enden. Sehr zu statten kommt auch die tellweise
Vernichtung des dichten Urwaldes durch den Taifun
und die darauf zurückzuführende Abnahme der
Regenmenge.
Der Motorschuner „Diana“ hat den Eingeborenen
der verwüsteten Inseln durch Verabfolgung von Reis
sowie von Axten und Buschmessern zum Kanubau
Hilfe gewähren können.
Inzwischen hat sich auch der Verbleib des ver-
mißten Missionars Snelling“) und der glelchzeitig
vermißten Personen aufgeklärt. Snelling verließ in
einem Boote, in welchem sich außer ihm noch acht
Erwachsene und ein Kind befanden, am 23. März
1905 Piherar. Das Boot trieb bei Truk vorüber,
ohne daß Land gesichtet wurde. Der Versuch, nach
Piherar zurückzukehren, mißlang, das Boot trieb 90
oder 93 Tage auf hoher See umher, ohne Land zu
erblicken, bis es endlich Anrepik in den Westkarolinen
erreichte. Von dort fuhr es mit Westwind nach
Oleal zurück. Hier erlag Snelling den furchtbaren
Entbehrungen und Anstrengungen, nachdem er noch
in seinen letzten Stunden von den dort ansässigen
Japanern gepflegt worden war. Drei andere Boots-
insassen und das Kind waren während der Fahrt
gestorben.
Entwaffnung der Pponape- Insulaner.
Über den Fortgang der Entwaffnung der Ein-
geborenen berichtet der geschäftsführende Vize-
gouverneur Berg im Anschluß an selnen im Kolonial-
blatt von 1905, Seite 647, veröffentlichten Bericht:
In meinen letzten Berichten über die friedliche
und allmähliche Entwaffnung in Ponape hatte ich
darauf hingewiesen, daß diese seit Mitte Juli mehr
und mehr stocke, nicht allein wegen der verringerten
Vorräte, sondern auch als Folge verschiedener
Gerüchte, für deren Richtigkeit dem mißtrauischen
Teile der Eingeborenen die Ankunft eines Kriegs-
schifes zu einem so ungewöhnlichen Zeitpunkte,
wie Mitte Juli, als deutlicher Beweis erscheinen
konnte.
Nachdem abgeliefert waren:
vom 14. bis 31. Mal: 51 Gewehre, 146 Patronen,
im Juni: 1139 1377 -
vom 1. bls 16. Juli: 66
Kamen nur ein:
vom 16. bis 31. Juli: 25 Gewehre, 139 Patronen,
im August: 28 - 149 -
vom 1. bis 24. Septbr.: 7 - 61 -
Für den 25. September hatte ich nach dem
ruhigen Zuwarten, welches den mißtrauischen
Elementen gegenüber erforderlich war, die Ober-
270 -
häuptlinge zu einer Versammlung mit anschließender
Bewirtung einberufen, in welcher ich insbesondere
das Gerücht, die Regierung beabsichtige, erst die
Waffen abzunehmen und dann über die Ponape-
*) Ugl. Deutsches Kolonialblatt 1905, S. 646.
78
Leute herzufallen, in jeder möglichen Art zu ent-
kräften hatte, unter wiederholter Betonung, daß ich
mit keiner meiner Beweisführungen einschüchtern,
sondern nur über die Sinnlosigkeit des Geredes
aufklären wolle. Über die Zahl der noch in ihren
Landschaften vorhandenen Gewehre befragt, ver-
sicherten die Oberhäuptlinge mit Bestimmtheit, daß
der größte Teil abgeliefert und nur noch verhältnis-
mäßig wenige Waffen zurückgeblieben wären, auf
deren Abgabe sie hinwirken würden.
Die gewünschte Folge trat in erfreulicher Weise
ein. Es wurden gebracht:
vom 25. bis 30. Septbr.: 19 Gewehre, 190 Patronen,
im Oktober: 5 681 -
vom 1. bis 14. Novbr.: 9 - 106 -
Die Gesamtzahl beträgt bisher 423 Gewehre
und 3119 Patronen. Sie stellt sich bereits als
eine außerordentlich hohe dar, denn es kommt nahezu
auf jeden siebenten Kopf der eingeborenen Gesamt-
bevölkerung ein Gewehr.
Der Ponape-Mann hat Freude an seiner Wasse
und ihrer Handhabung. So kommt es auch, da
viele Leute vor Ablieferung der Gewehre, gewisser'
maßen zum Abschied, noch eine größere Zahl Patronen
daraus verschossen haben. Noch vor einem Jahre,
vor der Truk-Entwaffnung, wäre von dem selbst
bewußten Eingeborenen das Ansinnen, seine Waffen
herzugeben, nicht viel anders als ein Scherz auf'
genommen worden.
Der Rest der Gewehre scheint recht gering zu
sein; ich lasse sie ohne übereilung einzeln heraus-
holen. Für die Landschaft Kitl habe ich diese Auf-
gabe dem noch auf Rieisen befindlichen Häuptling
Henry Nanpei aufgespart.
Die Entwaffnung wird in 2 bis 3 Monaten
als beendet anzusehen sein.
Aus dem Bereiche der Missionen und
der Antishlaverei-Bewegung.
Über die Tätigkeit der katholischen Mission u#
Kamerun im verflossenen Jahre wird in den
Januarheft der Zeitschrift „Die katholischen Missionen
— wie folgt — berlchtet: »
EiaJahkistverflosseafeitderGrrlchtunng
UpvstvllscheuVlkarithuabderErnenauangsr.
BietersznmApoftolifchenBikar.DasHauptereisa
bildete natürlich der feierliche Einzug des Blschos
am 3. März 1905 in seine Residenzstadt Duala-
An der Landungsbrücke begrüßten ihn die Behör
Groß war der Jubel der Katholiken, den vereh 6
Oberhirten wieder in ihrer Mitte zu sehen. “b“t
hübsche Peter und Paulskathedrale prangte im 8
schmuck. Schon wenige Tage nach seiner Ankur
trat der Bischof die Visitationsreise nach den an tt
fünf Hauptstationen an. Überall, namentlich ###,
in Kribi, seiner alten Pfarrel, wurde ihm ein fes