Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

offiziere Eyber und Leuchter, die Gefreiten 
Judkowlack und Plepenburg sowie die Reiter 
Weber und Freund. 
  
Mit Heimatsurlaub infolge Verwundung oder 
Erkrankung sind am 20. April 1906 in Hamburg 
eingetroffen: Major v. Lengerke, Hauptmann 
Pfeffer, die Oberleutnants Frhr. v. Elverfeldt, 
Sallwürk v. Wenzelstein und v. Sydow, die 
Leutnants v. Reese, v. Gersdorff, v. Detten, 
Jaeschke und Ebeling sowie ein Reiter. 
  
Deutsch-Ueu- Guine. 
Der Regierungsarzt Dr. Runge hat am 
25. April von Genua die Ausreise nach Neu-Guinea 
angetreten. 
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Patriotische Gaben. 
Für die zur Zeit in Südwestafrika zur Nieder- 
werfung des Aufstandes befehligten Truppen find 
weiterhin folgende freiwillige Gaben eingegangen, 
für welche hiermit nochmals der Dank deß Ober- 
kommandos ausgesprochen wird: 
1. Von der Untertertia der Augusta-Viktoria- 
Schule, Berlin, durch Vermittlung der Ordinaria 
dieser Klasse, Fräulein A. Scott-Prestow, 54 Mk. 
4. Von dem Kriegerverein Mondelingen, Gemeinde 
Reichersberg, 12,10 Mk. 
4. Von der Abtellung Essen der Deutschen Ko- 
lonlalgesellschaft 10,10 Mk. 
. Von der Flrma Türk & Pabst in Frankfurt a. M. 
100 Kartons, jeder enthaltend 12 halbe Tuben 
kondenfierte Milch; 100 Kartons, jeder ent- 
haltend 12 halbe Tuben feinsten Tafelferf. 
. Von dem Vaterländischen Frauen-Verein in 
Rathenow eine Anzahl Strümpfe und Puls- 
wärmer. 
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aus den deutschen Schuhgebieten. 
(Wbruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur urit Quellenangabe gestattet.) 
  
Deulfsch · Bltafrika. 
Die Waldwlertschaft in Deutsch · Ostajrita. 
Der Kaiserliche Oberförster Eckert berichtet 
darüber folgendes: 
Während gewisse afrikanische Waldprodukte, als 
Kautschuk, Gerbstoffe, Faserstoffe u. a. schon seit 
längerer Zeit auf dem europälschen und außer- 
europäüschen Markt Absatz finden, hat sich das Haupt- 
produkt „Holz“ erst in jüngerer Zeit Eingang da- 
selbst verschafft. Die Nachfrage erstreckt sich im 
besonderen auf feineres Bau= und Möbelholz, auf 
Zlerhölzer, Eisenbahnschwellen, Grubenhölzer u. a. m. 
Absatzgebiete kommen vermöge der günstigen 
geOstafrikas zum Weltmarkt nicht etwa nur 
Deutschland und England in Betracht, sondern vor 
allem auch Südafrika, Zanzibar, Kleinasien, Agypten, 
Nordafrika und Spanilen. Auch wird mit zu- 
nehmender Entwicklung Ostafrikas der Konsum im 
eigenen Lande nach und nach größere Ausdehnung 
gewinnen. 
Als Maßstab für die bestehende Nachsrage kann 
man anführen, daß in deutschen Hafenplätzen für 
Podocarpusholz aus Ostafrika, das afrikanische Pich- 
Pine, 100 Mk. pro Festmeter bezahlt wird, für afri- 
kanischen Nußbaum, auch afrikanischer Teak genannt, 
für Grenadilleholz, Ebenholz, Timbo oder Mkullo 
u. a. erzielt man 100 bis 150 Mk. pro Festmeter 
und mehr, für Zeder und Mahagoni selbst 200 bis 
250 Mk. 
In Zanzibar und Daressalam dagegen wird 
deutsches und norweglsches Fichtenholz gegenwärtig 
  
  
mit 64 Mk. pro Festmeter verkauft. Bedenkt man 
nun, daß die earopäischen Waldeigentümer und 
Zwischenhändler, die diese Hölzer importieren, dabei 
ihre Rechnung finden wollen und tatsächlich auch 
finden, so geht daraus ohne Zweifel hervor, daß 
umgekehrt die afrikanischen Waldbesitzer ihre Pro- 
dukte in Europa, beispielsweise in Hamburg oder 
Bremen absetzen können, und zwar mit erheblich 
höherem Vorteil, sofern nur die Kosten für Ge- 
winnung der Hölzer und für Herbeischaffung verselben 
ur Küste die Differenz der angeführten wechsel- 
2m Verkaufspreise nicht überschreiten. 
ach den bereits gesammelten Erfahrungen bietet 
die Gewinnung der Hölzer keine nennenswerte 
Schwierigkeiten. Die Eingeborenen lassen sich nicht 
nur mit Leichtigkeit zu den Holzfällungsarbeiten 
heranziehen, sie zeigen selbst eine gewisse Vorliebe 
hierfür und arbeiten dabei weit billiger als unsere 
deutschen Waldarbeiter. 
Das Rohholz, wie es die Axt des eingeborenen 
Waldarbeiters herstellt, bedarf aber zur Erhöhung 
der Konkurrenzfähigkeit vor der Ausfuhr einer ge- 
wissen Bearbeitung und Verfeinerung zu Handels- 
sortimenten. Dies erreicht man entweder durch Be- 
waldrechtung der Rundhölzer durch die Hand der 
Eingeborenen an Ort und Stelle der Gewinnung 
oder durch fabrikmäßige Bearbeitung in Sägewerken 
und Holzbearbeitungsfabriken. Der Großexport wird 
letzteres vorziehen. Daß der Betrieb derartiger An- 
lagen in Ostafrika lohnt, kann als erwiesen gelten. 
Sägewerke kleineren Maßstabes bestehen bereits in 
Kwamkoro, Derema, Nlussi, Ambangulu, Kwamkussa,
	        
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