delt werden, damit sich nicht unversehens das Bild
bloß möglichen vor dem, was einstweilen erst
trklichkeit wird, verschiebt: alle jene Ertragsziffern
belten für unser Land erst in dem Falle, daß zu
ur Weide das Wasser auch dort überall hinzutritt,
u von Natur keins offen vorhanden ist. Wird
n Wasser geschafft, d. h. betreten wir nach dieser
6 chtung hin nicht auch den Weg, auf dem unsere
nallschen Nachbarn mit so glänzendem Erfolge
zuter ähnlichen Verhältnissen, wie wir sie haben,
(aangehen, so bleiben alle jene Ertragsbilder eben
s#o Bilder. Ebensowenig, glaube ich, wird es über-
M sig sein, zu bemerken, daß kein verständiger
ebrusch daran denken kann, in wenigen Jahren und
wine zeltweilige Rückschläge, wie sie auch die Kap-
Ulonie zu verzeichnen hat, oder ohne eine weit-
ende Landverkaufspolitik und ohne systematisches
AKneinarbelten auf Futterreserven natürlicher und
S6 licher Art, das am letzten Ende uns vor-
chwebende Produktionsziel zu erreichen. Notwendig
* ist vor allen Dingen das eine: wir müssen
bewußt sein, daß wir es erreichen wollen!
und ene ebengenannten Artikel — Wolle, Mohair
Straußenfedern — sind vermöge ihres relativ
soiffben Transportgewichts, ihrer bequemen Ver-
un ng und ihres fast ausnahmslos glatten Ab-
der auf dem Welltmarkt, rationelle Produktions-
Feidüliniss vorausgesetzt, besonders für die über-
mit t" Ausfuhr geeignet. Etwas anders steht es
eie en Erzeugnissen der Rindviehzucht. Abgesehen
Rnd von Fleischextrakt und Häuten wertet das
o5 als Exportartikel mit seinem eigenen lebenden
* toten Flelschgewicht. An einen Export von
- üf, d. h. in diesem Falle gefrorenem
Kesch für die Zukunft Südwestafrikas zu denken,
i zwar möglich, denn sowohl die Frage der künst-
sendu Gefriervorrichtungen, als auch die der Ver-
eijt 26 und Verschiffung würden an sich, sobald
in ##e Verhältnisse eine Entwicklung des Betriebes
üb enligend aroßem Maßstabe gestatten, keine un-
worwindlichen Schwierigkeiten mochen — aber
beri man bei uns zunächst denken muß, ist doch,
st lebendes Schlachtvieh zu exportleren.
Deutsch-Neu-Guinra.
Die Beslrafung der Bill · Bili · Lente.
an * Bili-Bili-Leute wegen ihrer Teilnahme
26. berfall auf Friedrich - Wilhelmshafen am
zu bet 1904 (vgl. Kolontalblakt von 1904, S. 641)
O##berrofen, hatte der Polizeimelster Beyer im
e#m 1904 zwei Streifzüge in die Dörfer
ölerbo, Menessee, Signor und Kul unternommen.
dend m wurden 3 Bill-Bili-Leute getötet, 7 gesangen
der und mehrere Hütten und Kanoes zerstört.
Huce alzerliche Bezirkamimann, Regierungsrat
rdt in Frledrich -Wllhelmshafen, der schon
77
am 19. Juni v. Is. gegen die Bili-Bill-Leuie vor-
gegangen war (vgl. Kolonialblatt von 1905, S. 588),
berichtet nunmehr über weitere Maßregeln gegen die
Bili-Bill-Leute folgendes:
Nachdem ich bei der Anwesenheit des „Seestern“
im Juli 1905 den Schlupfwinkel der Bili-Bili-
Tamols an der Ray-Küste aufgesucht, jedoch nie-
manden zu Gesicht bekommen hatte, befahl ich den
dortigen Eingeborenen, den Bili-Bill -Leuten keine
Unterkunft zu gewähren. Sie sind diesem Befehle
nachgekommen, und die Bili-Bill -Leute haben sich
daraufhin an der Südseite der Gogolmündung
nledergelassen. Ich knüpfte mit ihnen Unterhand-
lungen an und forderte die Stellung von 15 Mann
für dreijährige Arbeit in Herbertshöhe. Sie zogen
die Verhandlungen hin und bedrängten in der
Zwischenzeit wiederum die Bewohner der ihrer
Niederlassung benachbarten Dörfer, so daß vielfache
Klagen an mich gerichtet wurden. Endlich be-
quemten sie sich dazu, mir 4 Leute anzubieten und
diese auch nach Friedrich-Wilhelmshafen zu schicken.
Ich hobe selbstverständlich dieses Anerbieten ab-
gelehnt, da seine Annahme, nach hiesigen Eingeborenen=
Anschauungen, Friedensschluß bedeutet hätte. Die
4 Leute habe ich zurückgeschickt mit der Erklärung,
ich würde demnächst die Feindseligkeiten fortsetzen.
Am 12. September 1905 bot sich hierzu Ge-
legenheit. Nach meiner Rückkehr aus den Bergen
ließ ich den Polizelmelster Frommund mit der in-
zwischen auf 20 Mann verstärkten Polizeitruppe
zurück, während ich mit meiner Begleitung am
Strande nach Friedrich-Wilhelmshafen zurückging.
Frommund erhielt den Auftrag, einen Strafzug
gegen die Bili-Bill-Niederlassung zu unternehmen.
Es gelang ihm diese zu überraschen. Bei dem sich
entspinnenden Gefecht wurden 9 Bill-Bili-Leute er-
schofsen. Ich habe nun wiederum den Friedensschluß
bei Stellung von 15 Leuten anbieten lassen, Ant-
wort ist noch nicht eingetroffen. Die Maraga-
Tamols sind vor Aufnahme der Bili-Bill-Leute
gewarnt. Letztere sollen sich jetzt in Banup bei
Jelso aufhalten.
Bericht des geschäftsführenden vizegouverneurs Berg
in Ponape üüber die Lage der am 2o. April 7995 durch
ben Uaifun betroßfenen stkarolinen.“)
Elne eigentliche Hungersnot unter den Eingebo-
renen selbst in den schlimmsten Tagen, der Zeit von
Mitte Juli bis Mitte September 1905, hat nicht
bestanden. Die Beschaffung von Nahrungsmitteln
macht täglich weitere Fortschritte; trotzdem bleten sich
sortwährend Leute zur Arbelt an. Mit Hilfe der
vermehrten Arbeitskräfte ist es gelungen, das Sekre-
tärhaus in Ponape fertigzustellen, die beiden steinernen
Molen auszubessern und zu erhöhen sowie den
Schuppen auf dem Kopfe der Hauptmole zu voll-
*) Vgl. Kolonialblatt 1905, S. 407, 457, 645—647.