Farbe nicht mehr
In estimmen ist. Außer diesen hat noch eine ganze
bo zahl Mädchen um die Aufnahme ins Schwestern-
us gebeten.
Vi n einem der nächsten Tage sollte nun mit der
8 enschule der Anfang gemacht werden. Am
* Tage fanden sich 36 Schülerinnen im Alter
##ei zwei bis sechzehn Jahren ein. Als wir die
Xmen nach ihrem Namen fragten, sagten einige:
dels menja wo,“ d. h. „Ich weiß es nicht“. Auf
en Kragr: „Wie ruft dich deine Mutter,“ antwortete
reistes Krausköpfchen: „Avn,“ d. h. „Hund“.
buchen die Frauen und Mädchen zum Besuche der
wir 6hn und Schule anzueifern, ist es notwendig, daß
vir 70 oft in ihren Hütten besuchen. Damit machten
Auz#enn auch bald den Anfang. Bet unseren ersten
ban güngen trafen wir die Mutter eines Mädchens,
den ersten Tage die Schule besuchte, in den folgen-
f nagen aber sich nicht mehr hatte blicken lassen.
dinnsere Frage, ob sie ihre Tochter nicht immer
nir wollte, antwortete sie barsch: „Wollt Ihr
Ws- Geld geben, daß ich ihr zu essen kaufen
S Dann will ich sie jeden Tag zur Schule schicken.“
der Poweit Schwester Pankratia über den Einzug
die Mülsionsschwestern in Pallme. Inzwischen haben
a#t slionsschwestern zu ihrer größten Freude auch
akpame, unserer nördlichsten Hinterlandstation,
Vita neuen Wirkungskreis erhalten. Die Schwestern
aichen Euphemla und Sophia waren dazu aus-
Enahbt ber die Reise und Ankunft in Atakpame
—B Schw. Didaka: Wir verließen am 2. Oktober
weisens 6 Uhr Lome, gingen ungefähr eine Stunde
don 8 Fuß und bestiegen dann unseren vierrädrigen,
eben Schwarzen gezogenen Wagen. Zwei
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Proviantkisten, die auf dem Wagen festgenagelt
waren und von denen jetzt schon eine zum Küchen-
schrank geworden ist, dienten als Sitze. Ein mit
Segeltuch überzogenes Gestell bot uns Schutz gegen
die afrikanische Sonne. Zuerst ging es nur schnecken-
mäßig vorwärts, doch allmählich besser, besonders
wenn es bergab ging; dann ließen die Schwarzen
den Wagen einfach laufen, und es ging über Löcher
und Steine hinweg. Wir langten am Freitag
nachmittag um 3 Uhr planmäßig und in bester Ge-
sundheit hier an. Unter den Freudenrufen der
Kinder zogen wir bis zur Kapelle, wo wir vom
hochw. H. Präfekten P. Bücking sowie den Herren
P. Müller und P. Wolf empfangen wurden. Sodann
ging es in Begleitung der halben Stadt zu unserer
vorläufsigen Wohnung. Das Haus, welches früher
einem Schwarzen als Wohnung diente, ist einstöckig.
Mit der Wäsche begannen wir gleich am Montag,
mit der Schule Dienstag, die Küche wurde nach
hler verlegt am Freitag, den Frauen verbanden wir
die Wunden am heutigen Tage (16. Oktober) zum
ersten Male. Sieben Kinder haben wir schon bei
uns, zwei große kommen am Montag und vier kleine
sollen noch kommen. Man ist schon eifrig mit dem
Neubau der Schwesternstation an der Arbeit. Wir
können vom Kirchweg aus den Platz Überschauen.
Es soll der schönste Platz in Atakpame sein.
Bilder aus Mkulwe.
Im Januarheft des „Afrikaboten“ ist unter
obigem Titel von einem Missionar der dortigen Boni-
faziusmission eine interessante Schilderung der ost-
afrikanischen Landschaft Mkulwe enthalten, der wir
folgendes entnehmen: «
Die kleine Landschaft Mkulwe liegt in der Ikwa-
Ebene, am Saisi-Fluß, welcher hier zu Lande Momba
genannt wird, etwa 50 km südwestlich vom Ikwa-
See. Die Ikwa= oder Rukwa-Ebene ist hier etwa
60 km breit und wird im SW von den Mifipa-
Bergen, im No vom Ikwa-See flankiert, welche beide
in nordwestlicher Richtung dem Tanganika-See zu-
streben. Dieses weite Tal, welches sich nach 80
gegen Ubungu und Winyamwanga hin noch erweitert,
nach NW sich aber allmählich verengt und bei der
Hauptstation Karema, gegen 800 km von hier, an
den Tanganika ausmündet, dürfte in früheren Zeiten
den Ikwa-See gebildet haben.
Die Bewohner von Mkulwe leben auf einem
Fleck Erde, der elwa zwei Stunden lang und eine
Stunde breit ist, und zählen gegen 2000 Seelen.
Verläuft sich mal ein Europäer in dieses welt-
verlorene Ländle, so beeilt er sich in der Regel
wieder abzuziehen. Das Land ist ewig gleichmäßig
und flach, die Hitze ist drückend, der nahe an der
Mission gelegene, natürliche, große Teich wird von
allen als Fieberherd gemieden. Doch scheint es mir,
daß die Missionare anderer Stationen mehr Fieber
haben wie wir, und während die beiden benachbarten