Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

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Sonderzolle für Prämienzucker aus verschiedenen Ländern 
in Aordwest-Rhodesia (Barotseland). 
Laut Bekanntmachung vom 5. Dezember 1905 
(Nr. 121/1905) werden bei der Einfuhr von Prä- 
mienzucker aus verschiedenen Ländern nach Barot- 
seland dieselben Sonderzölle wie in den übrigen 
Ländern des Südafrikanischen Zollvereins erhoben. 
(Nachrichten für Handel und Industrie Nr. 44.) 
  
Sollerböhungen in Gambia. 
Laut Verordnung des Gouverneurs vom 1. März 
d. JIs. (Nr. 1/1906) sind die durch die Verordnung 
Nr. 1 vom Jahre 1905 festgesetzten Einfuhrzölle für 
Kolanüsse von 2 auf 3 Pce. und für unbearbeiteten 
Tabak von 3 auf 4 Pce. erhöht. 
(Nachrichten für Handel und Industrie Nr. 44.) 
  
Die britischen Besttzungen in Sübafrika. 
Seit der Eroberung des Oranjefluß-Freistaats 
und der Transvaal-Republik gibt es in Südafrika 
fieben britische Kolonten, nämlich: 
die Kapkolonie, zu welcher jetzt auch Betschuana- 
land und Pondoland gehören, 
Natal, 
Basutoland, 
Transvaal nebst Swafiland, 
die Oranjefluß-Kolonie, 
das Betschuanaland-Protektorat, 
Süd-Rhodesia. 
Von diesen Kolonlsen haben zur Zeit nur die 
Kapkolonie und Natal parlamentarische Selbst- 
regierung unter je einem von der Regierung in 
London ernannten Gouverneur. Die beiden Kron- 
kolonien, d. h. Transvaal und die Oranjefluß-Kolonie, 
sowie die übrigen Territorien haben als gemeinsomes 
Oberhaupt den High Commissioner, dessen Amt 
früher mit dem des Gouverneurs der Kapkolonie 
vereinigt war. Seit 1900 residiert der L# 
Commissioner (erst Lord Milner und jetzt der Earl 
of Selborne) in Johannesburg und ist zugleich 
Gouverneur von Transvaal, der Oranjefluß-Kolonie 
und Basutoland. In den ersteren beiden Kolonien 
wird er durch je einen Lieutenant-Governor in 
Pretorta und Bloemfontein vertreten, während Ba- 
utoland und das Betschuanaland-Protektorat je 
einen Resident-Commissioner haben und in Rhodesia 
ie Verwaltung von dem Administrator der Rhodesia- 
Gesellschaft geleitet wird. 
  
Einfubprhandel Britüsch-Sübafrikas im Jate 1008. 
Der Einfuhrhandel Britisch-Südafrikas erreichte 
im Jahre 1905 im Vergleich mit den vier 20 
lohren folgenden Wertumfang: 
  
Wareneinfuhr in ## 
Jahr Kapkolonie Natal Delagoabai Beira 
1901 21 416 160 955750 
1902 32 109 605 13 317 445 1279 766 460 765 
1903 33 761 831 15.065 454 3290 926 444 101 5 
1904 21 824 309 10 673 943 2622266 352922 
1905 18 979 607 10 503 179 3762 122 721977 
In der Zeit nach dem Kriege trat zunächst ein 
sehr lebhafter Import von Waren eln, der zu einer 
Ansammlung großer Vorräte und dann zu einem 
Nachlassen der Neubestellungen führte. Dle Jahres- 
einfuhr schwankte in dieser Zeit zwischen 81½ und 
52½ Millionen 8, während sie im Durchschnitt sich 
auf 40,15 Millionen & stellte. Auf den. Kopf der 
Bevölkerung Südafrikas entfiel im Jahre 1905 ein 
Einfuhrwert von 5 2 12’ s gegenüber einem solchen 
von 3 & 13’ 8 im Jahre 1891. Trotz des Rück- 
gangs in den letzten beiden Jahren ist demnach ver- 
hältnismäßig die Steigerung der Einfuhr gegen 1901 
erheblich größer als die der Bevölkerung. Der 
Grund der Einfuhrabnahme in den letzten Jahren 
ist anscheinend in der Schärfe des Wettbewerbs und 
in der Gründung zu zahlreicher Geschäftsunter- 
nehmungen, oft ohne genügendes Kapital, nach 
Beendigung des Krieges zu suchen. Eine Reaktion 
auf diese üÜbertriebene Handelstätigkeit konnte nach 
Befriedigung des großen, während des Krieges 
umfreiwillig eingeschränkten Bedarss nicht ausbleiben. 
Erst nach dem Verschwinden der überflüssigen und 
ungesunden Geschäfte werden voraussichtlich für die 
ausdauernden gut fundierten Unternehmungen wieder 
gute Zeiten kommen. 
Der Anteil der verschiedenen Herkunftsländer 
an der Einfuhr nach Südwestafrika ist durch die 
Statistik nur für den Import über die Kapkolonie 
und Natal bekannt, so daß man ein vollständiges 
Bild über die Entwicklung der Absatzverhälenisse für 
Waren der Hauptimportlünder nicht zu gewinnen 
vermag. In der letzten Hälfte des Jahres 1905 
wurden nach Kapland und Natal aus Großbritannien 
63,7 vH. aller Waren (darunter 58 vH. britische 
und 5,7 vH. fremde) gegen 62,4 vH. im Vorjahre, 
aus britischen Kolonien 21,1 vH. gegen 13,9 vH. 
im Johre 1904 und aus anderen Ländern 15,2 vH. 
gegen 28,7 vH. im Vorjahre zur Einfuhr gebracht. 
Die Zunahme des Imports aus britischen Kolonten 
ist auf Rechnung von Kanada und Australien zu 
setzen, indessen der Absatz neufeeländischer Erzeugnisse 
erheblich nachließ. · 
(Nachrichten für Handel u. Industrie Nr. 40.) 
  
Uganda im Jahre 7904.—) 
Die eigenen Einnahmen des Protektorats waren 
für das Jahr 1904/05 auf 42985 2 veranschlagt, 
*) Die Differenz gegenüber dem Abditionsergebnis 
ist nicht aufsuklären. .. 
CI)chJkolouialilatthSssuWOCHEN- 
95, 410 685. 
Im ganzen 
204 125 418 594 31 594 629 
47 167 581 
252 312 
97 456 518-) 
33 966 885.
	        
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