denm Unternehmer die Abnutzung und Verwertung
er Produkte gegen eine zu vereinbarende Abgabe
an den Waldbesitzer übertragen wird. Der Unter-
nehmer arbellet mit der Aussicht auf einen gehörigen
R#nternehmergewin, dafür trägt er jedoch auch das
isiko für seine Arbelt und sein Kapital.
Vorteilhafter für den Fiskus würde es sein,
le Abnutzung selbst zu besorgen und die gewonnenen
rodukte am Gewinnungsorte, im Walde, zum
erkauf darzubieten, dagegen aber die Verarbeitung
und den Vertrieb der Hölzer dem Unternehmer zu
überlassen. In der Tat wird hiernach bereits ver-
sahren in denjenigen Gegenden, in welchen Gou-
vernements-Forstverwaltungen bestehen. Es unterliegt
leinem Zwelfel, daß der Unternehmer in erster Linie
auf seinen finanzlellen Erfolg bedacht ist, während
ie Fürsorge für eine intensive Ausnutzung der Vor-
räte, wie für die Forterhaltung der Bestände haupt-
sächlich im Interesse des Waldbesitzers gelegen ist.
Nur durch eine planmäßig ausgeübte Wirtschaft
seitens des Waldbesitzers unter Zuhllfenahme sach-
verständiger Organe vermag dieses Ziel erreicht zu
werden. Auch dem Unternehmer dürften nur Vor-
teile daraus erwachsen, wenn er von dem umfänglichen
Holzschlagbetrieb befreit wäre, da der Schwerpunkt
e seine Betätigung in oben angegebener Richtung
uchen ist. In der Praxis wird man aber auf
le Wönsche des Unternehmertums möglichst Bedacht
nehmen und je nach Lage der Verhältnisse bald
ieses, bald jenes Verfahren in Anwendung bringen.
9 Bewegt sich die Wirtschaft in den vorgezeichneten
Vahnen, so läßt sich der finanzielle Erfolg derselben
n die nächste Zukunft mit ziemlicher Wahrschein-
ichtelt voraussehen. Ist die Betriebsweise eine
Tsensive, wie es bei der Waldverpachtung an Privat-
unternehmer der Fall ist, so maß sich der Fiskus
mit einem nur mäßigen Gewinn zufrieden geben.
rri dem gegenwärtigen Abgabesatz von 10 bis 20 Mk.
* Festmeter würde sich beispielsweise die Jahres-
mmahme auf 1 bis 2 Millionen Mark belaufen.
er Anders verhält es sich gegenteiligen Falls, wenn
eir Fiekus Abnutzung und Vertrieb des Holzes in
nbener Regie betreibt, mit anderen Worten, bei einer
dernsiveren Wirtschaftsweise. An Ort und Stelle
be e Gewinnurg, d. i. an den Sägewerken Usambaras,
Vahlt man für gesägtes Holz mittlerer Qualität
* e 60 Mk., für bessere Qualitäten 100 Mk. und
und er pro Festmeter, während die Gewinnungs-
bei Herstellungskosten für 1 Festmeter, noch dazu
nicht en gegenwärtigen unzulänglichen Hilfsmitteln,
wenl. mehr als 30 bis 40 Mk, in der Regel aber
betragen.
seraus ist ohne weiteres ersichtlich, daß sich bei
ell «
mkäkfxwkkbchuft inekgenerRegieein doppeltchuad
als ach höherer Einnahmeertrag ergeben würde
daß 8 Verpachtungssystem, ganz abgesehen davon,
Aubnune, Worstemweleung zu einer gründlicheren
fza Bestandsmassen weit
! F0 der Prlvatmann. nS er beitt
och weitergehende Gewinnchancen eröffnen sich,
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wenn der Verkauf der Hölzer nicht in Afrika, sondern
in den Häfen der Importländer erfolgt. Daß der
Versendung der Hölzer dahin keine nennenswerten
Schwierigkelten im Wege stehen, lehrt ein Blick auf
die seltens vieler anderer holzproduzierender Länder
der Welt nach dieser Richtung hin seit alters her
entwickelte Tätigkelt, es kommt nur darauf an, das
nachzuahmen, was dort mit unbestrittenem Erfolg
bereits längst geschieht. Wenn beispielsweise nor-
wegische Großhändler ihr Holz für 15 Mk. von
Norwegen nach Südafrika verfrachten, so ist nicht
elnzusehen, warum sich ähnliche günstige Fracht-
einrichtungen nicht auch bei uns beschaffen lassen
sollten, wenn es gilt, unser Holz aus Ostafrika nach
Südafrika, Europa und nach anderen Bedarfsländern
zu befördern. Bedenkt man nun, daß in den in
Betracht kommenden überseelschen Handelsplätzen, wie
eingangs dargelegt wurde, ungefähr doppelt so hohe
Preise erzielt werden als in Ostafrlka selbst, so
läßt sich unschwer ermessen, in wie hohem Grade
gewinnbringend der Export ostafrikanischer Hölzer
sich zu gestalten vermag.
Wie sehr auch der Verwaltung des Schutzgebietes
im Hinblick auf seine Finanzlage daran gelegen sein
muß, aus seinen Waldbeständen einen möglichst hohen
Nutzen zu ziehen, so darf anderseits nicht übersehen
werden, in wie hohem Grade die Beteiligung der
privaten Arbeit und des Kapitals an jener Nutzbar-
machung erwünscht und geboten ist. Die nach allen
Selten hin sich darbietenden günstigen Aussichten
berechtigen ohne Zweifel dazu, die Verwertung der
in den Wäldern Deutsch-Ostafrikas aufgespeicherten
Kapitalien im Interesse der Staatsfinanzen wie zum
Nutzen von Handel und Industrie mit allen Kräften
in Angriff zu nehmen.
Ramrrun.
Wigenschaftliche Sammlungen.
Der Stabsarzt Dr. Mansfeld hat dem
Zoologischen Museum eine von ihm in Ossidinge
(Kamerun) angelegte Naturaliensammlung als Geschenk
überwiesen. Die Sammlung enthielt:
35 Schädel von Säugetieren, 34 Säugetiere in
Alkohol, 21 Vogelbälge, 8 Reptilien, 1 Fisch,
8 Raupennester und 2 Raupen in Alkohol, 7 Coleo=
pteren, 2 Neuropteren, 1 Wespennest mit Wespen,
10 Hymenopteren in Alkohol, 2 Dipteren,
17 Orthopteren, 8 Rhynchoten, 1 Spinnentier,
5 Myriopoden, 102 Ameisen und 250 Termiten.
Den wertvollsten Teil der Sammlung bilden
die Säugetlere, besonders wegen einer großartigen
Kollektion von Gorillaschädeln. Aber auch die
Vögel, Reptilien, der Fisch und die Insekten waren
sehr erwünscht, well sie aus einem neuen und tier-
geographisch interessanten Geblet stammen.
Die Sammlung liefert somit einen wichtigen
Beitrag, um die verwickelten tlergeograpischen Fragen,
die Afrika, besonders das Kamerungebiet, uns bietet,
lösen zu helfen.