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und niedrig von ovaler Form. Eine kleine, schräg
nach außen verlaufende Offnung in der Wand dient
zur Verrichtung der Notdurft. Um Lebensmittel
vor Ratten und Amelsen geschützt aufbewahren zu
können, sind in die rückwärtige Wand gemauerte
Vorratsräume eingelassen, die auf tönernen Füßen
ruhen. In einer Hütte wohnen bis zu 7 Personen.
Als Kornkammern dienen die in Afrika sehr verbreiteten,
länglich runden, in der Mitte ausgebauchten Tonge-
fäße von etwa 3 m Höhe, die mit einem Grasdach
bedeckt find. In den näher nach dem Benue zu
gelegenen Ländern wie in Nama, Atschoka, Galla
sind die Häuser schon nach Haussaart bequemer ge-
baut und mit Mattenzäunen umgeben.
Die Feldarbelt liegt überall den Weibern ob.
Holzschnitzerei wird in Bekom, Bansso und den
Bafumlandschaften betrieben. In Kentu, Dumbo,
den Tukumländern, Ndoro usw. ist sie unbekannt.
Eisenschmelzhütten gibt es in Babungo, Bekom,
Oku. Das gewonnene Eisen wird zu Schwertern,
Speeren, Messern, Erdhacken verarbeitet; in die
übrigen Länder wird das Elsen durch Haussas
eingeführt und wle oben verarbeitet.
In Bekom, Oku, Bansso, Kambo ist Kola ein
Haupthandelsartikel. Hauptzentrum für den Kola-
handel aus Bekom, Oku, Bansso ist Bafum und Bum,
für Kola aus Kambo: Kentu.
Die Tukumlandschaften tauschen Palmöl gegen
Kola in Kambo um. Einzelne Stämme, wie Kodja,
Kentu und einige Bafumorte gewinnen auch Gummi;
die meisten aber überlassen das Gummigeschäft den
Haussas. Auch Elefanten werden meist von Haussa-
jägern erlegt, die gewöhnlich einen Elfenbeinzahn an den
Häuptling des betreffenden Jagdgeblets abgeben
müssen. Die Eingeborenen von Mambila und Kambo,
wahrscheinlich auch Banssos jagen selbst auf Elefanten,
die meist in Gruben gefungen werden. In politischer
Beziehung unterscheiden sich die Hochlandsstämme
sehr wesentlich von den übrigen Stämmen. Eestere,
wie Bekom, Bansso, Oku bilden politisch geeinte,
kräftige Staatswesen unter mächtigen Häuptlingen.
Sie haben die angrenzenden, schwächeren Stämme
in sich aufgesogen. So hat sich zum Beispiel Bansso
die Landschaften Nko, Djoti und Bebem unter-
worfen. Dagegen find die Stämme der Übergangs-
und Tlefländer sämtlich in zahlreiche, voneinander
unabhängige, häufig unter sich feindselige Land-
schaften getellt. Solche Zersplitterung finden wir
besonders in Bafum und Tukum. Inm letzteren Lande
liegt fast jedes Dorf mit dem anderen in Kampf.
Diese Uneinigkeit erklärt auch, daß die Tukums
iden Einfällen der Fulbes, die seit etwa 20 Jahren
bis in die neueste Zelt stattfanden, so wenig Wider=
stand entgegensetzten. Die letzten Einfälle der Fulbes
aus Gaschaka fanden statt: Oktober 1904 in Adiri:
November 1904 in Kodja und Tukum, Januar 1905
in Bogu. Von letzterem Ort zogen die Fulbes wieder
ab, weil sie von dem Krieg der Station in Bekom
hörten. Ein neuer Einfall der Fulbes aus Gaschaka
ist nach Mitteilung des Engländers Taylor kurz
nachdem ich das dortige Gebiet verlassen, Anfang
November dieses Jahres nach Gallea unternommen.
Die früher sehr volkreichen Landschaften Dumbo
und Kentu unterlagen vor 12 Jahren im Kampfe
gegen die vereinigten Fulbeheere von Bakundt und
Gaschaka und sind heute nur noch schwache Stämme
unter einflußlosen Häuptlingen. Die Furcht vor
den Elnfällen der Fulbes hatte die Eingeborenen ver-
anlaßt, ihre Orte in die Berge und auf einzelne
hohe Hügel zu verlegen. Viele von ihnen erklärten
sich, als ihnen mitgeteilt wurde, daß die Einfälle
der Fulbes von jetzt an aufhören würden, mit Freuden
bereit, ihre Dörfer wieder in die fruchtbare Ebene
zu verlegen.
Es spricht für die Zählgkeit der Eingeborenen
und den Reichtum des Landes, daß es trotz dieser
vieljährigen Räuberelen noch immer eine zahlreiche
Bevölkerung und wohlhabende Orte gibt.
Die Bevölkerung des Grenzdrelecks, das im
Westen und Norden an die Britische Grenze reicht,
im Süden von Bafut, Babanki uud Babungo, im
Osten von den Kamkamstämmen und dem Gebiet
von Gaschaka begrenzt wird, beträgt etwa eine halbe
Million Menschen. (Toaylor schätzt sie auf eine
Million.)
Die Bevölkerungszahl der einzelnen Stämme
beträgt nach ungefährer Schätzung:
Bekonn 105000 bis 20000
6000
Oku
Bansso 50000 bis 60000
Baschungle, Esob 5000 bis 80002
Kambboo 40000 n. Toylor
Basum 50000 bis 60000
Mambila
Dumbo 2000
Kentu . 2000
Afssa 80o00
Bebe-Kati und Gato 2000?
uku 60000
.Metscho 2000 bis 3000
Ndora (Galea) 3000 bis 5000
in11 2000 bis 83000
Bussu 3000)
An ausfuhrfähigen Produkten ist in erster
Linie Gummi zu. nennen, und zwar kommt sowohl
der Gummibaum (nach Taylor Castilloa), als die
Landolphla-Llane vor. Gumm befindet sich besonders
im Walde zwischen Abu und Bafut, in den Bafum-
landschaften NMdum, Munka, Koschin; in den Gebieien
nördlich des Katsenaflusses (Bafung, Matsche, Dodscht)
in Kambo, Mambila, in den Tukumländern Ko,
Kodja, Berabe sowie in den Wäldern zwischen Kentu
und Tusso, in den Orten am Dongafluß Sama,
Gallea, Nama, Atschoku. ·
Kola wächst in allen Hochgebirgsländern, be-
sonders in Bansso, Bekom, Kambu ferner in Bogu.
Der Kolabaum wird auch in vielen Gegenden von
den Eingeborenen angepflanzt.