sich in Toga und Viti (Fidjl) aufhielten, trafen auch
zur rechten Zeit ein. Den katholischen Leuten des
Apia-Bezirkes, genannt Tuamasaga, fiel die Aufgabe
zu, die Festteilnehmer zu empfangen und zu bewirten,
was dann auch ausgeführt wurde zum Lobe der
Gastgeber und zur größten Befriedigung der Gäste.
Diese letztern waren nach Zahl und Dorfreihe in
den verschiedenen Weilern des Tuamasaga-Distriktes
untergebracht, von wo aus dieselben sich leicht nach
der Stadt begeben konnten. Wohl selten faßte die
Stadt Apia eine solche Volksmenge in ihren Straßen,
wie in jenen Tagen. «
Am Tage vor dem Feste hatten die verschiedenen
Schulen ihre Sammlung und Vorstellungen. In
langen Relhen kamen die Mädchen der zahlreichen
Schwesternschulen auf dem Festplatze an. Jede
Schule erschien in eigener Farbe und Kostüm, wos
einen sehr interessanten Eindruck machte. Sie alle
brachten ein Scherflein für die Kirche, worauf sie
der Landessitte gemäß mit Gesang und Tanz den
freudigen Tag priesen. Auch die Knabenschulen
waren vertreten und wetteiferten miteinander, welche
unter ihnen den Kranz erringe für die beste Leistung
in ihren üblichen Splelen und Belufligungen.
Der eigentliche Festtag verlief glänzend, die Kirche
stand in ihrem schönsten Schmucke da; die meisten
Beamten der Stadt hatten sich eingefunden. In
der ersten Reihe sah man den deutschen Gouverneur
Dr. Solf, sowie auch den Kommandeur Moore,
Gouverneur von Tutuila, der durch seine Gegenwart
allen Gönnern der Mission seine freundliche Ge-
sinnung und seine Sympathie für die Missionare
und die Katholiken Samoas an den Tag legte.
Daß der fromme Könilg Mataafa mit seinen
Häuptlingen zugegen war, bedarf kaum einer Er-
wähnung. «
Die Zeremonie wurde vollzogen von dem hochw.
Herrn Bischof Vidal von Viti, umgeben von allen
Missionaren Samoas. Das geräumige Gotteshaus
war während der feierlichen Pontifikalmesse überfüllt.
Unter der Leitung Pater Ginsbachs wurde von den
Knaben und Mädchen der hiesigen Mission eine
Messe von Perofi gesungen. Der fromme und er-
hebende Gesang des großen Meisters wurde so treu
wiedergegeben, daß der Belfall und die Freude all-
gemein waren. Ein besonderer Kranz der An-
erkennung möge hier dem Pater Ginsbach gebracht
werden für sein Talent und für die Ausdauer und
mühevolle Hingabe, mit welcher er die Gesänge ein-
übte. In drei Sprachen wurde den Anwesenden
der Zweck und die Feier des Tages erklärt.
Nach dem Gottesdienste spielte die Fanfare von
Tutuila, welche in Begleitung des Gouverneurs
gekommen war, einige Stücke zur großen Freude
der Samoaner, die bis dahin selten eine gute Musik
gehört hatten. Am Nachmittag des Festtages begab
sich die Volksmenge nach Mulinuu, um den „Talolos“
bel#zuwohnen. Talolos nennt man hier die Übergabe
von allerlei Geschenken in Lebensmitteln, ganz be-
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sonders an gebratenen Schweinen. Bei allen fest-
lichen Gelegenheiten sind diese Talolos Gebrauch bei
den Eingeborenen. Bald waren in verschiedenen
Haufen Hunderte von Schweinen aufgetürmt, da-
zwischen kamen Fische, Taro, gesalzenes Ochsensteisch
usw. Alles dieses wurde unter die Gäste vertellt.
Wenn man an die Masse der geschlachteten Tiere
denkt, die in jenen Tagen in Mulinun, wie in den
Dörfern den Eingeborenen verabreicht wurden, so
möchte man fast sagen, daß die Samoaner es machen
wollten, wie König Salomon bei der Tempelein“
weihung in Jerusalem. Zwar hatten die Samoaner
keine Schafe und Rinder, dafür aber gaben sie das
einzige, was sie geben konnten — Schweine — und
diese sind in den Augen der Samoaner keine
Kleinigkeit.
So verlief der Tag der Einweihung unserer
Kathedrale, welcher ohne Zwelfel einer der schönsten
Tage sein wird in den Annalen der Mission von
Samoa.
Aus fremden Kolonien und
Produhktionsgebieken.
Einfuhrzölle für Fleisch und Schlachtvieh in der
Oranjestuß--Rolonie.
In der Oranjefluß-Kolonie sind jetzt bei der
Einfuhr von frischem, gekühltem und gefrorenem
Fleisch sowie von Schlachtvieh in gleicher Weise wie
in Natal die im Zolltarif für den Südafrikanischer
Zollverein dafür festgesetzten Zölle zu entrichten
deren Erhebung auf Grund des Artikels XIII des
Zollvereinigungsvertrages zwischen den britischen
Kolonten in Südafrika einfiweilen ausgesetzt wor-
Die betreffenden Nummern des Vereinszolltaris
lauten:
Nr. 3: Tiere:
a) Rindvieh zum Schlachten, das T
1 Pfd. Sterl. 10 Schill.
b) Schafe zum Schlachten, dos Stück
6 Schill. (ogl. Art. XIII des Vertrages).
Fleisch, einschl. Schweineschmalz, Feite
Suppen und andere ähnliche als Nah,
rungsmittel gebrauchte Stofee, jedoch mn
Ausnahme von Extrakten, Essenzen un
Talg (vgl. Art. XIT des Vertrages), dab
Pfund 1 Pence.
Nr. 28:
Rautschukpflanzungen in den englischen Nolonten=
Ein Artikel in der englischen Zeitun „Finanche-
and Bullionist“ vom 2. #hen # 36 gibt r*-l
Überblick über das Geschäft in Aktien von Kautschn
pflanzgesellschaften an der Londoner Börse währen
des verflossenen Jahres und über die für Pflah
kautschuk während desselben Zeitraums erzlelten Prai