Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

Staatsbauten. 
Die Ausgaben für Wege= und Brückenbau be- 
laufen sich auf 1041 K. 
Von der Eisenbahn Freetown — Bailma waren 
am 31. Dezember 1904 142 Meilen dem Verkehr 
übergeben. Die Einnahmen betrugen 35 642 K. 
Das rollende Material bestand aus 54 Personen- 
wagen, 103 Güterwagen und 18 Lokomotiven. Die 
Bauarbelten (Ausgabe: 40 097 #) wurden elfrig 
fortgesetzt; Ende 1904 war man schon mit Erd- 
arbeiten bei Bailma, dem Endpunkte der Bahn, 
beschäftigt. Juli 1905 sollte die Bahn fertiggestellt 
sein. Schon 1904 zeigte sich der außerordentlich 
günstige Einfluß der Bahnanlage auf die Belebung 
des Handels. 
Militär= und Polizeitruppe. 
Die Stärke der „Imperial Garrison“ betrug 
121 Offiziere sowie 2346 Unteroffiziere und Mann- 
schaften; die Stärke des von der Colony unter- 
haltenen Sierra Leone Bataillon der West African 
Frontier Force 17 Offiziere und 527 Mann. 
Die Polizeitruppe zählte 252 eingeborene Unter- 
offtziere und Mannschaften unter einem europischen 
Superintendant und einem Inspektor. Für sie 
wurden 8499 2 ausgegeben. « 
NeueBaumwollipluneveienimBeziptvonManchesiep. 
FüramerikanischeBaumwollesindimJahreIOos 
im Bezirk von Manchester 8 Spinnereien mit 
240 000 Spindeln in Betrieb gesetzt. 
Im Bau sind begriffen und mehr oder weniger 
der Vollendung nahe: 27 Spinnerelen mit 2 260 000 
Spindeln. 
Für ägyptische Baumwolle sind im Jahre 1905 
7 Spinnereien mit 540 000 Spindeln in Be- 
trieb gesetzt. 
7 Spinnereien mit 610 000 Spindeln sind 
tellwelse fertig und im Betriebe. 17 Spinnereien 
mit 1 685 000 Spindeln sind im Bau begriffen. 
Wenn alle diese Spinnereien im Gange sind, 
werden nahezu 5½ Millionen Spindeln mehr laufen 
als Anfang 1905. Vier weitere Spinnereien sollen 
in den nächsten Monaten gebaut werden. 
Wenn man bedenkt, daß die Gesamtanzohl der 
Baumwollspmdeln Frankreichs 6 150 000 Spindeln, 
Deutschlands 8 882 000 Spindeln beträgt, so er- 
halten vorstehende Zahlen eine besondere Bedeutung. 
(Nach einem Berichte des Kais. Konsulats in Manchester.) 
Baumwollenanbau Britisch--Indiens für die 
Jaison 7905/0 
Das am 15. Februar d. Is. veröffentlichte 
Schluß Generalmemorandum der oftindischen Re- 
gierung über den Baumwollenanbau Britisch-Indiens 
für die Saison 1905/06 vereinigt die bis zum 
204 
  
1. Februar d. Is. eingegangenen Berichte der ein- 
zelnen Provinzen. #. 
In britischen Gebiete sind etwa 13 804 000 Acres 
gegen 18 104 600 Acres zu dem gleichen Zeltpunkt 
des Vorjahres mit Baumwolle bepflanzt. Wenn 
dies auch eine Zunahme von 5,8 v. H. in sich schließt, 
so bliebe doch der Ertrag, der auf 2 244 000 Ballen 
geschätzt wird, hinter demjenigen des Vorjahres um 
nahezu 16 v. H. zurück. 
Für die Emgeborenen-Staaten wird die Anbau- 
fläche auf 6 607 000 Acres angegeben. Der Rück- 
gang des Areals beträgt gegenüber dem gleichen 
Zeltpunkte des Vorjahrs nahezu 3 v. H., dagegen 
wird die Ertragsverminderung auf 18,2 v. H. 
geschätzt. 
Das gesamte, mit Baumwolle bestandene Areal 
aller Territorien beträgt für die Saison 1905/06 
20 411 000 Acres und zeigt somit gegenüber dem 
Vorjahre eine Zunahme um 2,5 v. H., dagegen 
wird der Ertrag auf 8 240 000 Ballen gegen etwa 
3 818 000 Ballen, also um 15 v. H. niedriger, 
geschãtzt. 
Im einzelnen lauten die Berichte über die ver- 
schiedenen Provinzen folgendermaßen. Die dem 
Namen der Provinz in Klammer beigefügte Zahl 
gibt den Prozentsatz an, mit welchem die betreffende 
Provinz gewöhnlich an der Gesamtbaumwollernte 
Britisch-Indiens beteiligt ist. 
In den Britischen Distrilten von Bombay 
(25,9 v. H.) wird das für die Früh= und die Spät- 
ernte bebaute Areal auf 3 495 000 Acres angegeben, 
das sind für 107 000 Acres oder 3 v. H. mehr als 
zu dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die 
Eingeborenen-Staaten, außer Baroda, weisen eine 
Anbaufläche von 1 883 000 Acres gegen 1 926 000 
Acres, also 2 v. H. weniger als im verflossenen 
Jahre, auf. Die Ernte steht m Gujarat und Khandesh 
vorzüglich, litt indessen am Ende der Saison unter 
dem Mangel an Regen. In Deccan und Karnatak 
waren die Regen sehr spärlich und an manchen 
Stellen verdorrten die Pflanzen. Diejenigen, die 
die Dürre überstonden, ergaben nur einen geringen 
Ertrag. Das Ergebnis wird auf 540 000 Ballen 
in den brutschen Distrikten und auf 388 000 Ballen 
in den Eingeborenen-Staaten geschätzt gegen 8345 000 
und 352 000 Ballen im Vorjahre. 
Der Eingeborenen-Staat Baroda weist 730 000 
Acres mit Baumwolle besäter Fläche gegen 641 000 
Acres im verflossenen Jahre auf, also 14 v. H. mehr. 
Der Ertrag wird auf 189 000 Ballen gegen 99 000, 
also 91 v. H. mehr als im Vorjahre, angegeben. 
Sind (1,3 v. H.) meldete am 1. Fedruar eine 
Anbaufläche von 265 000 Acres gegen 221 000 Acres 
zu dem gleichen Zeltpunkt des Vorjahres. Der Zu- 
wachs um 20 v. H. ist der günstigen Bewässerung 
zuzuschreiben, indessen litt die Saat sehr unter dem 
obolllworm“. Der Gesamtertrag wird denn auch 
nur auf 79 000 Ballen gegen 97 000 Ballen im 
Vorjahre, also um 18 v. H. geringer, geschätzt.
	        
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