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wesentliche Anstände handelt, schriftlich dem europälschen Schulvorstand gegenüber zu tun. Un-
welemiche Beanstandungen können auch mündlich bei dem betreffenden europälschen Schulvorstand ange-
racht werden.
10. Der Gouverneur bzw. sein Stellvertreter oder Beauftragter hält jeweils am Ende des Schul-
jahres Prüfungen der ozur Gewährung von Beihilfen angemeldeten Missionsschulen ab, durch welche fest-
gestellt werden soll, die Lehrer das im Lehrplane gesetzte Ziel erreicht haben. Bei Mäödchenschulen,
in welchen nachweisbar Handarbeitsunterricht erteilt wird, werden die Anforderungen entsprechend der
geringeren Stundenzahl geringer gestellt.
Lome, den 2. Februar 1906.
Der Gouverneur.
Graf Zech.
Anlage zur Schulordnung vom 2. Februar 1906.
Lehrplan.
1. Kurs:
1. Lesen und Schreiben der deutschen Sprache in lateinischen oder deutschen Schrifteichen.
Schreiben und Lesen sämtlicher Sprachlaute und ihrer Verbindungen. Abschreiben der Druck= und
Shretöschrift. Nachschreiben vorgesprochener lleiner einfacher Wörter. Nachschreiben derselben aus
dem Gedächtn
2. — der Gegenstände im Schulzimmer und der Körpertelle im Deutschen.
3. Rechnen im Zahlenkreis 1 bis 20.
4. Singen: Auswendiglernen und Einüben von zwel deutschen Liedern.
2. Kurs:
1. Lesen in deutscher und lateinischer Druckschrift.
2. Schreiben: Abschreiben aus dem Lesebuch. (Deutsch= oder Lateinschrift). Nachschreiben
von kleinen Sätzen.
3. Grammatik: Anfangsgründe der Formenlehre, Sätzebllden mündlich. (Was tut, wie ist, was
ist das Ding?)
"- Rechnen im Zahlenkreis von 1 bis 100. Feste Einübung des kleinen Einmaleins.
Singen: Auswendiglernen und Einüben von zwei weiteren deutschen Liedern; Wiederholung
der im r Kurs erlernten Lieder. "
8. Kurs:
1. Lesen: Erzielen einer größeren Lesefertigkeit in lateinischer und deutscher Druckschrift. Be-
achtung der ahzeihen. Lesen in der noch nicht erlernten Schreibschrift. Auswendiglernen kleiner Denk-
und Sinnsprüche.
« 2. Schreiben: Erlernung der deutschen Schreibschrift, falls noch nicht geschehen. Abschreiben
aus dem Lesebuch; Bilden von kleinen Sätzen mündlich und Niederschreiben derselben. Niederschreiben
gelernter Denk= und Sinnsprüche.
3. Grammatik: Fortsetzung der einfachen Formenlehre.
4. Rechnen im Zahlenkreis 1 bis 1000. Das wichtigste aus der deutschen Maß- Münz= und
Vewichrechmung sowei, Frübe= noch nicht berücksichtigt.
5. Helmatkun Himmelsgegenden, das Schulhaus und seine nächste Umgebung, der Schulort
und seine Umgebung. vi. Landschaft. Einführung in die Landeskunde von Tog
6. Singen: Auswendiglernen und Einüben von zwei weiteren — diebern; Wiederholung
der früher erlernien Lieder.
4. Kurs:
Lesen: Steigerung der Lesefertigkeit in deutscher und latelnischer Ducshrift. Übersetzen
deutscher in Ephe und umgelehrt. Auswendiglernen von vaterländischen Gedichten
Schreiben: Fehlerfreies Abschreiben, Auswendiglernen und Niederschreiben ileiner Lesestũcke
Kurze ichenid Wiedergabe des Inhalts von Lesestücken nach vorhergegangener Erklärung. Gegen Ende
des Schuljahres Anfertigung kleiner Aufsätze und Briefe.
2 Grammatik: Abschluß der Formenlehre. Anfüngsgründe der Saplehre.
Rechnen: Fortgesetzte Übung der deutschen Maß-, Gewichts= und Münz-Rechnung. Leichtere
sn
Obrickelt 5. Geschichte von Togo. Die lebenden Mitglieder des Kaiserhauses. Pflichten gegenüber der
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