Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

lcher Empfan 
g zu teil. In Duala hatte sich die 
Vor der Katholfken auf 700 vermehrt; gegen 300 
#echumenen harren der Taufe. Die Kirche von 
bi erhielt im vorigen Jahre einen 18 m hohen 
botsschen Turm. Aus einem Blumenkelch ragt hoch 
8 das Kreuz, vier große Drachenköpfe zieren als 
— die Ecken. Fenster und Schallöcher 
den mit Ornamenten geschmückt, so daß der Turm 
Gotteshause und der ganzen Station zur Zierde 
Hrcht. Groß-Batanga entwickelt sich langsam. Im 
Eune des verflossenen Jahres sind 61 Taufen von 
# achsenen, 45 Erstkommunionen und Firmungen 
verzeichnen. Der Aufschwung der Station machte 
irh Bau einer Kirche und Schule notwendig. Mit 
ß en ist bereits begonnen. Auch bietet sich Aus- 
ctt, unter den Mabea demnächst eine Schule zu 
den en. 26 Stunden von Engelberg plant man 
agleichen die Errichtung einer neuen Station. 
bachen besitzt die Mission zur Zeit sieben; dazu 
brühen sechs Kapellen. 15 Priester, 25 Lalen- 
tei r und 18 Pallottiner-Missionsschwestern ver- 
a en sich auf die verschiedenen Stationen. Leider 
un fich mehrere Patres krankheltshalber gezwungen, 
uch Europa zurückzukehren; dafür erhielt die Mission 
SSh atres und Brüdern und namentlich an 
Za western während des Jahres neuen Zuzug. Die 
B der Katholilen beläuft sich auf 4500 Seelen. 
n niee befinden sich gegen 1000 Katechumenen 
zweijährigen Vorbereitung. 
auch chulen bestehen in allen Hauptstationen und 
gam, auf einigen der umliegenden Dörfer. Im 
Enten erhalten über 1600 Kinder Unterricht und 
Hhung. Übeer die Hälfte derselben muß von der 
gend on gekleidet und ernährt werden. Ein drin- 
Iboch Bedürfnis für die roschere Entwicklung des 
Verckiates ist die Errichtung eines Katechstenseminars. 
us wurden zu diesem Zwecke der Mission 10 ha 
fönmilbaren Landes in den Bergen bei Viktoria ge- 
#et- Doch fehlen zum Bau noch die nötigen 
aij Der Voranschlag der Kosten beläuft sich 
weche 2 00o Mark. Man gedenkt 60 bis 70 ge- 
Aue Schüler aufzunehmen und sie in dreijährigem 
als Katechlsten heranzubilden. 
ern Begabung fehlt es im allgemeinen der 
zana uner Jugend nicht, wohl aber, da keln Schul- 
d# # . 2 on Fleiß und Ausdauer. 
l ann Güte un elohnung i An- 
gihos ausüben. 0 us ei hr 
fes. . Ausdauer und Gehorsam gilt das Weihnachts- 
der S e nach der größeren oder geringeren Zahl 
oder chulverscumnisse werden die Schüler mit mehr 
teg voeniger Gaben bedacht. Dieser siltliche Gerichts- 
Ke nesehtt denn auch seine Wirkung auf das Herz 
di enkründer nicht. An die Preisvertellung reiht 
a eihnachtsspiel. In einer Talsohle bei 
#twird von Palmzweigen eine Bühne errichtet. 
b#denb atralisch lagern sich die Zuschauer an den 
6 erllegenden Abhängen. Kaum ist die Sonne 
hr verschwunden, da erhellen Lampen und 
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Als der große Preistag für. 
  
Lämpchen die Bühne. Die schwarzen Hirten leben 
sich so in ihre Rolle hinein, als vernähmen sie selbst 
die Engelsbotschaft auf Bekhlehems Flur. Passende 
Lieder wechseln mit den Szenen. Lautlos folgt die 
erstaunte Menge dem Spiel, und wenn dann die 
letzten Klänge verhallen, so hört man allenthalben: 
„O diese Weißen, das war ja kein Spiel, wie man 
—* vorher sagte, das war wahrhaftig eine Kirchen- 
ier!“ 
Üüber den Bau und die Einweihung der katholischen 
Kirche in Apia entnehmen wir dem Januarheft von 
„Kreuz und Charitas“ folgendes: 
Volle 20 Jahre lang wurde an dem Gottes- 
hause gebaut. Was am meisten Schwierigkeiten bot, 
war das Finden und Herbeischaffen der Steine und 
des Kalkes. Um den letzteren zu beschaffen, boten 
zuweilen die Einwohner dieses oder jenes Dorfes 
ihre vereinigten Kräfte auf. Männer und Jünglinge 
begaben sich dann zu den Meeresriffen und brachten 
ganze Schiffsladungen von Korallenblöcken. Doch 
das genügte nicht; die starken Eingeborenen zogen 
hinaus in den Wald, schlugen Holz, brachten das- 
selbe auf den Bauplatz und blieben oft 2 bis 3 Tage 
um den Kalk zu brennen. Gewiß war dies eine. 
anstrengende Arbeit, wobei manch dicker Schweiß- 
tropfen zur Erde niederrann. 
Bald waren es Mangel an Hilfsmitteln, bald 
schlechte Witterung, die einen unfreiwilligen Auf- 
schub der Arbelt brachten. In den ersten Jahren 
leitete der leider zu früh verschiedene und allgemein 
betrauerte Pater Didier mit Eifer und Talent die 
Arbeiten. Ein verhängnisvolles Schicksal erreichte 
ihn. In den kräftigsten Lebensjahren fand er einen 
aihen Tod auf dem Meere, als er nach vollbrachter 
Missionsreise auf einem kleinen Segelschiff von den 
Inseln Toelau (300 Meilen von Apia entfernt) 
heimkehrte. Wäre der Dahingeschiedene nicht so früh 
einer Wirksamkeit entrissen worden, so würde die 
Vollendung der Kirche früher zustande gekommen 
sein. Gar manches, das jetzt nur halb und halb 
seinem Plane entspricht oder auch garnicht aus- 
geführt werden konnte, würde sich am richtigen 
Platze befinden, wenn die göttliche Vorsehung es nicht 
anders beschlossen hätte. So sprechen jene Missionare, 
die den unternehmenden, gelstvollen Pater noch ge- 
kannt haben. 
Mit neuem Eifer wurden während der zwel 
letzten Jahre die Arbeiten an der Kirche wieder 
aufgenommen, und als es einmal hieß, daß in 
wenigen Wochen die Einweihung stattfinde, da 
herrschte überall Freude und Begeisterung. Vor 
Monaten schon hatten die Häuptlinge Besprechungen 
und Versammlungen gehalten bei den Missionaren 
und hatten ihre Maßregeln getroffen, um dem Feste 
in jeder Beziehung einen glücklichen Erfolg zu sichern. 
Ganz Samoa sollte an diesem Tage herbelellen — 
hatten sie gesagt — nämlich die Bewohner von 
Upolu, Savait und Tutuila. Viele Samoaner, die 
  
  
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